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Invasive Schlangenart

Experte schlägt Alarm: Kalifornische Kettennatter in der Ortenau gesichtet

Der Offenburger Landschaftsökologe Hubert Laufer schlägt Alarm: Sowohl bei Renchen als auch im Glottertal bei Freiburg ist je ein Exemplar der kalifornischen Kettennatter gesichtet worden.

Eine Kalifornischen Kettennatter schlängelt sich am 10.07.2014 in der Christian Albrechts Universität in Kiel (Schleswig-Holstein) durch ihr Terrarium. Kieler Forscher haben nach dem Vorbild von Schlangenhaut eine reibungsarme und wartungsfreie Nano-Oberfläche entwickelt, die zum Beispiel bei Windkraftanlagen oder Kfz-Bremsen verwendet werden könnte. Foto: Carsten Rehder/dpa (zu dpa «Künstliche Schlangenhaut gegen den Verschleiß» vom 12.07.2014) ++ +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Kalifornische Kettennatter schlängelt sich in der Christian-Albrechts-Universität in Kiel durch ihr Terrarium. Zuletzt wurden in Baden-Württemberg zwei Tiere gesichtet. Foto: Carsten Rehder/dpa

Die bis zu zwei Meter lange, dunkelbraun bis schwarze und mit weißen oder gelben Querbinden versehene Schlange ist ungiftig und für den Menschen ungefährlich – kann aber als invasive Schlangenart große Schäden verursachen.

Auf der Kanareninsel Gran Canaria, wo die eigentlich in den USA und Mexiko heimische Art wohl als Haustier gehalten und ausgesetzt wurde, sei sie bereits zur lästigen Plage und Gefahr für heimische Vögel und seltene Eidechsen geworden.

Fundmeldungen und Anfragen an den Verein für Amphibien- und Reptilien-Biotopschutz Baden Württemberg (ABS) sind im Sommer nicht selten: „Es ist nichts Ungewöhnliches, dass wir in dieser Zeit Fotos von Schlingnattern, Ringelnattern oder Kreuzottern bekommen“, sagt Laufer, der sich im ABS-Vorstand engagiert. Dass es sich aber bei zwei Anfragen in der vergangenen Woche um die Kalifornische Kettennatter handelte, sei außergewöhnlich. Beide Schlangen konnten laut Laufer leider vom jeweiligen Finder nicht eingefangen werden.

Wurden Schlangen als Haustiere gehalten?

Er geht davon aus, dass die Schlangen als Haustiere gehalten und ausgesetzt wurden oder ausgebüxt sind. Möglicherweise bestehe ein Zusammenhang mit der Aufnahme der Kettennatter in die Unionsliste der Invasiven Arten, die diesen Dienstag rechtskräftig wurde.

So sei nicht auszuschließen, dass die Schlangen „entsorgt“ wurden, um etwaige Rechtsfolgen zu vermeiden: „Dazu gibt es aber keinen Grund“, sagt Laufer, denn für die Halter gelte Bestandsschutz. Untersagt seien lediglich Nachzucht und Handel: „Aussetzen ist die schlechteste aller Möglichkeiten.“

Noch wisse niemand, ob die Schlangen hierzulande langfristig überlebensfähig sind und sich vermehren können – aber das habe bei der Rotwangen-Schmuckschildkröte vor wenigen Jahren auch niemand gedacht. Seit den warmen Jahren ab 2018 sei dies aber der Fall.

Hubert Laufer rät, Terrarien so zu sichern, dass keine Tiere entweichen können. Und wer eine „komische“ Schlange sichte, solle ein Foto machen – der schlechteren Qualität wegen kein Video – und dies an den Verein senden: „Wir kümmern uns.“



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