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Großer Hefekranz zum Jubiläum

„Goldener Oktober“ lockt 10.000 Besucher zum 50. Bauernmarkt in Achern

Die Kommunen tun sich schwer mit dem Neustart nach dem Corona-Lockdown, viele verkaufsoffene Sonntage waren zuletzt eher mäßig besucht. Der Acherner Bauernmarkt am Samstag hat gezeigt, dass es anders geht.

50. Bauernmarkt in Achern mit 10000 Besuchern
Es geht wieder los: In Achern herrschte nach dem langen Lockdown wieder Leben, der bisher letzte Bauernmarkt fand im Oktober 2019 statt. Foto: Roland Spether

Die Geburtstagsfeier des 50. Acherner Bauernmarktes hätte schöner nicht sein können. Der „Goldene Oktober“ schmückte das Fest mit 100 Marktleuten, während vor und hinter den Ständen entlang der Hauptstraße nach dem langen Monaten des Lockdowns und der Absage vieler Veranstaltungen von „Achern aktiv“ das Leben in die Stadt zurückkehrte.

„Die Besucherzahl ist etwas weniger als in der Vergangenheit bei normalen Bauernmärkte“, sagte „Marktmeister“ Eberhard Dinger, der von Anfang an dabei ist.

Dinger kennt das Marktgeschehen bei allen Wetterlagen bestens. Er organisiert die Bauernmärkte gemeinsam mit den Marktbeschickern und den Verantwortlichen der Werbegemeinschaft.

Nach seiner Schätzung dürften es aber 10.000 Menschen oder gar mehr gewesen sein, die am Bauernmarkttag in die Stadt kamen, mit oder ohne Masken entlang des Marktgeländes vom Klauskirchel über den Adlerplatz und Marktplatz bis in die Oberstadt schlenderten und auf den Theken einen „Erntekorb“ heimischer Produkte in allen Variationen vorfanden. Schon am Vormittag waren alle Parkplätze belegt, die Besucher kamen aus der Region und dem Elsass und alle genossen den Spätsommertag.

Bei herrlichem Spätsommerwetter zog es Tausende zum 50. Acherner Bauernmarkt und den Ständen von 100 Marktleuten.
Bei herrlichem Spätsommerwetter zog es Tausende zum 50. Acherner Bauernmarkt und den Ständen von 100 Marktleuten. Foto: Roland Spether

Kaum hatten Bürgermeister Dietmar Stiefel, Monika Ross und Sandra Vierthaler von „Achern aktiv“, Geschäftsführer Bruno Ketterer von Peters guter Backstube, Frank Breuninger von der Lebenshilfe und „Marktmeister“ Eberhard Dinger am Samstag den „Geburtstagskuchen“ mit der Jubiläumszahl „50“ angeschnitten, da war der Hefekranz mit einer Länge von 30 Metern zu Gunsten der Acherner Werkstatt der Lebenshilfe auch schon verkauft.

Keine zwei Stunden dauerten es, da war das Riesenbackwerk weg, wie dies seit 25 Jahren der Fall ist. Die Gesamtlänge über die Jahre dürfte sich in Richtung 1.500 Meter Kuchen bewegen. Bei einem durchschnittlichen Reinerlös von 1.500 Euro wären dies bei 50 Märkten 75.000 Euro für Menschen mit Handicap.

Früherer Ordnungsamtsleiter gab Anstoß für Acherner Bauernmarkt

Dass die Acherner Bauernmärkte im Frühjahr und Herbst den Zusatz „Das Original“ tragen, zeigt das Selbstbewusstsein, mit dem nach Achern einlädt. Alfred Holler, damals Ordnungsamtsleiter der Stadt, hatte den Anstoß gegeben.

Dass die Märkte schon so lange veranstaltet werden, spreche für das Konzept und die Qualität der Angebote, so Dietmar Stiefel. Zu dem Bauernmarkt in Corona-Zeiten bemerkt er, dass dieses Thema durchaus unterschiedlich gesehen werden kann. „Aber wenn wir uns nicht stufenweise öffnen, kommen wir nicht so schnell zu einer Normalität zurück“.

Fanden die Märkte zunächst rund um das Rathaus statt, so war die Nachfrage bei den Marktleuten und die Resonanz bei Besuchern aus dem weiten Umfeld von Achern so groß, dass die Marktstände auch entlang der Hauptstraße gestellt wurden und bis zu 130 Anbieter ihre Waren verkaufen konnten.

„Damals wussten wir nicht, wie der Markt angenommen wird“, so Annerose Rettig aus Mösbach, die mit zu den Gründern des Marktes vor 25. Jahren gehörte und bis heute mit ihren „Mäschbacher Spezialitäten“ von Bauernbrot bis Edelbränden dabei ist. „Wir waren damals eine Gruppe junger Bäuerinnen, die in die Landwirtschaft eingeheiratet hatten und über die irgendwie der Kontakt zu Alfred Holler entstand“. Dass es nach dem Herbstmarkt 2019 jetzt wieder einen Markt gibt, fand die Mösbacher Bäuerin richtig: „Irgendwann muss es ja wieder eine normales Leben geben“.

Lob für Acherner Werbering

Seit 15 Jahren kommt der Metzger und Jäger Dirk Weber aus Baiersbronn mit seinen Wild-Spezialitäten nach Achern und er fühlte sich „sehr gut“, dass nach fast zwei Jahren endlich wieder Märkte stattfinden und „Achern aktiv“ dieses Konzept entwickelte. Nun hoffen alle, dass es im Frühjahr 2022 den 51. Bauernmarkt gibt, doch zuvor findet am 31. Oktober die Leistungsschau Ökologie mit verkaufsoffenem Sonntag von 13 bis 18 statt.

Noch im Oktober soll es nach Auskunft von Bürgermeister Stiefel die Entscheidung fallen, ob es einen Weihnachtsmarkt gibt.

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