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Offenburg/Kehl

Vor allem für Frühchen: Ortenau Klinikum eröffnet erste Frauenmilchbank in der Region

Das Ortenau Klinikum hat in Offenburg die erste Frauenmilchbank in der Region eröffnet. Die gespendete Milch soll vor allem Frühchen und kranken Säuglingen zugutekommen.

Tief gekühlte Muttermilch lagert in der neu eingerichteten Frauenmilchbank in einem Kühlschrank. Hier wird gespendete Frauenmilch gesammelt, getestet und aufbereitet.
Ihre Muttermilch spenden können Frauen, die keine Vorerkrankungen haben, keine Medikamente nehmen, keinen Alkohol trinken und nicht rauchen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Das Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl hat vor Kurzem eine Frauenmilchbank eingerichtet. Das Angebot richtet sich an Mütter, die ihre Kinder am Ortenau Klinikum Ebertplatz in Offenburg entbunden haben und mehr Muttermilch produzieren, als sie für ihr eigenes Baby benötigen.

Diese kann ab sofort gespendet werden. „Die Spende erfolgt freiwillig und anonym und kommt insbesondere Frühchen oder kranken Säuglingen zugute“, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums.

 Damit können wir einen Beitrag dazu leisten, Frühchen bestmöglich in ihren ersten Lebenstagen zu unterstützen
Patrick Gerner
Leiter Kinderklinik Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl

„Wir freuen uns, am Ortenau Klinikum nun auch eine Frauenmilchbank anbieten zu können. Damit bauen wir das Angebot weiter aus und können einen Beitrag dazu leisten, Frühchen bestmöglich in ihren ersten Lebenstagen zu unterstützen“, freut sich Patrick Gerner, Chefarzt der Kinderklinik, darüber, dass die auf seine Initiative eingerichtete Frauenmilchbank realisiert wurde.

Demnach werden nach Absprache mit den verantwortlichen Ärzten die potenziellen Spenderinnen vor der ersten Spende anhand eines Fragebogens zu Risikofaktoren bei der Spende befragt. Zudem werde das Blut der Mütter auf verschiedene Krankheiten untersucht.

Voraussetzungen für die Spenden von Muttermilch am Offenburger Ortenau Klinikum

Ihre Muttermilch spenden können Frauen, die keine Vorerkrankungen haben, keine Medikamente nehmen, keinen Alkohol trinken und nicht rauchen. Die Frauenmilch kommt kranken Neugeborenen oder Frühgeborenen zugute, deren Mütter noch keine oder nicht genügend eigene Milch produzieren.

„Pro Tag sollten circa 150 bis 200 Milliliter Milch übrig sein. Die spendenden Mütter haben die Möglichkeit, die Milch bequem zu Hause abzupumpen, einzufrieren und die tiefgefrorene Milch anschließend bei uns in der Klinik vorbeizubringen“, so Gerner weiter.

Das Angebot der Muttermilchspende finde in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg statt. „Wir senden die Milch an die Frauenmilchbank des Universitätsklinikums Freiburg, wo sie auf Bakterien oder andere Krankheitserreger untersucht und pasteurisiert wird.“

Netzwerk von Frauenmilchbanken in Baden-Württemberg

Da der Bedarf an Muttermilch meist höher ist als das Angebot, ist die Milch teuer und teilweise nicht verfügbar. Durch die Muttermilchspenden wird das Ortenau Klinikum Teil eines Netzwerkes von Frauenmilchbanken in Baden-Württemberg. Für die Eltern der Empfängerkinder ist die Spendermilch kostenlos.

Eine Spende ist im Zeitraum vom 14 Tagen bis maximal zwölf Monate nach der Geburt möglich. Muttermilch ist gerade bei frühgeborenen Babys besonders wichtig, da die verschiedenen Inhaltsstoffe der Milch die spätere Entwicklung des Kindes positiv beeinflussen können, heißt es in der Mitteilung weiter.

So werde durch die Gabe von Muttermilch etwa das Risiko einer schweren Lungenentzündung, das Ablösen der Netzhaut oder einer Entzündung des Darmtraktes deutlich verringert. Auch auf den Intelligenzquotienten hat Muttermilch Einfluss und wirkt zudem als Infektionsprophylaxe.

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