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Amtsantritt im Oktober

So will Bettina Kist in ihr Amt als Bürgermeisterin in Lauf starten

Bevor die Amtszeit der neuen Bürgermeisterin von Lauf im Oktober beginnt, musste einiges vorbereitet werden. Für den Start hat Bettina Kist viele Pläne.

Eine Frau und drei Männer schneiden eine Torte an, auf der steht: „Zum Abschied Dankeschön“.
Wahlsiegerin und Vorgänger: Bettina Kist folgt in Lauf auf Oliver Rastetter, hier mit Rastetters Stellvertreter Christian Weiss und Alt-Bürgermeister Johann Horeth (von links) bei der Verabschiedung. Foto: Michaela Gabriel

Ein Bürgermeister geht, ein neuer kommt: Wer sich vorstellt, dass der Nachfolger dem Vorgänger vorher noch über die Schulter schaut, um sich auf die neue Aufgabe vorzubereiten, liegt nicht ganz richtig. Trotzdem muss vor dem Wechsel einiges getan werden. In Lauf stand dafür jetzt der Endspurt an. Wir haben gefragt, wie man das höchste Amt in einer Gemeinde übergibt, und welche Pläne Laufs neue Rathauschefin hat. Ein Thema hatte bereits im Wahlkampf dominiert.

„Hörth-Areal“ steht bei Bettina Kist weit oben auf der Liste

Direkt am Tag nach ihrer Wahl im Juli habe sich der Investor für das „Hörth-Areal“ bei ihr gemeldet, sagt Bettina Kist (parteilos). Die Bebauung am Standort des ehemaligen Getränkemarkts erhitzt seit Längerem die Gemüter. Dass das Projekt in der Bevölkerung noch immer sehr umstritten sei, habe man auch im Wahlkampf gemerkt. „Insofern war es folgerichtig, dass ein Satzungsbeschluss des Bebauungsplans in meine Amtszeit verschoben wird“, sagt Kist.

Um direkt in das Thema einsteigen zu können, habe sie in Absprache mit Amtsinhaber Oliver Rastetter (CDU) bereits zahlreiche Gespräche mit Beteiligten geführt. Abgesehen von diesem speziellen Thema halte sie es jedoch für wichtig, sich bis zum Amtsantritt aus den Geschäften herauszuhalten. „Insofern habe ich mich darauf beschränkt, öffentliche Gemeinderatssitzungen und möglichst viele Feste zu besuchen, um den Kontakt zu halten“, beschreibt sie.

Was neben dem neuen Haushaltsplanentwurf noch ganz oben auf ihrer Liste für den Start steht: „die Einleitung einer geordneten und vor allem maßvollen innerörtlichen Entwicklung und ein Ersatzbau für den Kindergarten St. Anna“, zählt Kist auf. Und: das Umfeld kennenlernen und ein Netzwerk aufbauen.

Das empfiehlt auch der Amtsinhaber, gefragt nach einem Tipp für den Start: „Es gibt nicht umsonst ein ungeschriebenes Gesetz, dass man die ersten 100 Tage nutzen soll, um sich mit der Gemeinde und dem Amt vertraut zu machen“, sagt Oliver Rastetter. Er halte nichts davon, zu denken, man könnte in den ersten zwei, drei Wochen gleich alle Themen regeln. „Am Anfang stürzt einiges auf einen ein, man lernt viele Menschen kennen und hat gleich viele Termine.“ Da müsse man aufpassen, sich nicht gleich zu Beginn viel zu viel aufzuladen.

Letztlich muss man in das Amt hineinwachsen.
Oliver Rastetter, bisheriger Bürgermeister

„Ein neuer Bürgermeister wird, sofern er tiefgreifende Verwaltungserfahrung hat, in sein Amt direkt einsteigen können“, sagt Bettina Kist, die unter anderem mehr als 19 Jahre lang in der Kämmerei der Gemeinde Bühlertal tätig war. „Schön ist dabei immer, wenn der direkte Vorgänger für auftauchende Fragen noch zur Verfügung steht.“

Vor der Amtsübergabe klären Amtsinhaber und Nachfolgerin in einem Gespräch alle offenen Fragen - unter anderem, was im Kalenderjahr alles auf einen Bürgermeister in Lauf zukommt, etwa der Leonhardusritt. Die Fachbereichsleiter im Rathaus stellen in einem zweiten Gespräch die aktuellen Themen vor. Rastetter räumt sein Büro, und dann steht am Freitag die Schlüsselübergabe an. „Frau Kist wird bei verschiedenen Themen auf den neuesten Stand gebracht, aber letztlich muss man in das Amt hineinwachsen“, sagt Rastetter, „das geht allen Kollegen so“.

Über eine längere Zeit im Amt begleiten werde sie unter anderem die Frage, wie der Bürgerservice in Lauf verbessert werden kann, aber auch, wie Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden können, und nicht zuletzt die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine.

Drei Monate sind eine sehr lange Zeit bis zum Amtsbeginn.
Bettina Kist, neue Bürgermeisterin

Oliver Rastetter hatte im Januar mitgeteilt, nicht zu einer dritten Amtszeit antreten zu wollen. Bettina Kist war am 10. Juli mit 53,8 Prozent der gültigen Stimmen gewählt worden und setzte sich damit im ersten Wahlgang gegen vier Mitbewerber durch. Nach ihrem Wahlsieg arbeitete Kist weiter wie zuvor bei der Gemeindeprüfungsanstalt und bereitete unter anderem die Nachfolge für ihre bisherigen Ehrenämter vor, die sie abgibt. „Drei Monate sind eine sehr lange Zeit bis zum Amtsbeginn“, sagt sie. „Nach dem Wahlsieg ist man tief in vielen Themen drin und möchte am liebsten loslegen.“ Offiziell vereidigt wird sie am 11. Oktober.

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