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Neueröffnung in Offenburg

Was es mit den „Geschenkt!“-Häusern im Ortenaukreis auf sich hat

Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist einer von vielen, positiven Aspekten der „Geschenkt!-Häuser“ der Abfallwirtschaft des Ortenaukreises. Gerade hat das zweite Häuslein aufgemacht.

Graues Haus auf einem Platz
Das erste Geschenkt!-Haus der Abfallwirtschaft des Ortenaukreises steht in Schwanau-Ottenheim. Nun gibt es ein Zweites in Offenburg-Rammersweier. Foto: Landratsamt Ortenaukreis

Was haben ein Bobbycar, ein Fitnessgerät und ein Samsonite-Koffer gemeinsam? Alle drei sind beim Kauf nicht gerade günstig. Das ist das eine. Und sollten sie dann vielleicht im „Geschenkt!“-Haus auf dem Wertstoffhof in Schwanau-Ottenheim im Ortenaukreis stehen, finden sie in Windeseile einen Liebhaber.

Seit fast einem Jahr gibt es diese Einrichtung im Geiste der Nachhaltigkeit, für die der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Ortenaukreises verantwortlich zeichnet. Die Resonanz sei sehr gut, sagt die Abfallberaterin des Ortenaukreises, Susanne Huber. Sie ist gleichzeitig Projektleiterin des „Geschenkt!-Hauses“. Weil es so gut läuft und die Kreislaufwirtschaft fördert, hat der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft sein zweites Geschenkt!-Haus eröffnet.

In Offenburg-Rammersweier eröffnete das zweite „Geschenkt!-Haus“

Es steht auf dem Wertstoffhof in Offenburg-Rammersweier und dürfte nicht das letzte seiner Art sein. „Mit den Geschenkt!-Häusern unterstützt die Abfallwirtschaft die Weiternutzung von gebrauchten Gegenständen, leistet so einen Beitrag zur Abfallvermeidung und es werden wertvolle Ressourcen geschont“, wird Günter Arbogast, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Ortenaukreis, in einer Pressemitteilung des Landratsamts zitiert.

Das Prinzip ist einfach: „In dem in einem Container eingerichteten Geschenkt!-Haus können gut erhaltene Gegenstände, die sonst im Rest- oder Sperrmüll landen würden, zu den üblichen Öffnungszeiten des Wertstoffhofs abgeben werden und andere können diese kostenlos mitnehmen“, erklärt Projektleiterin Huber.

Deko, Haushalt sowie Garten- und Sportgeräte dürfen rein

Und was darf rein? Haushaltswaren, Dekoartikel oder kleinere Garten- und Sportgeräte, gut erhaltene CDs sowie Spielzeug wie das berühmte Bobbycar. Apropos gesucht: Neuwertige, voll funktionsfähige Fitnessgeräte gehen, wir wissen es schon, ebenfalls gut. Susanne Huber berichtet von einem abgegebenen Stepper. Das Maschinchen funktioniert wie Treppensteigen und trainiert Beine wie Gesäß.

Wie neu, top in Ordnung war das Gerät. Susanne Huber hat es getestet. Ein Ladenhüter sieht anders aus. Auch der 1a-Stuhl im Retro-Look ging wie geschnitten Brot. Das Sitzmöbel mit seinem Samtbezug habe sie irgendwie an die Loriot-Filme erinnert, sagt die Projektleiterin. Zur Müllentsorgung dienen die Geschenkt!-Häuser nicht, betonen die Verantwortlichen.

Keine Aufnahme finden Altkleider, Bücher, Elektrogeräte, Reifen, kaputte oder schmutzige Dinge, ebenso sperrige Gegenstände wie große Möbel, des weiteren Stoffreste, Vorhänge oder Bettwäsche. Nachzulesen steht das auf den Internetseiten der Abfallwirtschaft.

Vor Ort achten die Mitarbeiter der Abfallwirtschaft darauf, dass nur die erwünschten Gegenstände in das „Geschenkt!-Haus“ kommen. Sie machen eine Sichtkontrolle, ob das Gebrachte ins Portfolio passt, gut erhalten und funktionstüchtig ist, erläutert Susanne Huber.

In Ottenheim hat das „Geschenkt!-Haus“ schon Stammkunden

Manchmal sorgen die Profis für eine Überraschung bei den Anlieferern. Da haben ein paar Stücke im Kofferraum eines Autos eigentlich schon die letzte Reise angetreten, werden aber beim Check mit dem Hinweis, das könnte doch etwas für das „Geschenkt!-Haus“ sein, gerettet. Nach knapp einem Jahr hat sich in Ottenheim eine Stammkundschaft des „Geschenkt!-Hauses“ gebildet.

Dabei handelt es sich um Bürger, die regelmäßig holen und bringen. Zu diesem Kreis gehört eine Walking-Gruppe aus dem Raum Schwanau. Die Damen kämen immer mal wieder vorbei, schauen, ob es einen Schatz zu heben gibt, berichtet Susanne Huber. Eine Haftung für das Fundstück der Wahl übernimmt der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft nicht.

„Die Dinge wechseln, wie besehen, den Besitzer“, schreibt die Kreisverwaltung in ihrer Pressemitteilung. Nicht alles, was regelkonform in die Häuser kommt, steht natürlich in der Gunst der Besucher. Nippes aus Haushaltsauflösungen, das doch etwas kitschig anmutende Porzellantier, das nicht aus einer der großen Manufakturen wie Meißen oder Berlin stammt, tendiert dann doch recht schnell zum Ladenhüter. Ebenso hat es eine lose Sammlung mit in Farbe und Form divergierendem Geschirr schwer, weiß Susanne Huber.

Da werde dann auch mal was entsorgt, verdeutlicht die Projektleiterin. Und noch eine Regel gibt es: Ist zu viel da, nimmt der Eigenbetrieb keine Waren an.

Service

Die Öffnungszeiten des Wertstoffhofes Rammersweier sind laut Pressemitteilung: Montag bis Freitag, 8 bis 12.15 Uhr und 13 bis 16.45 Uhr sowie jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr. Der Wertstoffhof Schwanau-Ottenheim ist von Mittwoch bis Freitag von 8 bis 12.15 Uhr und von 13 bis 16.45 Uhr geöffnet. Zudem steht er Kunden jeden ersten Samstag im Monat von 8 bis 13 Uhr offen.

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