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Verlagerungen nach Mumbai und Dubai

45 Getinge-Mitarbeiter in Rastatt bangen um Job

Die Betroffenen wurden in einer Betriebsversammlung informiert. Ihnen sollen Angebote an anderen Konzern-Standorten gemacht werden.

Mehrere Männer stehen in einer Halle mit Werkzeug.
Blick in die Produktion: Getinge fertig am Standort Rastatt OP-Tische und andere medizinische Produkte. Foto: Hans-Jürgen Collet

Das Unternehmen plant Umstrukturierungen, die das Tochterunternehmen Getinge Hospital Solutions (GHS) betreffen. Ein Teil der Geschäfte soll ins ferne Ausland verlagert werden - nach Informationen unserer Redaktion nach Mumbai und Dubai.

Kunden sitzen zum größten Teil in Südasien und im Nahen Osten

Getinge produziert in Rastatt OP-Tische und andere medizinische Produkte. Der Bereich Hospital Solutions entwickelt Gesamtlösungen für Kliniken.

Plant ein Krankenhaus zum Beispiel die Einrichtung einer neuen OP-Abteilung, Intensivstation oder Zentralsterilisation, unterstützt das Team den Kunden auf dem kompletten Weg von der Planung bis zur Umsetzung. Teil dieses Angebots sind auch modulare Raumsysteme, die flexibel an räumliche Gegebenheiten und Anforderungen angepasst werden.

Unsere Endkunden sind zu einem großen Teil stark auf Südasien, den Nahen Osten und Afrika konzentriert, und wir müssen ihnen nahe sein.
Sina Zwerger, Pressespecherin Getinge Hospital Solutions

Diese Produktlinie will der schwedische Konzern, der den Rastatter Maquet-Standort vor 20 Jahren übernommen hat, umstrukturieren. Das bestätigt Pressesprecherin Sina Zwerger. „In den letzten Jahren haben wir eine veränderte Marktsituation und einen verstärkten Wettbewerb erlebt, die eine Anpassung des Geschäftsaufbaus erforderlich machen. Unsere Endkunden sind zu einem großen Teil stark auf Südasien, den Nahen Osten und Afrika konzentriert, und wir müssen ihnen nahe sein”, sagt sie.

Dass die neuen Zweigstellen in Mumbai und in Dubai entstehen, will sie nicht konkret bestätigen. Sie spricht von „zwei neu eingerichteten Hubs für Global Sourcing und Global Project Management in Südasien und im Nahen Osten”. Nach Informationen unserer Redaktion soll sich der Knotenpunkt in Indien um den Einkauf aller Drittanbieter-Komponenten kümmern, Vertrieb und Umsetzung der Projekte sollen von Dubai aus weltweit gesteuert werden.

Zeitplan für Umsetzung ist noch offen

In Rastatt müssen wegen der Pläne 45 Mitarbeiter der Getinge Hospital Solutions GmbH um ihre Jobs bangen. Diese seien Mitte Juli im Rahmen einer Betriebsversammlung informiert worden. Einen Zeithorizont für die Umsetzung nennt Zwerger nicht: „Aktuell ist es noch zu früh, um einen genauen Termin festzulegen.”

Es habe ein erstes Sondierungsgespräch mit dem Betriebsrat stattgefunden. Die IG Metall Gaggenau hat angekündigt, die Arbeitnehmervertreter bei den Verhandlungen zu unterstützen. Die Erste Bevollmächtigte Claudia Peter geht davon aus, dass sich die erste Informationsphase noch über mehrere Wochen hinziehen kann.

Zwerger betont, dass den Betroffenen Angebote an anderen Firmenstandorten gemacht werden sollen: „Umgehend nach Bekanntgabe der geplanten Restrukturierungsmaßnahme wurde mit allen Standortverantwortlichen der in Frage kommenden Getinge-Firmen geklärt, dass alle offenen Positionen präferiert den betroffenen GHS-Mitarbeitern angeboten werden, sofern die entsprechende Qualifikation gegeben ist.” Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat würden nach deutschem Arbeitsrecht aufgenommen. Es sei beabsichtigt, einen Sozialplan und Interessensausgleich zu vereinbaren und diesen frühestmöglich umzusetzen.

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