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Die schrankenlose Zeit rückt näher

In Durmersheim gibt es bald keine Bahnübergänge mehr

Über viele Jahre hinweg wurde darüber diskutiert. Nun gibt es einen konkreten Zeitplan: Bis Mitte 2026 sollen in Durmersheim alle Bahnübergänge beseitigt sein. Bürgermeister Klaus Eckert (SPD) sieht darin große Vorteile.

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Das Warten soll bald ein Ende haben: Der Bahnübergang in der Triftstraße wird durch eine Unterführung ersetzt. Demnächst gibt es eine Kampfmittelsondierung in diesem Bereich. Foto: Stefan Maue

Mehr Verkehrssicherheit und mehr gewonnene Lebenszeit – das sind zwei wesentliche Faktoren, die Bürgermeister Klaus Eckert (SPD) nachdrücklich hervor hebt, wenn es um die Beseitigung der drei Bahnübergänge in Durmersheim geht. Nach jahrelangen Diskussionen um dieses Thema wird das Projekt nun endlich konkret.

Geht es nach den Vorstellungen der Deutschen Bahn soll ab Mitte 2026 endgültig die schrankenlose Zeit in Durmersheim beginnen – wenn dann alle Arbeiten abgeschlossen sind.

Es ist verlorene Lebenszeit, wenn man so oft an den Schranken warten muss.
Klaus Eckert, Bürgermeister

„Die Bahnübergänge sind ein Hindernis für den Verkehr und es ist verlorene Lebenszeit, wenn man so oft vor geschlossenen Schranken warten muss“, sagt Eckert, der nicht zuletzt auch die Einsatzfahrzeuge von DRK und Feuerwehr im Blick hat. Eine verdichtete Taktung für den Stadtbahnverkehr steht in diesem Zusammenhang ebenfalls auf der Wunschliste Eckerts.

Bürgerinformationsveranstaltung am 17. März

In einer Bürgerinformationsveranstaltung am Freitag, 17. März, 18 Uhr, in der Mensa des Schulzentrums sollen die Pläne öffentlich vorgestellt werden. Wie der für die Entwicklung in der Triftstraße zuständige Projektleiter der Deutschen Bahn, Jörg Hundsinger, vorab gegenüber dieser Redaktion erläuterte, wurde mit den erste Rodungsarbeiten für die Unterführung bereits begonnen.

Der weitere Zeitplan sieht vor, dass die Bahnstrecke von 17. bis 21. April in der Zeit zwischen 21 Uhr und 4.20 Uhr wegen Kampfmittelsondierungen gesperrt wird.

Park-and-Ride-Anlage wird vergrößert

Die Unterführung bedingt unter anderem eine Absenkung der Triftstraße, wobei die Helmholtzstraße zur Sackgasse und mit einem Wendehammer versehen wird. Die Park-and-Ride-Anlage östlich der Bahnlinie wird erweitert, während Parkplätze hinter der Hardtsporthalle wegfallen. „Insgesamt wird das Parkangebot aber vergrößert“, betont Eckert.

Laut Hundsinger ist in den Herbstferien vom 27. Oktober bis 3. November wiederum in den Nachtstunden eine weitere Sperrung der Bahnstrecke geplant, weil dann die Vorarbeiten zu dem provisorischen Fußgängersteg laufen, der insbesondere von Schülern, die von der Haltestelle Durmersheim Nord kommen, genutzt werden soll.

Provisorischer Fußgängersteg entsteht in Durmersheim

Um Oberleitungsmasten zu setzen wird die Strecke vom 15. bis 22 Dezember jeweils von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr gesperrt. Zwischen dem 9. August und 7. September 2024 soll das Einschubbauwerk für die Unterführung unter die Gleise geschoben werden, was eine Totalsperrung der gesamten Strecke zwischen Karlsruhe und Baden-Baden zur Folge hat. „Dieses Vorhaben wird dann noch kombiniert mit anderen Arbeiten an der Strecke“, wie Christian Liebler zuständiger Mann der DB Netz AG, erklärt.

Ab 19. Juni 2025 soll die neue Unterführung für Autos, Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein. So lange die Arbeiten in der Triftstraße laufen, bleibt der Bahnübergang in der Ettlinger Straße noch offen. Dies ändert sich aber ab 4. Oktober 2025. Dann wird der dortige Bahnübergang für immer geschlossen und die vorhandene, rund 25 Meter große Lücke bei der Schallschutzwand geschlossen.

Auch der Bereich des Durmersheimer Bahnhofes wird sich anschließend grundlegend verändern. Demnach gibt es dort künftig eine Personenunterführung mit Rampen und Treppen, die zur Oberen Bahnhofstraße und zum Leonharder Weg führen. Der Mittelbahnsteig ist von der vier Meter breiten Unterführung aus mittels Treppe oder Aufzug zu erreichen, so dass in jedem Fall Barrierefreiheit gewährleistet sein soll.

Der Mittelbahnsteig wird deutlich verbreitert und neu gestaltet.
Christian Liebler, Projektleiter für die Arbeiten am Bahnhof

Die kleine Vorrichtung, die sich bislang je nach Ankunft eines Zuges öffnet oder schließt, um den Zugang zum Bahnsteig zu ermöglichen, fällt künftig weg. „Das ist immer ein Sicherheitsrisiko“, wie nicht nur Bürgermeister Eckert erkannt hat. „Der Mittelbahnsteig wird deutlich verbreitert und neu gestaltet“, sagt Liebler. Und: „Für einen barrierefreien Einstieg wird der Bahnsteig auf 55 Zentimeter erhöht“.

Ferner sei vorgesehen, Wetterschutzhäuschen auf dem mittleren Bahnsteig zu errichten, um den Aufenthalt für die Fahrgäste dort etwas angenehmer zu gestalten. Zudem gibt es ein taktiles Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen.

„Es wird außerdem eine digitale Anzeigetafel installiert“, verspricht Liebler, dass darauf neben dem Hinweis auf die nächsten Fahrmöglichkeiten auch die aktuelle Uhrzeit abgelesen werden kann. Im Bereich der Oberen Bahnhofstraße ist überdies geplant, die bestehende Lärmschutzwand ebenfalls um etwa 25 Meter auszudehnen.

Investitionen im zweistelligen Millionenbereich

Die Inbetriebnahme der neuen Unterführung am Bahnhof sei laut Liebler am 30. Juni 2026 geplant. Für die Beseitigung aller drei Bahnübergänge rechnet die Deutsche Bahn mit Investitionen „im zweistelligen Millionenbereich“, wie Hundsinger bestätigt. Auf konkretere Zahlen mag er sich momentan noch nicht festlegen.

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