Die Planungen für das neue Seniorenquartier am Rheinauer Ring sind bei den Stadträten auf große Gegenliebe gestoßen. Von einer „ansprechenden und gelungenen Planung“ und „hervorragenden Lösungen“ war die Rede, als Architekt Oliver Schlums dem Gremium die Entwürfe für das neue Viertel zwischen Rheinauer Ring, Mathilde-Anneke-Straße und Josef-Sallinger-Weg vorstellte.
Vor gut zwei Jahren hatte das Stadtparlament bereits einem Bebauungsplan zugestimmt, der auf dem Grundstück eine Bebauung ermöglichen sollte, die Senioren wie Familien gleichermaßen anspricht. Nun hat das Büro Kühnl und Schmidt seine Vorstellungen eines solchen Wohnquartiers vorgestellt.
Das Projekt wird nicht von irgendwem realisiert, sondern von einem verlässlichen Partner.Herbert Köllner, Freie Wähler
Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Senioren. Für sie soll ein Pflegeheim mit 75 Plätzen sowie einer Demenzgruppe entstehen. Das Gebäude ist entlang der Mathilde-Anneke-Straße geplant. Ihm sind eine ambulant betreute Hausgemeinschaft für Menschen mit Assistenz- und Pflegebedarf und eine Tagespflege angeschlossen. Vis-à-vis soll es ein Gebäude mit Begegnungszentrum im Erdgeschoss und betreutem Wohnen darüber geben.
Mehrere Häuser für das Mehrgenerationen-Wohnen
Während ein Großteil der Gebäude dreigeschossig gehalten ist, wird das Pflegeheim ein viertes, zurückgesetztes Staffelgeschoss bekommen. Damit wird den Befürchtungen der Anwohner Rechnung getragen, dass ihre Häuser entlang der Mathilde-Anneke-Straße zukünftig verschattet sein könnten.
Zwischen den Bauten, die in ihrer Anordnung ein Karree bilden, ist ein mit Bäumen bepflanzter Quartiersplatz vorgesehen, der zum Teil von einer Tiefgarage mit Platz für 70 Autos unterbaut wird. Weitere 35 Parkplätze entstehen oberirdisch.
Auf viel Zuspruch stieß auch die Planung, parallel zu der bestehenden Bebauung des Josef-Sallinger-Wegs mehrere Gebäude für Mehrgenerationen-Wohnen entstehen zu lassen. Sie sollen vom Rheinauer Ring über eine Spielstraße erschlossen werden. „Gerade im Alter ist es entscheidend, das Quartier nicht verlassen zu müssen“, lobte Grünen-Fraktionschef Roland Walter die „zukunftsorientierten Wohnformen“. Das Angebot soll zudem durch einen Kindergarten ergänzt werden.
Sparkasse Rastatt-Gernsbach ist Initiator
Realisiert wird das Projekt von der Sparkasse Rastatt-Gernsbach. Sie will die Gebäude behalten, wie Sparkassenchef Ulrich Kistner zusicherte. „Es gibt keine Verkaufsabsicht. Das Quartier bleibt in unserem Bestand.“ Ein Versprechen, das vom Gremium gerne gehört und viel gelobt wurde, so von Herbert Köllner (Freie Wähler): „Das Projekt wird nicht von irgendwem realisiert, sondern von einem verlässlichen Partner.“
Kritik übte lediglich die FDP am Konzept des bezahlbaren Wohnraums, der in den Gebäuden des Mehrgenerationen-Wohnens entstehen soll. Hier hätte sich Erich Wölfle gewünscht, dass die Wohnungen auch zu kaufen sind. „Diese Möglichkeit sollte geschaffen werden.“