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Neues Buch

Hügelsheimerin wandelt auf historischen Spuren in der „Badischen Schweiz“

Wie haben die Menschen im Murgtal gelebt? Und wie ist die Kulturlandschaft dort entstanden? Heimatforscherin Eva-Maria Eberle aus Hügelsheim gibt Antworten in ihrem neuen Buch „Zeugen der Vergangenheit“.

Ein Haus an einer Straße.
Die Ansichtskarte aus dem Jahr 1915 zeigt das Jagdhaus auf dem Kaltenbronn. Es ist eines von mehr als 130 Bildern im neuen Band „Zeugen der Vergangenheit und ihre Geschichte“. Foto: Sammlung Eva-Maria Eberle

Schon mal auf dem Ziegenpfad in Forbach-Bermersbach gewandert? Oder zu den verwitterten Giersteinen, die hoch oben auf einer Wiese stehen? „Weit und breit gibt es dort keine weiteren Felsen, aber einen wunderschönen Rundumblick in die Natur und das Murgtal“, schwärmt Eva-Maria Eberle aus Hügelsheim.

34 Stationen beschreibt die Heimatforscherin in ihrem neuen Buch „Zeugen der Vergangenheit und ihre Geschichte“. Sie nimmt die Leser und Wanderer mit auf eine Reise von Gaggenau-Ottenau nach Forbach – und damit in die „Badische Schweiz“, wie das Murgtal einst in Künstlerkreisen hieß.

Es war die Heimat der Flößer, Holzhauer, Säger, Köhler, Pottaschebrenner und Harzer. Doch wie haben die Menschen damals im Murgtal gelebt? Und wie ist die heutige Kulturlandschaft entstanden? Das interessiert die 66-Jährige brennend. Sie wandert gerne und ist mit Vorliebe auf historischen Spuren unterwegs.

Beim Wandern fällt einem meist erst vieles auf.
Eva-Maria Eberle
Buchautorin

„Beim Wandern fällt einem meist erst vieles auf“, sagt sie. Und dann will sie mehr darüber wissen. Also recherchiert sie akribisch in alten Ortschroniken, Zeitungen von einst und elektronischen Archiven. Wie etwa über die Teufelskammern von Loffenau.

Oder über die Waldkolonien Herrenwies und Hundsbach. Dass Jakob Josef Hoffmann 1874 Schulverwalter „im hintersten Winkel des Rastatter und Bühler Amts“ war und täglich neun Kilometer zu Fuß über den Hohen Ochsenkopf nach Herrenwies laufen musste, um dort Schulunterricht zu erteilen, erfahren die Leser ebenso.

Seine Bezahlung war aber so schlecht, dass er noch als Kellnerbursche und Fremdenführer für die Sommerfrischler aus der Sommerhauptstadt Europas (Baden-Baden) arbeiten musste. Die Schicksale der Menschen in den Waldkolonien und die Seelsorge für diese – auch dies hat Eva-Maria Eberle thematisiert.

Das Buch umfasst 172 Seiten und beschreibt 34 Stationen (mit Lageplan) im Murgtal und ihre Historie, ist aber auch mit aktuellen Informationen und weiterführenden Tipps versehen. Eine reiche Bebilderung – das Werk enthält etwa 150 Farbbilder von einst und jetzt – sorgt für den optischen Genuss.

Für manche Ziele sind Wander- und Ausflugstipps in Kurzform mitgeliefert, damit das Beschriebene lustvoll live erlebt werden.

Auch Wander- und Ausflugstipps enthalten

Wie etwa zum Gernsbacher Sagenweg, der als Genießerpfad ausgezeichnet ist. Recht ausführlich dargestellt sind die fünf Etappen auf dem Premiumwanderweg „Die Murgleiter“.

Eva-Maria Eberle spricht von „110 Kilometer Wanderglück pur. Wir haben uns immer wieder die gleiche Frage gestellt: Welche Etappe war die schönste. Wir haben keine Antwort darauf, weil jede auf ihre Art gepunktet hat.“

Die 66-Jährige ermuntert auch zu einem Spaziergang durch die Stadt Gernsbach, die mehr als 800 Jahre Geschichte atmet: „Bei jedem Schritt durch die verwinkelte Gassen treffen wir auf Zeugen der Vergangenheit“.

Neues Buch bietet Fülle an heimatgeschichtlichem Lesestoff

Der Saumpfad ins Murgtal in Gaggenau-Ottenau, die alte Weinstraße in Gernsbach-Scheuern, die mittelalterliche Handelsstraße, das Wildseemoor Kaltenbronn, die Teerschwelen im Salbeofen Forbach-Hundsbach, die Heuhütten in Forbach-Gausbach, die Schwarzenbachtalsperre oder die Murgtalbahn – das Buch „Zeugen der Vergangenheit“ bietet eine Fülle an heimatgeschichtlichem Lesestoff mit spannenden Details.

Die 64 Kilometer auf historischer Route von Freudenstadt nach Rastatt ist die Autorin selbst geradelt an einem Tag. Mit der Bahn ging es zum Startpunkt und „dann mit dem Rad zurück ganz entspannt durch das Murgtal abwärts zur ehemaligen Residenzstadt Rastatt“.

„Wir im Murgtal leben in einer Region, in der andere Menschen Urlaub machen. Lassen Sie sich mitnehmen in die Geschichte des Murgtals und seiner Bewohner“, sagt Michael Pfeiffer, Oberbürgermeister der Stadt Gaggenau und Verbandsvorsitzender „Im Tal der Murg“.

Er hat das Grußwort in dem Buch geschrieben: „Interessante Schlaglichter unserer Geschichte erwarten Sie, und ich bin mir sicher, dass Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang oder bei der nächsten Fahrt das Tal mit anderen Augen betrachten werden“, ist er überzeugt.

Dritter Band der Trilogie „Zeugen der Vergangenheit“ bereits in Arbeit

Es ist im Übrigen der zweite Band der Trilogie „Zeugen der Vergangenheit und ihre Geschichte“. Im ersten Band, der kurz vor Weihnachten 2023 herauskam, ging es von Rastatt bis Moosbronn. Der dritte Teil ist bereits in Arbeit.

Service

Das Buch „Zeugen der Vergangenheit und ihre Geschichte“ ist im Rastatter Verlag Badner-Buch (badner-buch.de) und im örtlichen Buchhandel erhältlich: Band 2 übers Murgtal (ISBN: 978-3-9825957-3-3) und Band 1 (von Rastatt bis Moosbronn (ISBN: 978-3-9825957-2-6.) Beide Bücher kosten jeweils 28 Euro.

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