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Mit Tempo bergab

14-Jährige aus Achern ist beste deutsche Fahrerin bei Downhill-Weltmeisterschaft

Sie überzeugte bei der Downhill-WM, ist Siegerin einer internationalen Rennserie – und erst 14 Jahre alt. Was treibt Karla Jörger aus Achern an?

Beste Deutsche bei Downhill-WM und Siegerin einer internationalen Rennserie - Karla Jörger aus Achern
Die Downhill-Fahrerin Karla Jörger aus Achern gewinnt in ihrer Altersklasse die schwere Rennserie „Rookies Cup“ und ist beste deutsche Fahrerin bei der Downhill-WM. Foto: Roland Spether

Den Helm aufsetzen, aufs Downhill-Bike steigen und den Berg hinab fahren klingt ziemlich cool.

Doch wenn die Fahrt bergab geht, wie bei der 14-jährigen Karla Jörger aus Achern, auf der Strecke Steine, Bodenwellen und Wurzeln im Weg liegen und der Trail möglichst schnell absolviert werden muss, dann sieht die Welt auf zwei Rädern ganz anders aus.

Karla Jörger aus Achern gewinnt „Rookies Cup-Rennserie“

Doch genau das liebt die begeisterte Downhill-Fahrerin vom Verein Bikesport Sasbachwalden, die die internationale „Rookies Cup-Rennserie“ U13/15 gewann und damit beste deutsche Teilnehmerin bei den fünf Rennen war.

Mit dem Hochfahren habe ich es nicht so.
Karla Jörger
Downhill-Bikerin

Beim vergangenen Rennen im österreichischen Schladming wurde auch die Downhill-Weltmeisterschaft ausgetragen. Hier belegte sie als beste deutsche Fahrerin den vierten Platz.

„Runter fahren macht mir einfach Spaß, mit dem Hochfahren habe ich es nicht so“, meinte Karla Jörger. Sie besucht das Wirtschaftsgymnasium der Heimschule Lender.

In ihrer Freizeit sitzt sie jeden Tag auf dem speziellen Bike, trainiert für neue sportliche Ziele und spielt Fußball beim Acherner Jugend-Förder-Verein (JFV). „Ich bin schon auf die Hornisgrinde gefahren, aber lieber fahre ich den Berg runter.“

Erst 2021 stieg Karla Jörger aus Spaß aufs Downhill-Bike

Dass Downhill ihr großes sportliches Hobby wurde, ist noch gar nicht so lange her. Nachdem sie 2021 mehr aus Spaß aufs Rad gestiegen war, entwickelte sich daraus eine Leidenschaft, die 2023 in erste Rennen einmündete und trotz eines Bruchs des Schlüsselbeins zu einem Erfolg führte.

Dass sie nach diesem Handicap unbedingt und so schnell es geht wieder aufs Rad sitzen und den Berg hinabrollen wollten, belegt ihr großes Kämpferherz.

Doch damit allein ist es nicht getan, denn zwischen Sattel und Lenker muss schon eine gehörige Portion Können, Konzentration und Kontrolle über das Bike vorhanden sein, um sicher und vor allem schnell den Trail zu bewältigen.

Trainiert wird sie in ihrem Heimatverein von Martin Scheck und Matthias Scheck, während die Eltern gleichsam „Mädchen für alles“ sind, mit zu den Rennen fahren, für alles sorgen und fest die Daumen drücken.

Downhill-Fahrerin aus Achern meistert anspruchsvolle Strecken

Die Strecken sind ganz schön anspruchsvoll, mitunter steil und auf jeden Fall gespickt mit Handicaps wie Bodenwellen, Steinen, Mulden, Wurzeln und wechselnden Böden. Je schneller die Fahrt, umso aktiver muss Karla Jörger sein, um die Hindernisse mit entsprechender Technik zu überwinden.

Dabei wird beim Downhill in der Regel im Stehen gefahren und die Beine sind leicht gebeugt, sodass Schläge gut aufgenommen werden können. Ein Absenken der Fersen vermindert das Rutschen auf dem Pedal.

Vor dem Start studiert Karla Jörger die Strecke, geht sie wie alle anderen auch zu Fuß ab und überlegt, wie sie die einzelnen Passagen meistert. Dann geht es ziemlich schnell, je nach Trail ist das Rennen zwischen zwei und sechs Minuten beendet.

In dieser ohnehin schon kurzen Zeit muss sie darauf schauen, dass sie möglichst schneller als die Konkurrentinnen ist. Das ist 2023 gelungen.

Auch dieses Jahr wird sie bei der Rennserie „Rookies Cup“ angreifen. Doch dann startet sie in der Altersklasse U17/19 und muss sich mit älteren Fahrerinnen messen, ebenso beim Weltcup und bei der deutschen Meisterschaft.

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