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In Achern und Umgebung

Kaum Buchungen: Feierlaune der Menschen hält sich trotz Lockerungen in Grenzen

Kleinere private Feiern sollen ab dem 1. Juni wieder erlaubt sein. Doch große Feierlaune kommt in Achern und Umgebung bisher nicht auf: Trotz der Lockerungen verzeichnen die Vermieter von Veranstaltungsräumen kaum Buchungen.

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Viele Plätze, wenig Gäste: Normalerweise würde John Golsteijn um diese Jahreszeit viele Hochzeiten und Geburtstage auf der Terrasse des Zuckerbergschloss in Kappelrodeck ausrichten. Große Feiern sind wegen Corona aber weiter nicht erlaubt. Foto: Roland Spether

Kleinere private Feiern sollen ab dem 9. Juni wieder erlaubt sein. Doch große Feierlaune kommt in Achern und Umgebung bisher nicht auf: Trotz der Lockerungen verzeichnen die Vermieter von Veranstaltungsräumen kaum Buchungen.

Hochzeiten, Taufen, Geburtstagsfeiern: Normalerweise wäre das Zuckerbergschloss in Kappelrodeck um diese Jahreszeit komplett ausgebucht. Doch anstatt Sektempfänge vorzubereiten und Menüs zu kochen, steht Inhaber John Golsteijn zurzeit regelmäßig auf seiner fast leeren Terrasse. „Unser Geschäft ist für dieses Jahr gelaufen“, sagt er mit Blick auf die wenigen Gäste in Zeiten von Corona.

Das Zuckerbergschloss in Kappelrodeck lebt von größeren Veranstaltungen

Dass die Landesregierung ab 9. Juni wieder private Veranstaltungen erlauben will, ist für Golsteijn kein Trost. Bei privaten Feiern in öffentlich angemieteten Räumen sollen bis zu 99 Menschen zusammenkommen dürfen. „Wir leben von Veranstaltungen mit etwa 80 Personen“, erklärt Golsteijn. Etwa die Hälfte des Umsatzes generiere man über solche größeren Feiern. Diese blieben aber wegen der Infektionsgefahr lange verboten. Folglich hätten die meisten Hochzeitspaare oder Jubilare ihre Feiern direkt auf nächstes Jahr verschoben.

Derzeit keine neuen Reservierungen auch im Landhaus Illenau

Das ist auch im Landhaus Illenau in Achern der Fall. Die denkmalgeschützte Villa im Besitz der Familie Stinus wird in der Regel für Veranstaltungen ab 20 bis über 60 Personen vermietet.

Die Leute sind wegen der allgemeinen Lage sehr ängstlich.
John Golsteijn, Inhaber des Zuckerbergschloss in Kappelrodeck

Einige hätten die Hoffnung auf eine Feier in diesem Jahr aber noch nicht aufgegeben. „Ein paar Termine für September stehen noch im Kalender. Wir hoffen, dass diese bis dahin wie geplant stattfinden können.“ Neue Reservierungen gebe es für das Landhaus momentan allerdings kaum. Auch nicht im Zuckerbergschloss. „Die Leute halten sich mit ihren Planungen eher zurück. Sie sind wegen der allgemeinen Lage sehr ängstlich“, stimmt Golsteijn zu.

Kommunen spüren noch keine große Feierlaune bei den Bürgern

Überhaupt: Eine große Feierlaune sei direkt nach Bekanntgabe der Corona-Lockerungen nicht ausgebrochen. Das bestätigen auch die Kommunen in der Region, die ebenfalls Veranstaltungsräume vermieten. Noch keine Anfragen sind bisher bei der Stadt Achern eingegangen, wie Arno Sackmann, Leiter des Fachgebiets Sicherheit und Ordnung berichtet. Gleiches gilt für das Kurhaus in Sasbachwalden.

Beim Thema Feiern sind momentan alle noch zurückhaltend.
Sonja Schuchter, Bürgermeisterin Sasbachwalden

„Beim Thema Feiern sind momentan alle noch zurückhaltend“, meint Bürgermeistern Sonja Schuchter. Viele Leute seien ohnehin sehr verunsichert und würden nachfragen, was denn nun überhaupt erlaubt sei und was nicht. Genau darin liegt häufig das Dilemma der Kommunen: Solange sie keine genauen Richtlinien vom Land haben, können sie selbst auch keine Vorgaben machen.

Kontaktbeschränkungen gelten trotz Lockerungen weiter

Fest steht allerdings, dass die Lockerungen die gültigen Kontaktbeschränkungen nicht aufheben. Heißt: Selbst wenn sich zehn Menschen zu einer privaten Feier in einer Räumlichkeit treffen, gelten die gängigen Abstands- und Hygieneregeln. Im nur vermieteten Landhaus Illenau müsste der jeweilige Gastgeber Sorge tragen, im bewirteten Zuckerbergschloss wäre der Inhaber in der Pflicht. Kein Wunder also, dass sich derzeit kleinere Feiern vor allem in Restaurants verlagern. Dort würden die Regeln bisher eingehalten, freut sich Arno Sackmann. „Bisher haben wir keine negativen Rückmeldungen bekommen.“ Dem pflichtet Sonja Schuchter bei.

Zuckerbergschloss-Inhaber Golsteijn wäre froh, er könnte auf seiner Terrasse unbeschwert Sekt ausschenken, statt darauf zu achten, wer neben wem sitzt. „Wir hoffen einfach sehr, dass bald wieder ein normaler Betrieb möglich ist.“

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