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Ampel ja oder nein

Radweg bei Achern: Zu schmale Brücke über die A5 sorgt erneut für Diskussionen

Wie soll an einer besonders gefährlichen Stelle auf dem Radweg Gamshurst-Großweier der Verkehr geregelt werden? Diese Frage bereitete dem Acherner Gemeinderat erneut Kopfzerbrechen.

Autobahnbrücke zwischen Gamshurst und Großweier
Für Radfahrer und Fußgänger soll die Autobahnbrücke zwischen Gamshurst und Großweier künftig sicherer werden. Foto: Reinhard Brunner

Der Radweg zwischen Gamshurst und Großweier kommt – mitsamt einer „smarten“ Ampel. Leicht gemacht hatte sich der Acherner Gemeinderat die Entscheidung ganz und gar nicht. Über das Projekt wurde auch in der jüngsten Sitzung, wie schon in Ortsgremien und Ausschuss, kontrovers diskutiert. Elf Räte stimmten am Ende für die Ampellösung, acht dagegen, vier enthielten sich.

Der Radweg wird Teil eines überregionalen Fahrradwegenetzes und hat ein Problem: Die Brücke über die Autobahn auf Höhe des Grillplatzes Großweier ist zu schmal. Eine neue Brücke für Rad- und Fußgängerverkehr hatte der Bau- und Umweltausschuss zähneknirschend abgelehnt: zu teuer und zeitlich kritisch.

Mit Ampel sollen Verkehrsteilnehmer bei Achern geschützt werden

Mithilfe der Ampel sollen alle Verkehrsteilnehmer geschützt werden, motorisierte Fahrzeuge aber gleichzeitig nicht allzu lange warten müssen. Nähert sich ein Fahrzeug, erkennt die kameragesteuerte Ampel das und schaltet auf Grün, wenn von der Gegenrichtung gerade kein anderes Auto kommt.

Radfahrer und Fußgänger müssen mit dieser Lösung nicht warten. Sie sind auf dem Rad- und Fußweg unterwegs, der als 2,50 Meter breites Hochbord geplant ist. Bisher teilen sich alle Verkehrsteilnehmer die 6,50 Meter breite Fahrbahn.

Im Bau- und Umweltausschuss hatten die Räte vor einigen Wochen insbesondere auch darüber diskutiert, ob die Radwegplanung auch die Breite von größeren landwirtschaftlichen Maschinen berücksichtigt. Für mehr als drei Meter breite Gefährte hätten auch bisher schon Genehmigungen beantragt werden müssen, erläuterte der städtische Radverkehrsbeauftragte Markus Metz, und da seien bislang nur wenige Fahrzeuge sehr viel breiter gewesen.

„Durch damals falsche Information bekommen wir hier jetzt nur die drittbeste Lösung“, sagte Manfred Nock (ABL). Die Brücke war beim Ausbau der Autobahn vor einigen Jahren zu schmal geraten. „Die 1,5 Millionen Euro sind gut angelegtes Geld. Der Knackpunkt wird sein, ob die Ampel so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.“

Knappe Mehrheit für Ampel

Markus Singrün (SPD) warb derweil dafür, ganz andere Lösungen zu finden, farbige Bodenbeläge oder große Tafeln mit Hinweisen auf die besonders gefährliche Stelle etwa. Vor Autobahnauffahrten habe man ähnliche „Farbspiele“, meinte Hans Jürgen Morgenstern (Freie Wähler) darauf, und trotzdem gebe es Falschfahrer.

Die Ampel sei eine pragmatische Lösung, bei der aber Landwirte mit breiten Fahrzeugen größere Umwege fahren müssten und damit die Verlierer in der Geschichte seien, sagte Karl Früh (CDU): ein Grund für seine Fraktion, nicht zuzustimmen. Auch die SPD sprach sich gegen die Ampel aus, schließlich habe, so Alois Berger-Köppel, die Technik ihre Tücken.

Letztlich entschied sich der Rat in der Abstimmung knapp für die Einrichtung der Ampel – auch, weil langsam die Zeit in Sachen Fördermittel drängt. Wird der entsprechende Antrag nicht bis Ende Mai eingereicht, müsste ein ganz neuer Anlauf genommen werden.

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