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Lärmbeschwerden

Anwohner genervt: Fastnachtspartys in der Festhalle Oberachern

In der Oberacherner Ortsratssitzung machen Anwohner ihrem Ärger Luft. Sie fühlen sich von lauten Fastnachtsveranstaltungen belästigt. Ein weiteres Thema: die Neugestaltung des Schulhofs.

Finden in der Oberacherner Festhalle mittlerweile zu viele Fastnachtspartys statt? Das meinen zumindest Anwohner.
Finden in der Oberacherner Festhalle mittlerweile zu viele Fastnachtspartys statt? Das meinen zumindest Anwohner. Foto: Roland Spether

Finden in Oberachern inzwischen zu viele Fastnachtsveranstaltungen statt? Viele Menschen im Wohngebiet hinter der Turn- und Festhalle empfinden es so.

Einige meldeten sich in der Ortsratssitzung zu Wort, anderen haben bereits um einen Gesprächstermin mit dem neuen Oberbürgermeister gebeten. „Das ist eine Partyhalle geworden“, sagt eine Anwohnerin. Wenn dort gefeiert werde, komme ihr die Halle wie eine Disco ohne Schallschutz vor: „Bei mir wackelt dann das Geschirr im Schrank.“

Anwohner in Oberachern leiden unter Musikbeschallung

Früher habe es in der Turn- und Festhalle die Konzerte des Musikvereins und des Sängerbunds und an Fastnacht einen Jockeleball gegeben und das sei erträglich gewesen, erklärte ein Nachbar. Mittlerweile fänden dort jedes Jahr mehrere Fastnachtsveranstaltungen bereits ab dem 11. November statt, dazu ein Tanz in den Mai.

Diese zusätzlichen Abende seien nichts anderes als Partys, auf denen viel geraucht und getrunken werde. Die Musik dringe bis ins Wohngebiet: „Es ist schrecklich, an diesen Abenden zu Hause zu sein.“

Den 11. November haben die Bergseehexen Oberachern für ihren Hexenball auserkoren. Am 13. Januar feierten die Eiskellerdämonen Oberachern ihren Dämonenball in der Halle und am 3. Februar findet dort die Bläch Magic Night der Bläch Forest Guggys statt.

Oberbürgermeister Manuel Tabor (CDU) zeigte sich gesprächsbereit. Er werde sich die Klagen der Anwohner anhören und nach den Ursachen forschen, kündigte er an.

Schulhof-Umgestaltung größtes Hochbau-Projekt

Mehrere Oberacherner sprachen die geplante Umgestaltung des Schulhofs vor der Festhalle an. Sie wollten wissen, ob die Vereine ihre Aspekte vorbringen dürften und sie in die Planungen einfließen werden. Schulleiterin Daniela Gauglitz-Wehle berichtete, dass sie kürzlich erstmals die Gelegenheit hatte, mit dem beauftragten Planer zu sprechen.

Dabei habe sie auf die Belange der 186 Kinder hingewiesen und auf die Bedürfnisse der Vereine, die die beiden Hallen am Schulhof nutzen. Ihr sei bewusst, dass der Platz viele Funktionen habe. „Alle Interessen unter einen Hut zu bringen, ist eine schwierige Aufgabe“, sagte Bürgermeister Dietmar Stiefel. Doch es sei noch nichts angebrannt. Die nächsten Planentwürfe würden wieder im Ortsrat vorgestellt und diskutiert.

Die Schulhof-Neugestaltung ist mit einem Budget von 790.000 Euro das größte Hochbau-Projekt, das die Stadt Achern im Doppelhaushalt 2024/25 vorgesehen hat. „Er ist in der Tat verbesserungswürdig und nicht schön“, bekräftige OB Tabor seinen Willen zu handeln.

Es sei jetzt notwendig, die nächsten Schritte zu gehen und zu einem Ergebnis zu kommen. Die rege Beteiligung der Bürger an dem Prozess lobte er ausdrücklich. Vorgesehen seien außerdem die Planung zur Herstellung der Durchgängigkeit der Acher im Bereich der Oberacherner Straße, ein neues Spielschiff für den Spielplatz im Hänferstück und die Beseitigung eines Wasserschadens in der Benz-Meisel-Straße 2.

Die Stadtwerke Achern planen in Oberachern die Sanierung des Hochbehälters Waldsee und die Erneuerung von Wasserleitungen in der Schloßbachstraße, in der Waldstraße und vom Acherrain bis zur Güterstraße.

Außerdem stehen Kanalsanierungen in der Schloßbachstraße, in der Oberen Bergstraße, der Poststraße und der Allerheiligenstraße auf ihrem Programm. „Die Liste ist nicht groß, aber die Beträge“, kommentierte Bürgermeister Stiefel.

Ortsräte haben weitere Wünsche

Ganz zufrieden sind die Ortsräte mit den für 2024 und 2025 vorgeschlagenen Maßnahmen nicht. Die Schulhofneugestaltung sei wichtig, versicherte Rosa Karcher (CDU). Doch die Sanierung des leer stehenden Häuschens neben der Antoniuskapelle dürfe nicht unter den Tisch fallen. Außerdem gebe es sanierungsbedürftige Straßen, die nicht im Plan auftauchen.

Das Häuschen gehe kaputt, wenn es länger unbewohnt bleibe, meinen auch die Ortsräte Oliver Rest und Udo Tetzlaff. Dass die Schillerstraße und die Fabrikstraße marode seien, daran erinnerte Ortsrätin Michaela Bross. Ihr fehlt bei den Vorhaben für die nächsten zwei Jahre auch die Fertigstellung des Radwegs zwischen Kappelrodeck und Achern.

Hier sei die Stadt weiter auf die SWEG und das Regierungspräsidium angewiesen, erwiderte Manuel Tabor. Erst nach Abschluss eines Planfeststellungsverfahrens können Bahnübergänge umgebaut werden.

Angesichts der vielen Aufgaben, die die Stadtverwaltung noch aus 2023 abzuarbeiten habe, werde es schwierig, mehr zu schaffen: „Einplanen heißt nicht, dass es auch erledigt werden kann.“

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