Weitreichende Folgen hatte ein Stromausfall im Oberen Renchtal in der Nacht zum Mittwoch. Nach Angaben des Offenburger Landratsamts floss über Stunden ungeklärtes Abwasser in die Rench. Die Bürger wurden aufgerufen, aus dem Fluss kein Wasser zu entnehmen und nicht darin zu baden.
Wie Behördensprecher Kai Hockenjos am Mittwoch sagte, sei die Stromversorgung der Kläranlage gegen 1 Uhr ausgefallen, von 4 Uhr an war dann das ungeklärte Abwasser abgeflossen.
Eine Umleitung sei zunächst nicht möglich gewesen, über Schäden an der Umwelt und insbesondere am Fischbestand sei bislang nichts bekannt. Die Menschen im Renchtal wurden über die Warn-App Nina informiert, die Warnung galt auch noch über die Mittagszeit.
Kläranlage in Oppenau läuft wieder
Das Abwasser konnte ab 10 Uhr mit Hilfe einer durch die Feuerwehr installierten Anlage aufgefangen werden. Seit 11.40 Uhr war die Kläranlage Oppenau wieder voll in Betrieb. Es laufe kein ungeklärtes Abwasser mehr in die Rench und das gespeicherte Abwasser werde nun der Reinigung zugeführt, so das Landratsamt am Nachmittag.
Keine großen Schäden erwartet
„Nach jetzigem Stand ist nicht mit größeren ökologischen Schäden zu rechnen“, so Jürgen Mair, Leiter des Amts für Wasserwirtschaft und Bodenschutz. Da sich die Fließgewässer im Ortenaukreis mehrheitlich im Niedrigwasser befinden, dürfe an Bächen und Flüssen schon seit Mitte Juni ohnedies kein Wasser entnommen werden. Aus gegebenem Anlass werde nochmals auf dieses Verbot hingewiesen. Auch soll das Baden an der Rench und Kontakt mit dem Wasser vermieden werden.
Die Kläranlage im Oppenauer Stadtteil Ramsbach entsorgt die Abwässer der Bürger aus dem Gemeindeverwaltungsverband Oberes Renchtal, dem die Gemeinden Oppenau und Bad Peterstal-Griesbach angehören.
Erst vor wenigen Tagen war es im Unterlauf der Rench zu einem Fischsterben gekommen.
