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Anlage soll Einheit bleiben

Investor stellt Ortschaftsräten seine Pläne für das Kloster Erlenbad in Obersasbach vor

Das Areal des Klosters Erlenbad soll künftig unter anderem Platz für Wohnen und Arbeiten bieten. Der Investor stellte seine Pläne im Ortschaftsrat Obersasbach vor.

Außerordentliche Sitzung des Ortschaftsrats Obersasbach wegen der Pläne für das Kloster Erlenbad
Der Ortschaftsrat empfiehlt dem Gemeinderat einen Aufstellungsbeschluss für eine zusätzliche bauliche Nutzung auf dem Klosterareal im Bereich der früheren Gewächshäuser zu erlassen. Foto: Roland Spether

Nach dem Verkauf der Klosteranlage Erlenbad an den Architekten und Projektentwickler Jürgen Grossmann haben die Ortschaftsräte einen weiteren Baustein für die Entwicklung des 47.000 Quadratmeter großen Areals mit herrlichem Park gesetzt. Denn in der Sitzung am vergangenen Dienstag haben die Ortschaftsräte im Beisein zahlreicher Besucher einstimmig beschlossen, dem Gemeinderat einen Aufstellungsbeschluss zur Entwicklung des Klosterareals zu empfehlen.

Der von Ortsvorsteher Rudi Retsch (CDU) vorgetragene Beschlussvorschlag beinhaltete auch, „den Investor bei seinen Umsetzungsvorhaben und Planzielen dahingehend zu unterstützen, dass die Klosteranlage erhalten und der Verbleib der Schwestern im Erlenbad gesichert ist.“

Wichtiges Anliegen der Gemeinde sei es, die historische Klosteranlage zu erhalten und eine zukunftsfähige Nutzung zu ermöglichen, so Rudi Retsch. Nun habe sich die Kongregation der Erlenbader Schwestern an die Gemeinde gewandt und um Unterstützung für den Erhalt des Klostergebäudes gebeten.

Dies haben Provinzoberin Rita Eble und der wirtschaftliche Berater des Klosters, Karl Scherer, in ihren Statements vor allem vor dem Hintergrund der nicht einfachen finanziellen Situation der Schwestern, den hohen Kosten für den Unterhalt des Klosters und den Investitionen für ein künftiges Wohnen in den Häusern „Portiunkula“ und „Hochfelden“ sowie im Pflegeheim Erlenbad bekräftigt. „Das Kloster erhält keinen Cent von der Kirchensteuer“, so Scherer.

Auf der Fläche der früheren Gewächshäuser soll gebaut werden

Konkret geht es bei dem Antrag um die Ausweisung einer Fläche von 7.000 bis 8.000 Quadratmetern im Bereich der früheren Gewächshäuser des Klosters, die nach Auskunft von Jürgen Grossmann einer baulichen Nutzung zugeführt werden sollen. Weshalb die Schwestern den Antrag für eine Baufläche auf seinem Eigentum stellten, begründete der Investor damit, dass es sich um einen „komplexen Kaufvertrag“ handle.

„Geplant ist, dass das Kloster in meinem Besitz und immer eine Einheit, eine Liegenschaft, bleibt“, so Grossmann. Welche Art von Bebauung entstehen soll, konnte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Wohl aber bekräftigte er seine bisher öffentlich gemachten Pläne, zu denen auch eine neue bauliche Nutzung gehöre. Dass neben der Amtsleiterin Bau- und Liegenschaftsverwaltung, Kerstin Burkart, auch Hauptamtsleiter Marcel Stöckel an der Sitzung teilnahmen, verdeutlichte das Interesse der Gemeinde an dem Vorhaben.

Wie die Provinzoberin Rita Eble mitteilte, gab es in den letzten Jahren zahlreiche Gespräche mit Investoren, ebenso mit dem Erzbischöflichen Ordinariat, dem Dekanat und der Seelsorgeeinheit. „Ein Kauf der Liegenschaft durch die Amtskirche wurde ausgeschlossen, ebenso wurde der Erhalt der Kirche als zukünftige und weitere Kirche der Seelsorgeeinheit für nicht möglich gehalten, obwohl die Klosterkirche in früheren Jahres als Pfarrkirche genutzt wurde.“

Kapelle im Kloster Erlenbad soll geweihter Raum bleiben

Sehr wichtig war der Provinzoberin, dass „der Gedanke der Aufgabe der Klosterkirche und die damit verbundene Profanierung nicht der Wunsch der Schwestern war.“ Der Investor möchte nach seiner Aussage die Kapelle im rückwärtigen Bereich der Kirche als geweihten Raum erhalten und den Schwestern weiterhin zugänglich machen.

Weiter stellte Rita Eble fest, dass aus den Gesprächen mit den Investoren deutlich wurde, dass eine „einheitliche wirtschaftliche Nutzung“ aufgrund der Größe und Struktur des Gebäudes nicht machbar sei, erschwerend kamen die Auflagen durch den Denkmalschutz hinzu.

„Für den Erhalt des Klostergebäudes hielten alle Investoren mit Denkmalerfahrung eine Entwicklung Zug um Zug mit einer ausgewogenen Nutzung für Wohnen und Arbeiten, freie Berufe, Kultur-, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen für zielführend“, so Rita Eble. Es wurde auch klar betont, „dass zur Aufbringung der hohen Sanierungskosten und zur Zahlung eines über einem Erinnerungswert liegenden Kaufpreises eine Entwicklung von Teilen des Areals zu Bauland erforderlich ist.“

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