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Abschied nach zwei Amtszeiten

Rheinaus Bürgermeister Michael Welsche wird nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren

Seit 2007 lenkt Bürgermeister Michael Welsche die Geschicke der Stadt Rheinau. Damit soll ab April 2023 Schluss sein. Denn der Bürgermeister tritt nicht erneut zur Wahl des Stadtoberhaupts an.

Bürgermeister Michael Welsche
Nach 16 Jahren ist Schluss: Rheinaus Bürgermeister Michael Welsche tritt bei der kommenden Bürgermeisterwahl nicht mehr mit an. Foto: Karen Christeleit

Bürgermeister Michael Welsche (parteilos) wird in Rheinau nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren. Seine Amtszeit endet im Juni kommenden Jahres. Am 23. April sollen die Rheinauer über ihr neues Stadtoberhaupt abstimmen.

Die Tagesordnung des Rheinauer Gemeinderates war heuer schon lang und gespickt mit immer wieder kontrovers diskutierten Themen.

Doch dann begann sie mit einem weiteren unerwartetem Wumms: Der aktuelle Rheinauer Bürgermeister Michael Welsche teilte zu Beginn der Sitzung in einer persönlichen Stellungnahme mit, dass er für eine weitere Amtszeit in Rheinau nicht zur Verfügung steht. Er folgt damit in der Ortenau seinem Laufer Amtskollegen Oliver Rastetter (CDU), der in diesem Jahr nach zwei Amtsperioden nicht wieder angetreten war.

„Um einen neuen Weg gehen zu können, muss man den alten verlassen“, eröffnete der parteilose Welsche geradezu für seine Verhältnisse unpünktlich zwei Minuten nach halb Acht in eigener Sache die Rheinauer Gemeinderatssitzung in der Freistetter Festhalle.

Um einen neuen Weg gehen zu können, muss man den alten verlassen.
Michael Welsche, Bürgermeister von Rheinau

„Ich habe mich deshalb nach einem intensiven Abwägungsprozess dazu entschlossen, bei der im nächsten Jahr stattfindenden Bürgermeisterwahl nicht erneut zu kandidieren.“

Michael Welsche ist seit 2007 Bürgermeister der Stadt Rheinau

Welsche lenkt seit 2007 die Geschicke der Stadt Rheinau. Er trat damals die Nachfolge von Meinhard Oberle (SPD) an, der 24 Jahre lang an der Spitze der Stadt stand.

Nach sechzehn engagierten und sehr erfüllten Jahren im Amt des Bürgermeisters in einer Stadt mit neun Ortsteilen sei er keineswegs amtsmüde. Vielmehr wolle er sich nochmals neuen Herausforderungen stellen und neue Ziele erreichen. Der 57-jährige gelernte Touristiker meinte, jetzt habe er noch die Chance „etwas Neues zu machen“.

Welsche informierte nach eigenen Angaben am Mittwochnachmittag seine Amtsleiter. Am Abend tat er seine Entscheidung im Gemeinderat kund und setzte damit sowohl die Gemeinderatsfraktionen als auch die Bevölkerung sowie die Presse von seiner Entscheidung in Kenntnis. Nachdem seit geraumer Zeit in Politik und Bevölkerung über eine weitere Amtszeit spekuliert wurde, wurde die Information nun eher emotionslos von den Anwesenden entgegengenommen und man ging ohne Unterbrechung zur normalen Tagesordnung über.

„Ich bin unendlich dankbar für das große Vertrauen der Bevölkerung und die damit verbundene Möglichkeit, gemeinsam mit Gemeinderat, Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern diese schöne Stadt seit 2007 mitgestalten zu dürfen“, dankte er. „Gemeinsam konnten wir sehr viele Dinge, die unsere Stadt noch lebens- und liebenswerter sowie zukunftsfähig gemacht haben, umsetzen oder auf den Weg bringen.“ Nun hieße es aber loszulassen, um die Hände für Neues freizubekommen. Konkrete Pläne für seine eigene Zukunft habe er aber noch nicht.

Frühzeitige Information soll Nachfolgesuche erleichtern

Bis zu der Nachbesetzung im Juni 2023 – so versicherte Welsche – werde er sich weiterhin mit voller Kraft und mit voller Motivation für seine Heimatstadt und das Wohl der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Die frühzeitige Information solle dazu beitragen, dass genügend Zeit für die Suche nach einer sehr guten Nachfolge besteht und zur Positionierung eines möglichen Kandidaten.

Er hofft auf ein breites Bewerberfeld und er ist durchaus zuversichtlich: „Ich bin sicher, dass es dieses geben wird, da Rheinau eine tolle, vielfältige Stadt ist, in der die Bürgermeisterposition für Top-Kandidatinnen und -Kandidaten eine reizvolle und herausfordernde Stelle darstellt.“

Was das Prozedere der Bürgermeisterwahl anging, gab es noch einen angekündigten unabhängigen Extra-Tagesordnungspunkt. Da die Amtszeit von Welsche am 15. Juni 2023 abläuft, legte der Gemeinderat nach Vorschlag der Verwaltung den Wahltag für die Erstwahl auf den Sonntag, 23. April, und für eine eventuell notwendige Entscheidungswahl auf Sonntag, 7. Mai, fest. In der Dezembersitzung wird sich der Gemeinderat über den Inhalt der Stellenausschreibung, die Bildung des Wahlausschusses sowie sonstiger Termine befassen.

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