
Der Ortenaukreis hat 20 minderjährige Flüchtlinge in der Acherner Pflegeakademie untergebracht. Der Kreis hatte zuvor auf Nachfrage dieser Redaktion entsprechende Pläne bestätigt. Er steht unter massivem Druck, entsprechende Unterkünfte zu schaffen.
Die jungen unbegleiteten Flüchtlinge seien bereits in der vergangenen Woche in einem eigenen Stockwerk der zum Ortenau Klinikum gehörenden Pflegeakademie untergebracht worden, sagte eine Kreissprecherin am Freitag auf Anfrage. Es handle sich um Flüchtlinge aus Afghanistan und verschiedenen afrikanischen Ländern im Alter zwischen 16 und 17 Jahren.
Bisher keine Zwischenfälle in der Acherner Pflegeakademie
Die Pflegeakademie, die vor allem Nachwuchs für die Pflege im Klinikum ausbilden soll, residiert im Erdgeschoss, in zwei weiteren Stockwerken sind Wohn- und Bereitschaftsräume für Pflegeschüler und medizinisches Personal.
Zu Zwischenfällen oder Protesten sei es bisher nicht gekommen, hieß es weiter. Lediglich in einem Fall hätten sich Nachbarn wegen der von einem Balkon des Gebäudes ausgehende Lautstärke beschwert.
Die Mehrzahl der jungen Menschen sei bereits in Schulplätze vermittelt worden. Der Ortenaukreis muss bekanntlich rund 170 unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) unterbringen.
Zudem werden wegen der Lage des Kreises an wichtigen Migrationsrouten jede Nacht junge Menschen von der Bundespolizei aufgegriffen, die man über den bundesweiten Verteilschlüssel hinaus zumindest kurzfristig unterbringen muss. Dies hat zu erheblichen Problemen bei der Suche nach neuen Unterkünften geführt.
So war zuletzt sogar ein Zeltlager in Lahr für diesen Personenkreis eingerichtet worden. Der Kreis ist auch weiterhin auf der Suche nach Wohnraum für Flüchtlinge aller Altersklassen.