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Gemeinderäte sind unzufrieden

In Achern herrscht Verdruss über Glasfaserbaustellen

Baustellen-Absperrungen prägen das Straßenbild in Achern seit Monaten und die Firmen werden nicht fertig. Teilweise wird wohl auch qualitativ schlecht gearbeitet.

Eine Straße ist halbseitig abgesperrt.
Absperrungen ohne Ende: Unvollendete Baustellen des Glasfaserausbaus, wie hier in Großweier, gibt es an vielen Stellen in Achern. Die Stadt Achern hat keinen Einfluss auf den Baufortschritt. Foto: Michaela Gabriel

Die vielen Baustellen zum Ausbau des Glasfasernetzes sorgen weiter für Verdruss. Die Fragemöglichkeit der Gemeinderäte am Ende der Sitzung des Verwaltungs-, Kultur und Sozialausschusses nutzte Stadtrat Thomas Kohler von den Freien Wählern, um vorzutragen, was vielen Bürger lästig ist: Es seien extrem viele Baustellen und an vielen tue sich wochenlang nichts. „Könnten diese Baustellen nicht besser und effizienter abgearbeitet werden?“, wollte er wissen. Auch qualitativ sei die Ausführung „sehr bescheiden“.

Massive Kritik an Subunternehmen

Deutlichere Worte für die Arbeit der Subunternehmen fand Alois Berger-Köppel (SPD): „Die haben bisher nur Murks abgeliefert.“ Pflaster sei so schlecht verlegt, dass es sich beim Drüberlaufen löse. Der Boden werde nicht verdichtet, was zu Setzungen führen werde. „Es ist unerträglich, was da passiert“, stimmte Thomas Beck von den Freien Wähler ein. Im Steinfeld in Großweier bestehe eine der Glasfaser-Baustellen seit einem Jahr. Inzwischen rutsche die Fahrbahn ab. Er rechne mit Folgeschäden.

Stadt Achern sind die Hände gebunden

„Anderen Städten und Gemeinden geht es unglücklicherweise genauso“, so Oberbürgermeister Manuel Tabor. Beim privatwirtschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes sei die Ausführung in erster Linie Sache der Unternehmen. Das Kommunikationsgesetz gebe ihnen weitreichende Rechte. Die Stadt sei oft der einzig greifbare Ansprechpartner vor Ort und nehme sich der Themen auch an. Aber auch im Rathaus werde man immer wieder vertröstet und habe keine festen Ansprechpartner. Oft höre man, dass eine neue Firma beauftragt worden sei und die Anwohner informiert würden, was dann aber doch nicht stattfinde. Das Thema werde noch eine Weile bleiben.

Laut Georg Straub vom Fachgebiet Tiefbau hält der Gesamtinvestor das Ziel aufrecht, bis Ende des Jahres teilweise in Betrieb zu gehen. Die Stadt Achern und auch der Ortenaukreis allein seien zu schwach gegenüber den großen Konzernen, die den Ausbau verantworten, sagte Andreas Federle (CDU). Hier müsste der Stadttag auf den Tisch hauen und sagen: „So geht es nicht weiter.“ 

Christian Keller (CDU) stellte fest, dass beim Ausbau in der Fabrikstraße in Oberachern gründlich gearbeitet worden sei. Dennoch warte man immer noch auf mehr Tempo.

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