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Abgabe wurde bereits rationiert

Weniger Ware von Supermärkten: Acherner Tafel bittet um Lebensmittelspenden

Die Acherner Tafel bekommt aktuell weniger Ware als sonst. Dabei versorgen sie nun auch geflüchtete Ukrainer mit. Der Caritasverband Acher-Renchtal bittet daher um Spenden.

Vier Frauen stehen mit Masken an einem großen Tisch und packen Schalen voller Erdbeeren aus.
Ehrenamtliche Helfer der Tafel Achern sichten übrig gebliebenes Obst aus Supermärkten und verpacken es neu. Foto: Michaela Gabriel

Die Acherner Tafel kann nur mithilfe der Bevölkerung die ukrainischen Flüchtlinge im Tafelladen mit versorgen. Sie bekommt wie alle Tafeln in Deutschland aktuell weniger Lebensmittelspenden von Supermärkten und musste schon für ihre Stammkunden die Abgabe beschränken. Deshalb bittet der Caritasverband Acher-Renchtal als Träger jetzt um Lebensmittelspenden.

„Wir haben nicht genügend Obst und Gemüse für alle”, sagt Nicole Koller, die die Einsätze von rund 70 ehrenamtlichen Helfern im Tafelladen koordiniert. Auch Grundnahrungsmittel kämen zu wenig zur Weitergabe an. In den Supermärkten im Umkreis bleibe deutlich weniger übrig als bisher.

Die Tafel Offenburg, die immer große Mengen Lebensmittel an die kleineren Tafeln im Umkreis abgegeben habe, liefere ebenfalls deutlich weniger. Deshalb könne man die in Achern ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine eigentlich nicht mit versorgen. Es sei denn, man rationiere die Abgabe weiter oder bekomme Spenden aus der Bevölkerung.

Bisher sind nach Auskunft von Karin Bürk aus dem Vorzimmer des Oberbürgermeisters rund 70 Menschen aus der Ukraine nach Achern gekommen, um sich vor dem Krieg in ihrer Heimat in Sicherheit zu bringen. 51 haben im Rathaus eine sogenannte Fiktionsbescheinigung beantragt. Damit bekommen sie von der Stadtverwaltung eine Soforthilfe von 100 Euro – als Vorschuss auf die Sozialleistungen, die ihnen zustehen.

„Geflüchtete aus der Ukraine haben oft keine Zugriff auf ihre Bankkonten”, teilt die Stadtverwaltung mit. Bei Notfällen gebe man Einkaufsgutscheine aus, die aus Mitteln der Bürgerstiftung Achern und der Region finanziert werden. Die Bürgerstiftung nimmt für diesen Zweck Geldspenden entgegen.

Nachfrage nach Tafel-Ausweisen gestiegen

Um bei der Tafel sehr günstige Lebensmittel zu bekommen, müssen die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sich registrieren lassen und sich mit ihren Papieren und einem Passbild beim Caritasverband in der Karl-Hergt-Straße 11 in Achern melden. Dann bekommen sie wie andere Menschen mit geringem Einkommen einen Tafel-Ausweis, der sie zum Einkauf im Tafelladen berechtigt. So erklärt es der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Robert Sauer.

Die Nachfrage nach Tafel-Ausweisen sei in jüngster Zeit gestiegen. Unter den Anfragenden seien auch Bafög-Empfänger oder alleinerziehende Mütter. Sie seien angesichts steigender Preise für Benzin, Heizöl und Lebensmittel auf Einsparmöglichkeiten angewiesen.

An einem Nachmittag kaufen derzeit etwa 100 Familien im Tafelladen in Achern ein. Besonders willkommen sind als Spenden Butter, Käse, Kaffee, Öl, Mehl, Zucker, Teigwaren, Haferflocken, Zahnbürsten und Zahnpasta, Shampoo, Duschgel und Konserven.

Lebensmittelspenden können montags, dienstags, donnerstags und freitags bei der Tafel in der Rosenstraße in Achern jeweils von 8.30 bis 11 Uhr abgegeben werden. Nicht verwenden kann der Caritasverband dagegen Kleider- und Sachspenden, weil er keinen Platz hat, um sie auszugeben.

Information

Geldspenden an die Bürgerstiftung unter www.buergerstiftung-achern.de

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