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125 junge Feuerwehrleute

Die Jugendfeuerwehr Achern hat mittlerweile schon drei Kindergruppen

Zulauf statt Nachwuchssorgen: Inzwischen hat die Jugendfeuerwehr Achern schon drei Kindergruppen gegründet - jüngst in Mösbach. Was sind die Gründe für den Boom?

Zulauf statt Nachwuchssorgen: Die Jugendfeuerwehr Achern hat mittlerweile schon drei Kindergruppen - was sind die Gründe für den Boom?
Die Kinderfeuerwehr Mösbach wurde im November 2021 gegründet, sie ist die dritte Kindergruppe der Feuerwehr Achern. Foto: Roland Spether

Wer als Jugendlicher gerne Schläuche ausrollt, das Strahlrohr auf Vollstrahl stellt und zum Löschangriff ansetzt, der ist wahrlich Feuer und Flamme für die Feuerwehr und der lässt sich auch von der Corona-Pandemie nicht aus der Bahn werfen.

Dies bestätigen die aktuellen Zahlen und die positive Entwicklung bei der Feuerwehr Achern mit acht Abteilungen, denn mit 125 Kindern und Jugendlichen ist der Nachwuchs bestens aufgestellt. Nahezu alle „Floriansjünger“ blieben der Feuerwehr treu und die Abteilung Mösbach gründete gar eine Kinderwehr mit aktuell neun Mitgliedern.

Nach dem 2012 in Sasbachried gestarteten Pilotprojekt einer ersten Kinderfeuerwehr in der Stadt mit den Kommandantinnen Alex & Alex (Alexandra Hechinger und Alexandra Meier), die mit ihrem Modell die Begeisterung in anderen Abteilungen entflammten, folgte 2018 die Kindergruppe in Gamshurst und 2021 die in Mösbach.

Kinderfeuerwehr im „Ried“ besteht seit zehn Jahren

„Wir würden gerne in allen Abteilungen eine Kinderfeuerwehr einrichten, um möglichst früh die Kinder zu begeistern“, so Kommandant Michael Wegel.

Doch um solche Gruppen mit Kindern ab sechs, sieben Jahren aufzubauen, die auch langfristig Bestand hätten und den Übergang in die Jugendwehr ermöglichen, bedarf es besonderer Verantwortlicher, die vielleicht auch einen pädagogischen Hintergrund haben, meinte Wegel.

Ein Paradebeispiel ist die Kinderfeuerwehr im „Ried“, die seit zehn Jahren besteht und sogar ein eigenes Löschfahrzeug mit Tragkraftspritze, einem Tank mit 100 Litern Wasser und alles hat, was ein Feuerwehrtrupp benötigt.

Aktuell probt der erste Jugendliche aus der Kinderwehr mit den Aktiven und beginnt im Herbst mit der Grundausbildung als fachliche Voraussetzung für die Übernahme in die Einsatzabteilung. Nachdem es seit 2020 coronabedingt fast keine Grundausbildungen gab, sollen nun mehrere angeboten werden, um weiteren Jugendlichen die Ausbildung zu ermöglichen, so der Kommandant.

Acherner Jugendfeuerwehr kam vergleichsweise gut durch die Pandemie

Dass sich Feuerwehrleute angesichts konstant hoher Zahlen im Nachwuchsbereich selbst loben, ist nicht ihr Ding, ganz zu schweigen das von Kommandant Michael Wegel und Rico Stiefel, Jugendwart der Gesamtwehr.

Doch seit vielen Jahren wird in Achern eine engagierte Arbeit geleistet, die dezentral organisiert ist, ihre Basis in den Abteilungen mit 40 Betreuern hat und von der Leitung der Gesamtjugendwehr koordiniert und unterstützt wird. Aber den entscheidenden Grund zu formulieren, weshalb die Feuerwehrjugend im Gegensatz zu manch anderen Gruppierungen und Vereinen so gut durch die Pandemie kam, ist nicht so einfach.

Doch beide machten sich schon etwas Sorgen, ob die vor Corona weit über 100 Jugendlichen auch dann dabei bleiben, wenn keine Übungen, Gruppenstunden oder Wettbewerbe stattfinden. „Wer wirklich zur Feuerwehr will, der bleibt dabei und der hält auch eine Pandemie durch“, meinte Wegel.

Für Rico Stiefel, der das „Feuerwehr-Gen“ von Opa und Vater erbte, die Feuerwehr lebt und sein Hobby zum Beruf machte, sind Zusammenhalt und Kameradschaft wesentliche Kriterien. Daraus folgert die Bereitschaft, sich Herausforderungen zu stellen, anderen Menschen zu helfen und sich entsprechend zu qualifizieren.

Feuerwehren in Achern stehen in Konkurrenz zueinander

Die Jugendwehren hatten eher das „Problem“, dass Jugendliche in die Einsatzabteilungen übernommen wurden und es durch die Lockdowns fast nicht möglich war, neue Mitglieder zu gewinnen, so Stiefel.

Deshalb sei die neue Gruppe in Mösbach unter der Leitung von Ramona Banzhaf und Anna Popp ein wichtiger Schritt, frühzeitig Kinder an die Feuerwehr heranzuführen und über die Jugendwehr längerfristig zu binden, zumal die Feuerwehr in den Orten auch in Konkurrenz zu anderen Vereinen stehe. „Bei der Feuerwehr lernt man auch etwas für das Leben“, so ein Grund des Erfolgs, meinte Ramona Banzhaf, ein anderer wäre, sich im Dorf engagieren zu wollen und anderen Menschen zu helfen.

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