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Kandidatur

Kommandant Michael Wegel aus Achern bewirbt sich für Präsidentenamt der Landesfeuerwehr

Michael Wegel ist Feuer und Flamme für die Feuerwehr. Der Kommandant aus Achern bewirbt sich jetzt für das höchste Amt der Feuerwehr. Die Details.

Kommandant Michael Wegel neben einem roten Auto der Feuerwehr.
Seit 25 Jahren ist Michael Wegel Einsatzbeamter der Stadt Achern. Jetzt bewirbt er sich für das höchste Amt im Landesfeuerwehr-Verband Baden-Württemberg. Foto: Roland Spether

Wird Kommandant Michael Wegel aus Achern der neue Präsident des Feuerwehrverbandes Baden-Württemberg mit mehr als 180.000 Feuerwehrleuten? Diese Frage wird erst am 19. Oktober beantwortet, wenn sich die Delegierten aus den 42 Stadt- und Kreisfeuerwehrverbänden in Sinzheim zum Verbandstag treffen und ihren Präsidenten wählen.

Aktuell ist Wegel der einzige Kandidat für dieses Amt für das Feuerlöschwesen im Land. Doch bis zum Verbandstag mit 450 Delegierten, darunter 16 aus dem Ortenaukreis, könnten sich noch Kandidaten für die Nachfolge von Frank Knödler melden. „Da stehen schon noch Namen im Raum“, meinte Michael Wegel, der seit 1999 als Einsatzbeamter der Stadt Achern ist.

Seit 2019 Vizepräsident

Dass Michael Wegel nach eigener Aussage das „Feuerwehrvirus“ in sich trägt, absolut ansteckend ist und bei sehr vielen Feuer und Flamme für die Feuerwehr auslöst, ist seit 25 Jahren in Achern mit über 600 Feuerwehrleuten von den Kinder- und Jugendwehren über die Aktiven bis zu den Alterskameraden in acht Abteilungen nicht zu übersehen.

Bereits 2006 wurde er stellvertretender Kreisbrandmeister, dann 2013 Vorsitzender des Feuerwehrverbandes Ortenaukreis und seit 2019 einer der Vizepräsidenten des Landesverbands, so dass er sich auch auf Verbandsebene bestens auskennt und als professioneller Feuerwehrmann landesweit anerkannt ist.

Das Präsidentenamt ist ehrenamtlich. Dies bedeutet, dass Wegel auch weiterhin Kommandant in Achern bleiben könnte. Hier hat er ein Deputat von 41 Wochenstunden plus die Einsatzzeiten rund um die Uhr. Den Aufwand als Präsident bezifferte er mit etwa 20 Stunden in der Woche, von denen viele repräsentative Termine auf Wochenenden liegen würden.

Verbesserungen im Verband motivieren zur Kandidatur

„Ich habe festgestellt, dass ich über die Verbandsarbeit wirklich wichtiges für die Feuerwehr bewegen kann“, beschreibt Wegel seine Motivation, einen weiteren Schritt bis an die Spitze des Landesverbandes und die direkte Kooperation mit dem Innenministerium zu gehen.

Mitentscheidend für die Kandidatur war auch, dass strukturell einige gute Entscheidungen getroffen wurden, etwa die Vizepräsidenten von zwei auf vier zu erhöhen, sowie die hauptamtlich geführte Geschäftsstelle mit Referenten für die Facharbeit aufzustocken.

Diese Verbesserungen waren Teil des Prozesses, einen Nachfolger von Frank Knödler zu finden, der seit 1999 den Verband leitet. Zum Amt des Präsidenten gehört auch, dass er Vorsitzender des Vereins Baden-Württembergisches Feuerwehrheim ist, der am Titisee das Feuerwehrhotel „Sankt Florian“ besitzt und betreibt.

Auch die Stiftung „Gustav Binder“ fällt in sein Resort, die ein wichtiger Teil der sozialen Absicherung für Feuerwehrangehörige ist, sollte es während Einsätzen zu Unfällen oder gar zum Tod kommen. Den Angehörigen kann dann sehr schnell zumindest finanziell geholfen werden. Der Landesverband ist auch der Dachverband für die Jugendfeuerwehren mit 33.000 Aktiven.

Neue Herausforderungen durch den Klimawandel

Dass die freiwilligen Feuerwehen, Berufs- und Werksfeuerwehren sehr gut aufgestellt sind, über moderne Technik verfügen und bestens ausgebildete Aktive hat, sind besondere Markenzeichen des Verbandes. Dieses Niveau müsse laut Wegel gehalten und ausgebaut werden, zumal immer neue Herausforderungen etwa durch den Klimawandel, konkret Waldbrände und Hochwasser, auf die Wehren zukommen.

„Deshalb muss der Katastrophenschutz im Verbund mit den Blaulichtorganisationen stärker in den Blick genommen werden. Wichtig wäre auch, dass noch mehr Frauen zur Feuerwehr gehen, aktuell liegt der Anteil landesweit bei zehn Prozent“, so Wegel.

Weitere wichtige Themenfelder auf politischer Ebene sieht Wegel in der Entbürokratisierung und Deregulierung, in Fragen wie Entschädigung, Sozialleistungen, Versicherungen oder „Feuerwehr-Rente“. Wenn ein ehrenamtlicher Kamerad 40 Jahre Dienst leiste und unzählige Stunden absolvierte, dann müsste er so etwas wie „Rentenpunkte“ bekommen, die sich in seiner Rente finanziell bemerkbar machen.

Sollte Wegel gewählt werden, dann würde er eine Tradition fortsetzen: Sein Vorgänger im Amt des Acherner Kommandanten, Ludwig Hehn, wurde vor 75 Jahren vom Badischen Ministerium des Innern zum Landesbrandmeister bestellt.

Als dann die staatliche Neuordnung des Südweststaates am 17. Mai 1952 vollzogen wurde, kam es auf Hehns Initiative hin zur Gründung des Badischen Feuerwehrverbandes. Er war der erste Vorsitzende. Bis heute ist sein Name mit dem Bau des Feuerwehr-Hotels „Sankt Florian“ am Titisee verbunden, um den Feuerwehrleuten eine schöne Erholung zu ermöglichen.

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