Skip to main content

Heftige Verspätungen

ICE stauten sich in Karlsruhe: Wegen Gefahrenlage Bahnhof in Offenburg über Stunden gesperrt

Gab es eine Bombendrohung? Die Offenburger Polizei spricht von einem Hinweis auf eine Gefahrenlage im Bahnhof Offenburg. Fakt ist, auf der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Freiburg ging am Dienstagabend vor allem im Fernverkehr über Stunden nichts mehr.

Schwerbewaffnete Polizisten sichern nach einer Drohung am Dienstagabend den Bahnhof in Offenburg.
Schwerbewaffnete Polizisten sichern nach einer Drohung am Dienstagabend den Bahnhof in Offenburg. Foto: Christina Häußler/Einsatz.Report 24

Der Fahrgast im ICE 377 von Berlin Ostbahnhof nach Basel SBB hatte Rudolf an der Strippe, es klang nach einem Bekannten: Da hatte der Zug, der gerade im Karlsruher Hauptbahnhof hielt, schon rund 15 Minuten Verspätung durch das Warten auf Anschlussreisende in Mannheim aufgebaut.

Doch der Mann war glücklich, ja, verspätet, aber irgendwann doch noch im eigenen Bett, erklärte er Rudolf. So einfach sollte es dann doch nicht werden. Vermutlich wegen einer Bombendrohung - so vermeldet es die Badische Zeitung - war vor allem der Fernverkehr auf einer der wichtigsten Schienenmagistralen Europas beeinträchtigt.

Polizeieinsätze in Offenburg und Lahr

Das Polizeipräsidium Offenburg sprach kurz nach Mitternacht auf Anfrage der Redaktion von einem „Hinweis auf eine Gefahrenlage“ und nannte explizit den Bahnhof Offenburg. Einen Polizeieinsatz hatte es am Abend aber auch am Bahnhof in Lahr gegeben. Die Bahn meldete in ihrer App eine Störung auf der Rheintalstrecke.

„Ein Polizeieinsatz behindert den Zugverkehr zwischen Baden-Baden und Freiburg (der ICE 377 stand in Karlsruhe) Hauptbahnhof. In der Folge kommt es jetzt zu Verspätungen und Teilausfällen. Bisher haben wir keine Informationen zur Dauer der Sperrung. Bitte überprüfen sie den Zuglauf in der Reiseauskunft“.

DB Navigator mit Fahrtverlauf und Blick aus dem Fenster
Polizeieinsatz: Vermutlich wegen einer Bombendrohung hatte vor allem der Fernverkehr auf der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Freiburg in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erhebliche Verspätung. Foto: Jörg Seiler

Das hörte sich nicht gut an. Für den Reporter der BNN lief es noch gut: Der RE 2 nach Offenburg, planmäßig 22.09 Uhr ab Karlsruhe und 22.35 Uhr ab Baden-Baden hatte satte Verspätung aus einer Vorleistung. Und wer den Sprung wagte, kam noch zu halbwegs erträglicher Zeit nach Rastatt, Bühl, Achern und Appenweier. Von dort fuhren dann Busse als Schienen-Ersatzverkehr nach Offenburg und Orschweier.

Die Abfahrt des ICE 377 verschob sich derweil immer weiter, aus der planmäßigen Abfahrt von 22.01 Uhr war 0.51 Uhr geworden, was sich dann noch auf 0:34 Uhr nach vorn verbesserte. Das heißt: Baden-Baden erreichte der Zug um 0.53 statt um 22.17 Uhr, Offenburg um 1.09 statt um 22.34 Uhr und das Ziel Basel SBB um 2.23 statt um 23.55 Uhr.

Hinweis auf Gefahrenlage: Zwei Männer nach Einsatz in Offenburg festgenommen

Um 0.36 Uhr ging dann die Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Offenburg raus: „Nach einem Hinweis auf eine mögliche Gefahrenlage am Bahnhof Offenburg, wurden Einsatzkräfte der Bundespolizei und Beamte des Polizeipräsidiums Offenburg alarmiert. In der Folge wurden zwei verdächtige Männer vorläufig festgenommen.“

Dazu habe es im Bereich des Bahnhofs Durchsuchungsmaßnahmen gegeben, „die nicht zum Auffinden von gefährlichen Gegenständen führten. Kurz nach Mitternacht waren die polizeilichen Maßnahmen am Bahnhof abgeschlossen und die Absperrung wurde aufgehoben. Die Ermittlungen zu den möglichen Hintergründen dauern an“, schreibt die Polizei weiter. Ob Rudolfs Bekannter am Ziel angekommen ist, konnte der Reporter nicht ermitteln.

nach oben Zurück zum Seitenanfang