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Große Woche

Englische Stute siegt im Zukunftsrennen in Iffezheim

Carolina Reaper hat das Hauptrennen am Mittwoch in der Großen Woche in Iffezheim gewonnen. Es war der erste englische Erfolg im Zukunftsrennen seit Jahren und eine äußerst knappe Angelegenheit.

Zukunftsrennen in Iffezheim.
Die englische Gaststute Carolina Reaper (links) setzte sich ganz knapp im Zukunftsrennen durch. Foto: Sarah Bauer/Galoppfoto

Im Programm der Galopprennen in Iffezheim steht auf Seite neun eine Liste vorwiegend von Herren unter der Überschrift „Funktionäre“. Dazu zählt auch der Posten des Zielrichters, der seine Arbeit aber nicht nur mittels des bloßen Auges verrichten muss. Dafür hat Andreas Cassuben, der Verantwortliche in Iffezheim, die Zielfotografie und die musste nach dem Zukunftsrennen, dem Hauptrennen am Mittwoch, herangezogen werden.

Das unbestechliche Hilfsmittel wies zur Freude der Wetter von Favoriten die englische Gaststute Carolina Reaper als Siegerin aus. Knapp war es. Erst mit dem letzten Galoppsprung hatte Jockey Jack Mitchell die Konkurrenten Schützenzauber und West Man auf die Plätze verwiesen.

Erst in der Zielgeraden hat sie richtig aufgedreht.
Jack Mitchell
Jockey über Carolina Reaper

Dabei dürfte der eine oder andere Wettschein in dem Moment auf dem Boden gelandet sein, als die Pferde tausend Meter vor dem Ziel waren. Denn da war Carolina Reaper noch an letzter Position im elfköpfigen Feld. „Ich konnte das Tempo überhaupt nicht mitgehen“, meinte Mitchell. „Erst in der Zielgeraden hat sie richtig aufgedreht.“

Nachdem das wichtigste Rennen für den Nachwuchs bei den vergangenen acht Austragungen stets im Lande geblieben ist, war diesmal wieder Großbritannien dran. Trainer von Carolina Reaper ist Charlie Johnston in Yorkshire. Rund 240 Pferde hat er in seinem Stall, eines der größten Unternehmen des Landes. Hinter dem Besitzernamen Gallop Racing verbirgt sich ein Besitzersyndikat. „Sieben Pferde haben wir im Moment“, erklärte Manager Richard Walker, der vor Ort war. „Unser erster Sieg in Iffezheim, eine tolle Sache.“

Winning Spirit ohne Probleme im Auktionsrennen

Etwas zwiegespalten wurde das Ergebnis bei den heimischen Ställen aufgenommen. „Schon wieder knapp geschlagen Zweiter in einem großen Rennen“, kommentierte Schützenzaubers Trainer Jean-Pierre Carvalho, nachdem er am Samstag diesen Rang mit Mythico im Hauptrennen besetzt hatte. „Das ist einerseits toll, andererseits aber ärgerlich, wenn man nicht ganz so viele Pferde im Stall hat. Eine zweite Chance bekommt man halt nicht mehr“, so Carvalho.

Ein besserer Trainingsgalopp war letztendlich das Auktionsrennen für den Derby-Vierten Winning Spirit, der als klarer Favorit doch ziemlich deutlich zum Zuge kam. Jockey Rene Piechulek musste ihn nicht stärker fordern, um der vielköpfigen Besitzergemeinschaft das Preisgeld von 25.000 Euro zu sichern. Es dürfte der vorerst finale Auftritt des Hengstes in Deutschland gewesen sein, denn er soll Anfang Oktober auf einer Auktion in Frankreich in den Ring kommen.

Nina’s Lob jubelt unerwartet im Baden-Baden Cup

Etwas unerwartet blieb das dritte wichtige Rennen des Tages im Lande. Der Baden-Baden Cup, in dem es für Stuten um 25.000 Euro ging, wurde Start-Ziel von Nina’s Lob gewonnen. Besitzer ist das Gestüt Wittekindshof des Dortmunder Unternehmers Hans-Hugo Miebach.

„Nachdem sie im Frühjahr zweimal eher schwach gelaufen ist, war sie bereits zurück im Gestüt im Sauerland“, berichtete Trainer Andreas Wöhler aus Gütersloh. „Sie sollte gedeckt werden, doch klappte es da nicht so richtig, deshalb ist sie wieder in den Rennstall zurückgekommen.“

Fantastic Moon für den Großen Preis von Baden nachgenannt

Und das mit Erfolg, denn nach einem gut eingeteilten Ritt von Eduardo Pedroza verwies sie als Außenseiterin die Konkurrenz mit einigen höher eingeschätzten Stuten aus Frankreich auf die Plätze. Miebach, inzwischen Ende achtzig Jahre alt, hatte das Geschehen von Dortmund aus am Fernseher beobachtet und war unmittelbar nach dem Sieg bei Wöhler auf dem Handy. „Er hat sich wie nach einem Derbysieg gefreut“, berichtete der Trainer.

Rund 5.700 Zuschauer waren am Mittwoch auf die Bahn gekommen. Es ging schon um 11.15 Uhr los, geschuldet der Tatsache, dass die ersten fünf Rennen nach Frankreich übertragen wurden. Dafür gibt es einen fünfstelligen Betrag in die Kassen von Baden Galopp.

Und zusätzliches Geld für den Veranstalter gab es an diesem Tag auch noch. Denn das Team des Derbysiegers Fantastic Moon nannte diesen nicht unerwartet für den Großen Preis von Baden nach. Da der Hengst nicht in der ursprünglichen Nennungsliste stand, sind dafür zehn Prozent des Rennpreises, also 40.000 Euro fällig. Diesen Betrag teilen sich Baden Galopp und der Dachverband des Rennsports.

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