Skip to main content

Aufruf zur Krippentour

Der Stall von Sasbachwalden ist ein wahres Prachtstück

Ehrenamtliche Helfer erbauen einen Stall für lebensgroße Krippenfiguren. Der Acher und Bühler Bote geht wieder auf Krippentour.

Aufruf zur Krippentour und Neuer Stall für lebensgroße Krippenfiguren in Sasbachwalden 
Der Stall von Sasbachwalden entstand mit viel Fleiß und ehrenamtlicher Arbeit. Das Jahr über werden darin die lebensgroßen Figuren aufbewahrt. Foto: Roland Spether

Gab es den Stall von Bethlehem wirklich? Wie sah er aus? Wo stand er? Spannende Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind. Doch in Sasbachwalden haben fleißige Männer eine Antwort im Schwarzwälder Stil gegeben, in dem sie einen Stall für die fast lebensgroßen Krippe-Figuren des 2018 gestorbenen Künstlers Klaus Olenik bauten.

Krippe entsteht aus heimischen Materialien

Dabei haben die Bauleute der Pfarrei, des Heimat- und Tourismusvereins und des Bauhofes heimische Materialien verwendet, Bretter und Balken wurden von Holz aus dem Gemeindewald zugesägt und für die schöne Optik Sandsteine aus dem Gebirge verwendet. Für die Professionalität des Arbeitseinsatzes mit 260 ehrenamtlichen Stunden sorgten Bauhofleiter Klaus Decker und seine Mitarbeiter, Alois Fallert und Jürgen Wild, während die Gemeinde Sasbachwalden um Bürgermeisterin Sonja Schuchter einen erheblichen Teil der Materialkosten über die Regionalstiftung der Sparkasse (5.000 Euro) finanzierte.

Der Stall von Sasbachwalden ist ein wahres Prachtstück, er ist mit viel Liebe und Fleiß gemacht. Er transformiert den Stall von Bethlehem in die heutige Zeit, damit sich die Betrachter eine Vorstellung von dem damaligen Geschehen machen können. Dabei ist es unwichtig, ob der Stall mit der Krippe Jesu dem Original ähnelt. Über Jahrhunderte erfolgte die Einbettung der biblischen Geschehnisse in die jeweilige Zeit und Lebensrealität vor Ort. Deshalb kann der Stall von Bethlehem, der am Originalort in Bethlehem in Palästina eine Felsenhöhle ist, in Sasbachwalden aus Schwarzwälder Holz und Sandstein von der Hornisgrinde gebaut sein. „Bethlehem ist überall, jetzt und hier, jederzeit“, wie es der Lyriker Rudolf Otto Wiemer einmal formulierte.

Figuren des Künstlers Klaus Olenik

Gebaut wurde die Hütte für die Figuren von Klaus Olenik, die nach Weihnachten darin aufbewahrt werden. „Die Krippe ist für mich ein Symbol für heile Welt und intakte Familie“, sagte einmal der Künstler über seine Krippenlandschaft, die er unter den großen Weihnachtswunsch „Frieden in der Welt und unter den Menschen“ stellte. Denn dies hatte etwas mit seinem eigenen Leben zu tun: „Ich bin ein Kriegskind und musste alle schlimmen Dinge wie Bombenangriffe, Leid und Flucht miterleben.“ Seinen Vater hatte er nicht erlebt. Er fiel in Russland, als Klaus Olenik vier Jahre jung war.

Nach seinem Umzug von Babenhausen nach Sasbachwalden im Jahr 2002 schuf Olenik aus Dankbarkeit für seine neue Heimat einige Kunstwerke wie die „Skulptur der Freundschaft“ auf dem Villié-Morgon-Platz, die Engel vor dem Pfarrhaus oder den Christopherus am Ufer des Sasbachs. Sein umfangreichstes Werk mit 30, von Hand modellierten Figuren ist die Krippe mit der Heiligen Familie und den Hirten, Engeln und Königen als Krippenbesucher. „Für mich ist die Krippe ein Ort der Stille und Besinnung“, sagte Olenik oft, der sein Werk in der Verbindung von Kunst und Natur als Einladung sah, fernab des vorweihnachtlichen Rummels etwas zur Ruhe zu kommen.

Aufruf zur ABB-Krippentour

Zwischen Weihnachten und Dreikönig unternimmt der Acher- und Bühler Bote wieder eine Krippentour und berichtet über die Tradition, Krippen in Kirchen und Einrichtungen aufzustellen. Es gibt auch viele schöne Haus-Krippen von Privatpersonen, die einen Platz in unserer Zeitung und in unserem Onlineportal bnn.de erhalten sollen. Wer eine schöne, alte oder besondere Krippe in seiner Wohnung aufstellt, kann sich mit unserer Redaktion in Verbindung setzen unter (07841) 20149657 oder an redaktion.achern@bnn.de per E-Mail.

nach oben Zurück zum Seitenanfang