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Beliebt bei Gleitschirmfliegern

„Rossbühl“ in Oppenau wird zum Problem für die Umwelt

Der „Rossbühl“ in Oppenau hat sich vom idyllischen Flecken zur beliebten Touristenattraktion entwickelt - mit negativen Folgen. Gerüchte um eine Gastronomie bereiten einer neuen Bürgerinitiative Sorgen.

Rossbühl
Der Rossbühl ein beliebter Aussichtspunkt, hat aber auch Probleme mit unkontrollierter Nutzung und chaotischen Parkverhältnissen. Foto: Roland Erdrich/Bürgerinititive

Der „Rossbühl“ oberhalb Oppenau war einst Ruheplatz für erschöpfte Rossfuhrwerke, wenn diese die beschwerliche Oppenauer Steige passieren mussten. Heute wird der beliebte Platz als „Flugkanzel“ für Starts und Landungen der Gleitschirmflieger genutzt. Der Aussichtspunkt auf 900 Höhenmeter oberhalb von Oppenau unmittelbar vor der Zuflucht, hat sich, ob der großartigen Aussicht zu einer beliebten Touristenattraktion entwickelt. Aber der Platz wird zunehmend zu einem umweltrelevanten Problem.

Verkehrslärm, wilde Camper und Wohnmobilisten, Müll, Fäkalien und neuerdings wieder „ausgegrabene“ Neubaupläne einer gastronomischen Nutzung bewegen die betroffenen Menschen in der dortigen Region.

Bürgerinitiative kämpft um Erhalt des ursprünglichen Rossbühl

Nun hat sich in Maisach eine Bürgerinitiative (BI) gegründet. „Unverbaut und sauber behält der Rossbühl seinen Zauber“, so die Botschaft der Macher aus dem idyllischen Oppenauer Seitental. Die Bürgerinitiative sucht nun für ihre Vision über eine Unterschriftenaktion in den Geschäften Unterstützer.

Deren Sprecher, Hannes Huber und Günter Löffelmann, erklärten, dass keinesfalls beabsichtigt sei, diesen gut frequentierten Panoramaplatz vollkommen der bisherigen Nutzung zu entziehen. Die Gleitschirmflieger, welche den Platz nach Sturm Lothar zu dem machten, was er heute ist, sollen weiterhin dort ihre „Heimat“ vorfinden. Ebenso Tagestouristen, die einen Abstecher machen, um beispielsweise den Sonnenuntergang zu erleben. Es soll aber kein neues Ausflugsziel mit baulichen Touristenattraktionen an dem Platz entstehen.

In Oppenau-Maisach herrscht Furcht vor einem „zweiten Mummelsee“

Elfriede Watzl, Ortsvorsteherin von Maisach, unterstützt die Aktivitäten der BI, sie befürchtet einen „zweiten Mummelsee“ mit viel Rummel und zusätzlichem Verkehr. Die Bürger von Maisach bangen auch bei jeder weiteren Nutzung am Rossbühl um eine Beeinträchtigung des sensiblen Quellbereiches für die öffentliche Wassernutzung.

Genährt werden neuerdings die Befürchtungen, einen gastronomischen Betrieb im besagten Gebiet zu etablieren. Solche Vorstellungen gab es schon 2006. Der bestehende Flächennutzungsplan erlaubt nur eine sportliche Nutzung im Rossbühl, in dem Fall den Gleitschirmsport. Eine gastronomische Nutzung ist bei jetzigem Planungsstand rechtlich nicht möglich und müsste in einem nachgeordneten Bebauungsplanverfahren geregelt werden. Gastronomie kann aber auch dann nur einen untergeordneten Raum einnehmen.

Bürgermeister Uwe Gaiser erteilt Spekulationen, wie sie derzeit verbreitet werden, eine klare Absage. Was die Gemeinde am Rossbühl anstrebe, sei, die bestehenden Probleme zu ordnen. Da stehe man konzeptionell ganz am Anfang. Konkrete Investoren für ein gastronomisches Objekt seien nicht bekannt.

Bürgerinitiative lehnt Gastronomie auf dem Rossbühl kategorisch ab

Für die BI ist jegliche Form von Gastronomie undenkbar. Angefangen von der fehlenden Infrastruktur bis hin zum erhöhten Verkehrsaufkommen müsse ein solches Vorhaben von vornherein verworfen werden. Letztlich brauche die dortige Raumschaft nicht noch weitere Gastrobetriebe. Das Hotel-Restaurant Zuflucht oder die Renchtalhütte, als Beispiel, liegen „in greifbarer Nähe“.

Die BI will den Rossbühl als naturbelassenes Fleckchen Erde erhalten. Dazu gehört unter anderem die Regulierung der Müllproblematik, ein Parkverbot von Wohnmobilen, und die Sperrung der direkten Zufahrt zum Startplatz von der Landesstrasse aus.

Parkplätze sind im unmittelbaren Umfeld genügend vorhanden. „Man muss halt einige Laufmeter in Kauf nehmen“, so die BI. Diese erhofft sich durch die Unterschriftenaktion Zuspruch aus dem gesamten Ort. Es gilt, die Probleme in den Griff zu bekommen und den Verkehrslärm in Oppenau nicht noch weiter auszudehnen. Darunter leiden vor allem die Bewohner der Kernstadt, wie auch die an den Zufahrtstraßen zum Rossbühl.

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