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Hohe Auszeichnung

Bedeutender Künstler Anselm Kiefer wird Ehrenbürger Rastatts

Auszeichnungen hat er schon viele erhalten, nun kommt die höchste der Stadt Rastatt dazu: Anselm Kiefer, in Ottersdorf und Niederbühl aufgewachsen, wird Ehrenbürger. In seinem ehemaligen Elternhaus hat der weltberühmte Künstler auch Pläne für die Zukunft.

Zwei Männer stehen vor einer Tafel
Anselm Kiefer (rechts) mit dem Rastatter OB Hans Jürgen Pütsch bei der Verleihung des Deutschen Nationalpreises in Berlin am 6. Juli. Nun wird ihm die höchste Auszeichnung der Stadt Rastatt zuteil. Foto: Waltraud Forelli

Er ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart und in Rastatt aufgewachsen: Anselm Kiefer. Nun hat die Stadt mitgeteilt, dass sie ihm ihre höchste Auszeichnung zuteilwerden lässt: die Ehrenbürgerwürde. Sie ist Menschen vorbehalten, die sich „in besonderer Weise mit ihrem Wirken um das Wohl Rastatts und seiner Bürgerschaft verdient gemacht haben“, wie es heißt.

Die Auszeichnung sei so außergewöhnlich, dass sie nur höchst selten und an herausragende Persönlichkeiten verliehen werden soll. Ein Vorschlagsrecht haben lediglich der Oberbürgermeister und die Mitglieder des Gemeinderats. Laut Mitteilung vom Montag hatte der Gemeinderat am 25. Mai dieses Jahres beschlossen, Kiefer zum Ehrenbürger zu machen.

Auszeichnung geht am 21. November über die Bühne der Reithalle Rastatt

Am Dienstag, 21. November, zeichnet OB Hans Jürgen Pütsch den berühmten Maler und Bildhauer in der Reithalle nun entsprechend aus. Kiefer ist dann seit dem Jahr 1810 der 30. Ehrenbürger der Stadt Rastatt insgesamt und neben dem Politiker und Professor Gunter Kaufmann sowie dem Biochemiker und Krebsforscher Axel Ullrich einer von drei noch lebenden Ehrenbürgern.

„Die meist monumentalen Werke des Malers und Bildhauers sind in den berühmtesten Museen der Welt ausgestellt und werden auf den wichtigsten Kunstausstellungen gezeigt“, erklärt die städtische Pressestelle mit Blick auf die Würdigung. Kiefer erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, den Adenauer-de-Gaulle-Preis oder den Deutschen Nationalpreis.

Wim-Wenders-Film über Anselm Kiefer läuft gerade im Kino

Derzeit läuft in den Kinos der Wim-Wenders-Film „Anselm – das Rauschen der Zeit“, eine Hommage in 3D an den Künstler und seine Werke, die hochauflösende Einblicke in das Schaffen Kiefers gibt, der überwiegend in Frankreich lebt und arbeitet. Gedreht hat Wenders im Sommer 2021 dafür auch in Ottersdorf und Niederbühl, wo der 1945 in Donaueschingen geborene Anselm Kiefer aufgewachsen ist.

Zu sehen sind daher unter anderem kurze Spiel-Szenen bei und in Schloss Favorite sowie im ehemaligen Kinderzimmer des späteren Künstlers in Ottersdorf – dorthin war seine Familie 1951 gezogen. Wenige Jahre später folgte der Umzug nach Niederbühl. 1965 machte Kiefer am Rastatter Ludwig-Wilhelm-Gymnasium (LWG) Abitur. Sein Vater ist der 2018 verstorbene Maler Albert Kiefer.

Weltberühmter Künstler hat Pläne mit dem ehemaligen Elternhaus in Ottersdorf

Das frühere Elternhaus in Ottersdorf hat Anselm Kiefer vor einigen Jahren von der Stadt gekauft. Er plane, dort „ein Museum als Studien- und Wirkstätte junger Künstlerinnen und Künstler“ einzurichten, wie die städtische Pressestelle nun bestätigt.

Die Laudatio bei der Ehrenbürgerverleihung am 21. November hält Philosoph Hans-Helmuth Gander, der an der Uni Freiburg lehrt. Beginn ist um 14 Uhr, Einlass um 13.30 Uhr. Interessierte Bürger können daran teilnehmen, um Anmeldung bittet die Stadt bevorzugt online unter www.rastatt.de/online-anmeldungen oder per E-Mail an miriam.theurer@rastatt.de, telefonisch unter (0 72 22) 9 72 10 04.

Bisherige Ehrenbürger der Stadt Rastatt sind unter anderem auch der Gastronom Rudolf Katzenberger (ausgezeichnet 1984), Kommunalpolitiker Hermann Ganter (1999) sowie die ehemaligen OBs Richard Kunze (1983) und Franz Rothenbiller (1991). Letzterer handelte übrigens einst aus, dass Anselm Kiefer ein Werk eigens für Rastatt schafft: Die Monumental-Collage „Wege der Weltweisheit. Die Hermannsschlacht“. Das Original wird von der städtischen Galerie Fruchthalle beherbergt. In der Badner Halle, für das es einst gedacht war, können jährlich Tausende Nicht-Museumsbesucher das Werk als Foto-Reproduktion sehen.

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