Skip to main content

Für den Ernstfall gerüstet

Warnungen vor Gefahrenlagen: Durmersheim hat jetzt zwei neue Sirenen

Durmersheim hat seit wenigen Wochen zwei neue Sirenenanlagen. Wo genau sie sich befinden - und wofür sie angebracht wurden.

Mast, Bäume, Autos
Blickfang in der Schwarzwaldstaße: Der neue Sirenenmast dort soll bei Gefahren künftig die Bevölkerung im Durmersheimer Süden warnen. Foto: Hans-Jürgen Collet

Was hat es mit dem hohen Mast auf sich, der seit wenigen Wochen in der Schwarzwaldstaße zwischen dem Kindergarten Villa Kunterbunt und dem angrenzenden Spielplatz steht?

Manche Anwohner rätselten zuletzt darüber, doch die Antwort ist klar: Es ist eine neue Sirene, die an dieser Stelle die Blicke auf sich zieht. Fast zur gleichen Zeit wurde auf dem Dach der Durmersheimer Hardtschule ebenfalls eine neue Sirenenanlage errichtet.

„Mit der seit langem schon bestehenden Anlage auf dem Rathausdach ist nun der Norden, die Mitte und der Süden Durmersheims mit Sirenen abgedeckt“, sagt René Ait-Moussa vom Ortsbauamt.

Durmersheim verfügt jetzt über fünf Sirenen

Seit geraumer Zeit existieren außerdem Anlagen auf dem Würmersheimer Rathausgebäude und bei der Grundschule in Würmersheim. Damit verfüge die Gemeinde nun insgesamt über fünf Sirenen, die die Bevölkerung im Notfall warnen könnten – zwei mehr als bisher.

So seien nun alle Teilbereiche im Ort gut abgedeckt, wenn es entsprechende Warnungen gebe. Die defekte ehemalige Sirenenanlage auf dem Dach der Friedrichschule, so Ait-Moussa, habe die erforderliche Reichweite im Zuge der Ausdehnung des Ortes nicht aufgewiesen, weshalb sie auch nicht mehr in Betrieb gewesen sei.

Die Platzierung der neuen Warnvorrichtungen wurde nach entsprechenden Schallgutachten vorgenommen, sagt Ait-Moussa. Und ihre Feuertaufe haben sie auch bestanden.

„Der Probealarm am 1. Oktober mit einem 15-sekündigen Dauerton hat gezeigt, dass alle Sirenen im Ort einwandfrei funktionieren. Generell gibt es einmal pro Quartal einen Probealarm, der auch rechtzeitig vorher angekündigt wird und meistens am Samstagvormittag ertönt“, erklärt Ait-Moussa.

„Über die Warn-App Nina sowie über die Smartphone-App Biwap erhalten die Bürger ebenfalls Informationen über den Probealarm“, wie die Gemeindeverwaltung wissen lässt.

Ich kann mich nicht erinnern, dass es bei den Proben jemals Probleme in Durmersheim gab.
René Ait-Moussa, Mitarbeiter des Ortsbauamtes

„Ich kann mich nicht erinnern, dass es bei den Proben jemals Probleme in Durmersheim gab“, betont Ait-Moussa, der über reichlich Berufserfahrung in der Hardtgemeinde verfügt.

Die Warnung erfolge bei größeren Schadensereignissen und Gefahrenlagen, wie etwa schwerem Unwetter, Schadstoffaustritten, dem Ausfall der Versorgung bei Großbränden und weiteren akuten Gefahrenlagen.

Elektronisch gesteuert werde der Sireneneinsatz über die Integrierte Leitstelle in Rastatt. Auch der Ukraine-Krieg habe eine Rolle gespielt, den Bestand an Sirenenanlagen im Ort aufzustocken, sagt Ait-Moussa.

Dabei profitiert die Gemeinde auch von dem Sirenenförderprogramm des Landes. Für die Anlage in der Schwarzwaldstaße wurden laut Ait-Moussa 18.900 Euro investiert, für die Sirene auf dem Dach der Hardtschule 12.500 Euro. Für jede Anlage gebe es durch das Förderprogramm einen Zuschuss von 80 Prozent.

Zahl der zu Warnzwecken betriebenen Sirenen wächst

Nach Mitteilung des baden-württembergischen Innenministeriums stellt die Bundesrepublik Deutschland im Zuge eines Konjunktur- und Krisenbewältigungspaketes seit 2020 entsprechende Mittel zur Förderinfrastruktur bereit.

„Sirenen sind nach wie vor ein etabliertes Warnmittel und vor allem dort sinnvoll, wo Menschen aufgrund eines besonderen Gefahrenpotenzials schnell gewarnt werden müssen, wobei damit auch möglichst viele Menschen erreicht werden sollen“, heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums.

Laut Angaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wachse in Deutschland die Zahl der zu Warnzwecken betriebenen Sirenen deutlich.

Dabei gehe es darum, dass sie „innerhalb eines großen Radius“ zu hören seien. Das Bundesamt stellt generell auch den „Weckeffekt“ der Sirenen heraus: „Sie sind grundsätzlich gut dafür geeignet, Personen sogar im Schlaf über eine bevorstehende Gefahr zu alarmieren“.

Die gewarnten Personen könnten sich anschließend über weitere Quellen, wie etwa Rundfunk, Warn-Apps oder Webseiten, genauer über die Art der Gefahr und Verhaltensempfehlungen informieren.

Wie das Bundesamt weiter mitteilt, unterstützt der Bund den Ausbau des kommunalen Sirenennetzes in Deutschland, wobei das noch bis Ende dieses Jahres laufende Programm durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe koordiniert wird. Ziel sei es, dass dadurch die Aufstellung neuer Sirenen weiterentwickelt und gefördert werden kann.

Laut Bundesamt seien Sirenen in Deutschland allerdings nicht flächendeckend vorhanden. Dabei entspreche die Technik der eingesetzten Geräte teilweise auch nicht mehr den aktuellen Standards und könne deshalb die von der Ständigen Konferenz der Innenminister der Länder und des Bundes empfohlenen einheitlichen Signale „Bevölkerungswarnung“ und „Entwarnung“ nicht immer wiedergeben.

nach oben Zurück zum Seitenanfang