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Vielfalt auch für Touristen interessant

Regionalverband Südlicher Oberrhein präsentiert die blühenden Kulturlandschaften in der Ortenau

Der Regionalverband Südlicher Oberrhein stellte in Rheinau ein Kooperationsprojekt zu bedeutenden Kulturdenkmälern vor. Das Projekt soll eine Übersicht über die Kulturstätten in der Ortenau bieten.

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Im Gräberfeld bei Diersheim forschen Archäologen aus Freiburg. Dabei sind sie auf zahlreiche außergewöhnliche Fundstücke der Elbgermanen gestoßen. Foto: Karen Christeleit

Am südlichen Oberrhein blüht die Kulturlandschaft. Und damit sind längst nicht nur die blühenden Obstkulturen gemeint. Es gibt vieles, was man nicht auf den ersten Blick mit einer Kulturlandschaft in Verbindung bringen würde. Beispielsweise die zahlreichen geschützten Kulturdenkmale zwischen Schwarzwald und Vogesen.

Einen kleinen Überblick über all diese besonderen und historisch auch außergewöhnlichen Orte hat nun der Regionalverband Südlicher Oberrhein bei seiner jüngsten Sitzung in Freistett vorgestellt.

Zusammengestellt hatte den Katalog, der mit einem Umfang von 196 Seiten kostenfrei zum Herunterladen im Internet zur Verfügung steht, das Landesamt für Denkmalpflege in Stuttgart. „Ganz Baden-Württemberg verfügt über mehr als 19.000 gesetzliche geschützte Kulturdenkmale“, erklärte Professor Claus Wolf bei der Präsentation. „Mehr als 900 Objekte kamen alleine am südlichen Oberrhein zusammen. Allesamt Bedeutsam für den Raum, in dem sie zu finden sind.“

Mit Blick auf die gastgebende Region der Regionalverbands-Sitzung berichtete der Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege dann auch über die Vielzahl solcher Denkmale, die im Ortenaukreis zu finden seien. Natürlich auch rund um Rheinau und Achern.

Der Ortenaukreis hat viele Kulturstätten zu bieten

Besonderes Interesse galt dem Gräberfeld bei Diersheim, wo Archäologen aus Freiburg bereits seit Jahren forschen, graben und dabei auf zahlreiche außergewöhnliche Fundstücke gestoßen sind (der ABB berichtete ausführlich). In dem Katalog, der zum großen Teil aus einer nach Landkreisen geordneten Liste besteht, ist auch ein großes Foto von beeindruckenden Artefakten veröffentlicht, die aus den Diersheimer Grabungen stammen.

Auf die Bilderseiten schafften es zudem die Altstadt von Gengenbach, der Ortskern von Willstätt und die alte Klosterruine von Allerheiligen.

Kein Foto gab es für Achern, dafür aber jede Menge Einträge in der Übersichtsliste. Darunter viele der Kirchen in der Kernstadt und den Stadtteilen. Aufgeführt wurden zudem der historische Schollenhof bei Wagshurst, die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt in der Illenau, Schloss Rodeck, der Vogtjürgehof, Eindachhof und Hundshof in Kappelrodeck, Schloss Aubach und die Burgruine Neuwindeck in Lauf, mehrere Fachwerkhöfe in Ottenhöfen und Seebach, die Burg in Renchen, die Ortsmitte und das Brigittenschloss in Sasbachwalden sowie in Sasbach das Kloster Erlenbad und das zu Sasbach gehörende Gebiet der vorgeschichtlichen Siedlung bei Bühl-Moos.

Zu allen erfassten Kulturdenkmälern schrieben die Denkmalschützer kurze Texte, die erklären, warum das jeweilige Objekt in die Auswahl aufgenommen wurde.

Übersicht über Kulturlandschaften auch für Tourismus interessant

Erfasst hatten die Verantwortlichen zudem Zeugnisse der Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte sowie kulturhistorisch bedeutsame Landnutzungsformen, wie sogenannte Wässerwiesen und Allmendweiden. „Der südliche Oberrhein verfügt damit über eine umfassende, aktuelle und auch flächendeckende Bestandsaufnahme“, sagte Claus Wolf.

Er betonte, dass diese Informationen touristisch genutzt werden könnten. Interessierte Bürger könnten sich hier Ideen für Besuche vor Ort herausgreifen. Die wahre Bestimmung sieht der oberste Denkmalschützer des Landes aber darin, Planungsbüros, Behörden und Vorhabenträger, auch über eine beigelegte Karte, in ihrer Arbeit eine kleine Hilfe anzubieten.

Auf der Internetseite des Regionalverbands Südlicher Oberrhein, www.rvso.de, können die Broschüre und die dazugehörige Karte heruntergeladen werden.

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