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Altar eingeweiht

Erlenbader Franziskanerinnen aus Obersasbach wagen einen Neubeginn

Was mit der Obersasbacher Klosterkirche passiert und warum die Schwestern ins „Kleine Kloster“ umgezogen sind, darüber wird viel gemunkelt. Jetzt stellen die sonst eher verschlossenen Schwestern ihr Konzept vor.

Was mit der Obersasbacher Klosterkirche passiert und warum die Schwestern ins sogenannte „Kleine Kloster“ umgezogen sind, darüber gibt es in der Gemeinde Gemunkel. Die sonst eher verschlossenen Schwestern wollen im Zusammenhang mit einer Altarweihe ihr Konzept vorstellen
Mit einem Lobpreis haben indische Schwestern die Altarweihe in der Kapelle des neuen Hauses „Portiunkula“ mitgestaltet. Foto: Roland Spether

Die Franziskanerinnen von Erlenbad gehen zurück zu ihren geistlichen Wurzeln. Sie nennen ihr neues Haus im Geiste von Franz von Assisi „Portiunkula“ - „Kleiner Flecken Land“. Darin richteten sie eine Kapelle ein. „Das ist ein ganz starkes Zeichen von Hoffnung“, erklärte Weihbischof Peter Birkhofer, als er in einer festlichen Liturgie den Altar weihte.

Um diesen versammeln sich künftig die Schwestern mit ihren Gästen. Dabei werden sie auch ihre geistlichen Wegbegleiter in ihrem Kreis haben, denn der Freiburger Weihbischof hatte Religuien des Heiligen Franziskus, der Heiligen Klara und der Mystikerin Margareta Maria Alacoque dabei.

Diese wurden nach altem Brauch in den mit Chrisam-Öl gesalbten und mit fünf Weihrauchschalen geweihten Altar „beigesetzt“. Mit den Schwestern um Provinzoberin Rita Eble feierten die Priester Jens Bader, Loice Neelankavil und Marian Ryback den Gottesdienst zur Altarweihe, den indische Schwestern mit einem getanzten Lobpreis aus ihrem Heimatland und Organist Ralf Leopold mitgestalteten.

Franziskanerinnen von Erlenbad nennen ihr neues Haus „Portiunkula“

Mit dem Einzug der Franziskanerinnen von Erlenbad in ihr neues Haus „Portiunkula“ und der Weihe der Kapelle wollen sie in einer nicht einfachen Zeit ein Zeichen für ihren Weg in die Zukunft setzen. Während der Planungs- und Bauphase trug das Haus den Arbeitstitel „Kleines Kloster“.

Für ihren neuen Aufbruch haben die Schwestern das Haus neu benannt und ganz bewusst in den Kontext jener Kapelle gestellt, die vor 800 Jahren im Tal von Assisi zerfallen war und von Franziskus und seinen Brüdern aufgebaut und mit den Schwestern um Klara von Assisi mit neuem Leben erfüllt wurde.

Der Neubeginn in Obersasbach stehe nach den Worten von Rita Eble auch ganz in der Tradition der Ordensgründerin Mutter Alexia aus Bühlertal (Franziska Höll), die am 27. August 1873 mit den Schwestern Alfons (Paulina Schmid) und Klara (Helene Seiter) das Waisenhaus in Schwarzach verließ.

Sie wanderten nach Amerika aus, bauten in Milwaukee/Wisconsin ein Haus und gründeten die internationale Kongregation der School Sisters of St. Francis.

Unmöglich - dieses Wort kenne ich nicht, denn Gott ist bei mir.
Mutter Alexia, Franziskanerin

„Unmöglich - dieses Wort kenne ich nicht, denn Gott ist bei mir“, war der Leitspruch von Mutter Alexia und es war ihr wichtig, die „Nöte der Zeit als Willen Gottes zu erkennen“, so die Provinzoberin.

„Mutter Alexia hat in Amerika und in Europa immer wieder Häuser gebaut, Menschen in deren vielfältigen Nöten geholfen und, wenn es erforderlich war, auch Häuser in andere Hände gegeben. Deshalb gehen die Schwestern auch mit großer Hoffnung und Zuversicht weiter auf dem Weg in die Zukunft, auf dem noch wichtige Marksteine in der über 148-jährigen Geschichte des Klosters Erlenbad in Obersasbach gesetzt und auch der Öffentlichkeit mitgeteilt werden.“

17 Schwestern leben mit den Bewohnern im Pflegeheim Erlenbad

Seit 2019 wagten die Erlenbaderinnen neue Schritte in der Verantwortung für die kranken und pflegebedürftigen Schwestern. Denn bis jetzt leben 17 Schwestern mit den Bewohnern im Pflegeheim Erlenbad, das 2007 als ein „Vorzeigeprojekt mit Modellcharakter in Baden-Württemberg“ hochgelobt und von den Gemeinden Sasbach und Lauf und dem Kloster Erlenbad auf dem Gelände des ehemaligen Sanatoriums der Schwestern gebaut wurde.

Mit dem Verkauf der Anteile an die Pflegeheim Erlenbad Bauträgergesellschaft mbH haben sich die Gemeinden und das Kloster dafür entschieden, Sasbach als Pflegestandort zu erhalten und weiter zu stärken.

Durch den neuen Inhaber wurde das Projekt „Servicewohnen am Erlenbadpark“ mit dem Portiunkula-Haus und vier weiteren Häusern mit insgesamt 39 modernen behindertengerechten Wohnungen realisiert.

Um die Pflege der betagten Schwestern für die Zukunft zu sichern, wurden im neuen Haus zehn Räume für Schwestern geschaffen, die pflegerische Unterstützung benötigen. Darüber hinaus gibt es Zimmer für die Verwaltung und Pflegeleitung sowie die Kapelle, die nach Corona auch für die Öffentlichkeit zu Gottesdiensten zugänglich ist.

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