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Windkraft-Konzept wird erstellt

Stehen bald Windräder in der Rheinebene in Rheinau?

In Rheinau könnten schon bald die ersten Windräder in der Rheinebene stehen. EnBW-Projektleiter Daniel Fenchel hält die Energiewende wegen des Klimawandels für optionslos.

Windräder nicht nur auf der Hornisgrinde, sondern vielleicht auch bald in Rheinau in der Rheinebene?
Windräder nicht nur auf der Hornisgrinde, sondern vielleicht auch bald in Rheinau in der Rheinebene? Foto: Karen Christeleit

„Wir haben eine Windleistungsdichte über 215 W/m2 gemessen, dies lässt einen ökologisch und ökonomisch sinnvollen Betrieb von Windkraftanlagen zu“, erklärte EnBW-Projektleiter Daniel Fenchel, „aus unserer Sicht lohnt es sich, das Projekt weiterzudenken.“

Die Energiewende ist angesichts des Klimawandels optionslos und Windenergieanlagen sind seiner Meinung dabei eine starke Säule und essenziell für die Umsetzung der Energiewende. Vom 1. Dezember 2019 bis zum 1. Juni 2020 führte der TÜV Süd im Auftrag der EnBW Windmessungen bei Rheinau durch.

Ein spezieller LIDAR-Messwagen erfasste vor Ort per Laser kontinuierlich Windgeschwindigkeit, Windrichtung und Turbulenz und verifizierte nun die neuen Erkenntnisse des Windatlas Baden-Württemberg. Grundsätzlich ergeben sich auf Gemarkung der Stadt Rheinau mehrere geeignete Flächen. „Die EnBW-Planung sieht aber einen größeren Abstand -rund 1000 Meter - zur nächsten allgemeinen Wohnbebauung vor“, so Fenchel, „dadurch ergibt sich lediglich eine Fläche zwischen Memprechtshofen und Freistett - der genaue Standort steht allerdings noch nicht fest.“

Hier könnten laut Fenchel bis zu vier Anlagen mit jeweils 5,6 MW Platz finden und zwischen 40-60 GWh Energie pro Jahr produzieren. Dies entspricht bilanziell regenerativem Strom für rund 14000 bis 20000 Haushalte.

Gespräche stehen noch aus

Als nächsten Schritt will die EnBW nun ein konkretes Konzept zur Windenergienutzung ausarbeiten und auf die Kommune zugehen.

Nichtsdestotrotz waren die übergeordneten Stellen - Landratsamt Ortenaukreis, das Kompetenzzentrum Energie vom Regierungspräsidium Freiburg als auch der Regionalverband Südlicher Oberrhein nach Anfrage dieser Zeitung erstaunt, dass die EnbW vorab keinen Kontakt zu Ihnen aufgenommen hat, stehen sie doch beratend und unterstützend den Vorhabenträgern zur Seite.

„In der Regel geht ein Vorhabenträger bereits vor Antragstellung auf die untere Naturschutzbehörde zu, um potenziell bereits bekannte Restriktionen abzufragen“, wunderte sich Julia Morelle, Leiterin des Amts für Gewerbeaufsicht, Immissionsschutz und Abfallrecht des Landratsamtes Ortenaukreis, „sollte ein Antrag auf Genehmigung von Windenergieanlagen für diesen Standort gestellt werden, müsste das Landratsamt als Genehmigungsbehörde die Genehmigungsfähigkeit unter Anhörung aller betroffenen Träger öffentlicher Belange und sonstiger Stellen prüfen.“ „In dem genannten Bereich existiert kein Flächennutzungsplan zur Steuerung der Windenergie“, betonte Morelle.

Behörden stehen Windkraft positiv gegenüber

„Auch mit dem Regionalverband Südlicher Oberrhein wurde bislang weder der beabsichtigte Standort und die konkreten planungsrechtlichen Rahmenbedingungen erörtert“, erklärte Verbandsdirektor Christian Dusch, „ob und in welchem Umfang Konflikte mit anderweitigen Belangen und regionalplanerischen Festlegungen bestehen und ob und wie diese bewältigt werden können, können wir daher nicht beurteilen.“

Unisono waren sich die drei Behörden aber einig, dass sie einem Ausbau der Windkraft - stets unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen - sehr positiv gegenüber stehen. „Windenergienutzung vor Ort kann für Kommunen wirtschaftlich von Vorteil sein“, hob das Kompetenzzentrum Energie hervor und nannte Einnahmen durch die Verpachtung von Anlagenstandorten, Gewerbesteuerzahlung aber auch wirtschaftliche Wertschöpfung vor Ort durch Kooperationsmodelle zwischen Gemeinde, Bürgern und Anlagenbetreiber.

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