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Zentrale Anlaufstelle

EUTB-Büro der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal berät zu Fragen rund um Teilhabe und Inklusion

Wohin sollen sich Behinderte und Angehörige mit ihren Anliegen wenden? Die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) gibt Hilfestellung – jetzt auch im gesamten Landkreis.

Lotsenfunktion: Evelin Schwarz (links) und Gabriele Fuchs beraten Menschen mit Behinderung und deren Angehörige im EUTB-Büro.
Lotsenfunktion: Evelin Schwarz (links) und Gabriele Fuchs beraten Menschen mit Behinderung und deren Angehörige im EUTB-Büro. Foto: Sabine Wenzke

Der junge Mann ist verzweifelt. Zukunftsängste plagen ihn. Er ist alleinstehend und krank – eine fortschreitende Sehbeeinträchtigung, die nahezu bis zur Erblindung führen wird, macht ihm zu schaffen. Er weiß, dass er in Zukunft auf Hilfe angewiesen sein wird. Doch wie soll es bloß weitergehen? Und wohin soll er sich wenden? Bei der EUTB (ergänzende unabhängige Teilhabeberatung) im Büro der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal wird ihm der mögliche Weg aufgezeigt.

Ein lichtdurchfluteter Raum mit Empfangstresen – darauf jede Menge Informationsmaterial. Ein Besprechungsraum und eine Küche. Seit 2018 gibt es das EUTB-Büro in Rastatt, informiert Gabriele Fuchs. Die Diplom-Sozialarbeiterin berät zu allen Fragen rund um Teilhabe, Rehabilitation und Inklusion. Seit April wird sie dabei von der 25-jährigen Evelin Schwarz unterstützt.

Wir haben eine Art Lotsenfunktion.
Gabriele Fuchs, Diplom-Sozialarbeiterin

Das EUTB-Büro ist zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung, von Behinderung bedrohten Menschen sowie deren Angehörigen im Landkreis Rastatt. „Wir haben hier ein breites Spektrum und eine Art Lotsenfunktion“, sagt Fuchs mit Blick auf die vielfältigen Anliegen und Bedürfnisse, die an sie herangetragen werden.

Die häufigste Frage: „Was steht mir als Behinderter zu?“

Wobei die häufigste Frage laute: „Was steht mir als Behinderter zu?“. Oft geht es auch darum, wie der Pflegegrad erhöht werden kann und was dafür zu tun ist. Oder: „Wie kann ich mich in meinem Alltag entlasten etwa durch eine Haushaltshilfe?“, zählt Fuchs einige Beispiele auf.

Aber auch: „Können Kinder mit ADHS einen Pflegegrad und damit Pflegegeld erhalten?“ Oder: „Wie sieht es mit der Teilhabe am Arbeitsleben aus?“ Ein Schwerpunkt ist die Pflegeberatung für Familien mit behinderten Kindern und jungen Menschen mit Pflegegrad.

Die EUTB will Menschen mit Behinderungen und von Behinderung bedrohte Menschen stärken, damit sie selbstbestimmt Entscheidungen treffen können. „Das ist explizit gewünscht“, sagt Fuchs. Viele der Hilfesuchenden seien überfordert und bräuchten jemanden, der ihnen Rat und Orientierung gibt. Daher wird beim Erstgespräch erst einmal eine Bedarfsanalyse erstellt, wobei die individuellen Wünsche der Betroffenen im Vordergrund stehen.

Beratung ist kostenlos und unabhängig

Das Erstgespräch kann bis zu 90 Minuten dauern. „Ich muss mir erst einmal ein Bild machen“, erläutert Fuchs die Vorgehensweise. Die Fachfrauen zeigen dann Wege zur Teilhabe auf und verweisen auf zuständige Stellen. Sie unterstützen durch Beratung, füllen aber selbst keine Anträge aus. Auch Rechtsberatung und Begleitung im Widerspruchs- und Klageverfahren gehören nicht zum EUTB-Angebot.

Die Beratung ist niederschwellig, kostenlos und unabhängig von Trägern, die Leistungen bezahlen oder erbringen, verdeutlicht Fuchs. Und sie ist gut nachgefragt und soll durch weitere Angebote ergänzt werden. So wird Evelin Schwarz ein Peer-Café aufbauen. Der Begriff Peer kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie gleichwertig oder ebenbürtig. In dem Peer-Café ist eine Beratung von Betroffenen für Betroffene vorgesehen – stets im Tandem mit einer Fachkraft.

Das künftige Angebot soll dazu beitragen, die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der Betroffenen nach dem Prinzip „Einer für alle“ zu fördern. Einmal im Monat findet bereits ein Elternfrühstück in Gaggenau statt, das dem Austausch dient und im Schnitt von zehn bis 15 Personen besucht wird.

Service

(0 72 22) 6 80 84 51

fuchs@eutb-rastatt.de

schwarz.evelin@m-w-w.net

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