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Von professionellen Pyrotechnikern

Zwei große Feuerwerke an Silvester in Kappelrodeck

Eigentlich soll an Silvester ein Böllerverbot auf „publikumsträchtigen Plätzen“ gelten. Die Gemeinde Kappelrodeck kündigt eine Feuerwerksshow mit zwei professionellen Pyrotechnikern an. Was ist geplant und wie passt das überhaupt mit der Corona-Verordnung zusammen?

Eigentlich soll an Silvester ein Böllerverbot auf „publikumsträchtigen Plätzen“ gelten. Die Gemeinde Kappelrodeck kündigt eine Feuerwerksshow mit zwei professionellen Pyrotechnikern an. Was ist geplant und wie passt das überhaupt mit der Corona-Verordnung zusammen?
Professionelle Großfeuerwerke sollen für farbenfrohen Spaß am „Kappler“ Silvester-Himmel sorgen - von links die staatlich geprüften Pyrotechniker Nico Wiegert und Thomas Kist sowie Bürgermeister Stefan Hattenbach  Foto: Roland Spether

Mit einem Glas Sekt auf dem Balkon stehen, ein prächtiges Feuerwerk am Himmel über Kappelrodeck genießen und mit seinen Lieben das neue Jahr begrüßen: Das können die Bewohner der Achertalgemeinde in der Silvesternacht gleich zweimal.

Um 22.30 und um 0.15 Uhr werden zwei professionelle Feuerwerke die Nacht zum Tag machen und bis auf 200 Metern Höhe eine bunte Farbenpracht an den Himmel zaubern. So zünden Thomas Kist (Kappelrodeck) und Nico Wiegert (Waldulm) bei gutem Wetter weithin sichtbare und farbenprächtige Großfeuerwerke, die von einer Obstanlage am westlichen Ortseingang sowie von unterhalb des „Blosenkopfes“ aus jeweils neun Minuten abgefeuert werden.

Trotz Corona-Einschränkungen sollen die Feuerwerke dennoch für einen Silvesterspaß sorgen. „Wir hoffen, dass sich unsere Bürger und Familien von zu Hause aus im kleinen Kreis an den tollen Feuerwerken in der Silvesternacht erfreuen können“, so Bürgermeister Stefan Hattenbach (CDU), als er „zwischen den Jahren“ mit den beiden Pyrotechnikern dieses ganz spezielle „Böllern“ und damit die Pflege eines alten Silvesterbrauches vorstellte.

Die Gemeinde unterstützt die beiden öffentlichen Feuerwerke.
Stefan Hattenbach, Bürgermeister

„Die Gemeinde unterstützt die beiden öffentlichen Feuerwerke, denn wenige Gemeinden unserer Größe haben das Glück, derart professionelle Feuerwerke zu bekommen und staatlich geprüfte Pyrotechniker als Einwohner zu haben“, so der Bürgermeister.

Seit über fünf Jahre ist Thomas Kist staatlich geprüfter Pyrotechniker. Seither wurden seine Feuerwerke immer größer. Als leitender Pyrotechniker hat er mit Nico Wiegert das Feuerwerk zur Waldulmer 775-Jahres-Feier gezündet.

Er ist nebenberuflich selbständig, während es für den ebenfalls staatlich geprüften Pyrotechniker Nico Wiegert ein sehr schönes Hobby darstellt.

Aber es ist für beide auch ziemlich teuer. Ein Feuerwerk, in der Größenordnung wie an Silvester geplant, verursacht Kosten von 3.000 Euro. Der zeitliche Aufwand für Planung und Vorbereitung, für Auf- und Abbau liegt zwischen 22 und 24 Stunden für neun Minuten Spaß am „Kappler“ Silvesterhimmel.

Bürger können für die Feuerwerke spenden

Deshalb kann sich der Bürgermeister vorstellen, dass die Gemeinde einen Zuschuss gibt. Wer als Bürger einen Obolus dazu geben möchte, kann diesen in einen Brief mit der Aufschrift „Silvester-Feuerwerk“ geben und in den Briefkasten des Rathauses in Kappelrodeck oder in der Ortsverwaltung in Waldulm einwerfen.

Nach der aktuellen rechtlichen Lage gebe es 2021 zwar ein Verkaufsverbot für Feuerwerk und ein Feuerwerksverbot auf „publikumsträchtigen Plätzen“. Ein generelles Abbrennverbot bestehe an Silvester aber nicht. Dieses Verbot gelte aber für öffentliche Bereiche. Die Plätze für die beiden Feuerwerke seien Privatgelände, würden abgesperrt und stellten im Sinne der Verordnung keine „publikumsträchtigen Plätze“ dar.

Der Vorteil der zentralen Feuerwerke bestünde laut Hattenbach darin, dass Privatpersonen getrost auf ihr eigenes Feuerwerk verzichten oder dieses reduzieren könnten, sodass weniger Müll entstehe und sich der Reinigungsaufwand auch für die Gemeinde vermindere.

Hinzu komme, dass die Wahrscheinlichkeit von Einsätzen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes schwinde, auch größere Ansammlungen von Personen zum Böllern würden vermieden.

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