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Wettbewerb „Deutschlands schönster Wanderweg“

Ottenhöfen schafft mit dem achten Platz einen Achtungserfolg

Die Nominierung für „Deutschlands schönsten Wanderweg“ war bereits ein großer Erfolg. Jetzt steht fest: Ottenhöfen landet mit dem „Karlsruher Grat“ auf Platz acht.

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Sprung in die Top Ten geschafft: Melanie Steinlein, Leiterin der Tourist-Info Ottenhöfen, und Bürgermeister Hans-Jürgen Decker freuen sich über Rang acht im bundesweiten Wettbewerb „Deutschlands schönster Wanderweg“. Foto: Joachim Eiermann

Die Stimmen sind ausgezählt. Beim Wettbewerb „Deutschlands schönster Wanderweg“ blieb für Ottenhöfen der ganz große Erfolg zwar aus, doch behauptete sich das Mühlendorf in der Kategorie Tagestouren unter 15 Nominierungen im Mittelfeld.

So erzielte der Premium-Wanderweg „Karlsruher Grat“ in der Publikumswertung einen achten Platz.

Es war schon ein Riesenerfolg, dass wir für die 15 besten Tagestouren nominiert wurden. 
Hans-Jürgen Decker
Bürgermeister

Erfüllt hat sich damit die Erwartung der Tourismus-Chefin Melanie Steinlein, den Sprung in die Top-Ten zu schaffen. Bürgermeister Hans-Jürgen Decker (CDU) gratulierte: „Es war schon ein Riesenerfolg, dass wir für die 15 besten Tagestouren nominiert wurden. Auf den achten Platz sind wir jetzt ein bisschen stolz.“

So entfielen 2.299 gültige Stimmen auf Ottenhöfen. Mit ein wenig höherer Beteiligung wäre durchaus mehr drin gewesen, denn Steinlein zufolge liegen die Ergebnisse „bis zum vierten Platz sehr eng beisammen“. Die ersten drei Ränge gehen allesamt nach Rheinland-Pfalz. Sieger ist die „Wasserfall-Erlebnisroute“ von Bad Bertrich in der Vulkaneifel.

„Bronze“ nach Papierstimmen

Die Zeitschrift „Wandermagazin“ lässt alljährlich abstimmen. Eine prominent besetzte Wander-Jury trifft vorab eine Vorauswahl unter mehr als 100 Bewerbungen.

Angesichts bundesweit starker Konkurrenz gab man sich in Ottenhöfen nicht der Illusion hin, am Ende auf dem olympischen Treppchen zu stehen. Doch ließ sich dieses mit einem Bein immerhin berühren.

Denn im Einsenden der Wahlkarten waren die Karlsruher-Grat-Fans besonders fleißig. Mit 1.429 „Papier-Stimmen“ holte das Mühlendorf in der Karten-Wertung sozusagen Bronze. Kehrseite der Medaille: Von der Online-Wahloption wurde mit 870 Klicks (Rang zwölf) weit weniger Gebrauch gemacht.

Bedeutender als die Endplatzierung wiegt die Tatsache, dass Ottenhöfen durch die Nominierung als Wander- und Ferienort eine erhebliche mediale Aufmerksamkeit erfahren hat.

Nominierung erweist sich als beste Außenwerbung

„Das war für uns beste Außenwerbung“, attestiert Steinlein. „Wir erhielten zahlreiche Anrufe von Leuten, die den Weg gehen wollten. Darunter viele Gruppen.“

Auch mehrere Blogger und ambitionierte Fotografen entdeckten das Achertal und posteten stimmungsvolle Bilder von der 12,5 Kilometer langen Strecke für ein jüngeres Publikum.

Zu guter Letzt schaute auch ein SWR-Kamerateam der TV-Sendung „Kaffee oder Tee“ vorbei und stieg von den Wasserfällen des Gottschlägbachs hinauf zum Klettersteig des Karlsruher Grats und weiter bis zur Felskanzel des Brennte Schrofen.

SWR-Fernsehteam filmt auf dem Klettersteig

Auf das Abstimmungsverhalten hatte der fünfminütige Beitrag allerdings keinen Einfluss: Das Wahlstudio des „Wandermagazins“ war zum Zeitpunkt der Ausstrahlung bereits geschlossen.

Um möglichst gut abzuschneiden, mangelte es nicht an Ideen und Anstrengungen. Die Touristinfo-Leiterin hat zwar keinen großen Personalstab im Rücken, sie und ihre einzige Mitarbeiterin Elke Ruf konnten jedoch – über Gemeindeverwaltung und Achertäler Tourismus-Kooperation hinaus – auf tatkräftige Unterstützung aus der Dorfgemeinschaft bauen.

Allen voran Robert Schneider, Wegewart des Schwarzwaldvereins, und seine Helfer, die viel Zeit investierten: „Sie haben regelmäßig die Wege frei geschnitten und nach den Schildern geschaut“, berichtet Steinlein.

Ärgerlich: Auf die Wegweiser haben es Souvenir-Jäger mit langen Fingern abgesehen.

Ins Zeug gelegt haben sich auch Willibald Käshammer, der aktiv auf Stimmenfang ging, und Matthias Rohrer mit der Produktion von Trailern für Instagram und Facebook. Unter anderem vermittelte Forstrevierleiter Theo Blaich in einem Kurz-Video die Besonderheiten des Karlsruher Grats.

Narren bringen beim Fastnachtsumzug Wahlzettel unter die Leute

„Es ist einiges gelaufen“, blickt Bürgermeister Decker auf eine heiße Phase von Januar bis Juni zurück.

Originell die Aktion der Jugendleiter: Sie ließen einen Fastnachtswagen vom Stapel, mit Felszacken des Karlsruher Grats aus Pappmaché. In Bergsteigerkluft lief die Gruppe bei zwei Umzügen mit und verteilte Aufkleber mit dem QR-Code zur Stimmabgabe im Internet.

Unters närrische Volk wurden auch die Wahlpostkarten gebracht, die zudem an vielen öffentlichen Stellen auslagen. Gezielt geworben wurde ferner bei Festivitäten und Wanderaktionstagen.

Ottenhöfen hat weitere Themenwege mit Potenzial für „Deutschlands schönsten Wanderweg“ im Köcher. Melanie Steinlein, vor zweieinhalb Jahren ins Mühlendorf gekommen, ist durch den Anerkennungserfolg motiviert, den Bogen erneut zu spannen. „In ein paar Jahren ist wieder eine Bewerbung geplant.“

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