
Er hat in Iffezheim vier Mal den Großen Preis von Baden gewonnen und gehörte zu den ganz großen Jockeys im deutschen Galoppsport: Filip Minarik.
Mit nur 48 Jahren ist der gebürtige Tscheche, der seit Anfang der 1990er Jahre in Deutschland lebte, am Montag gestorben. Das bestätigte seine Frau Katja gegenüber Medienvertretern.
„Wir haben so sehr gekämpft, aber den Kampf gegen die immer stärker werdenden Depressionen hat er am Ende verloren. Wir brauchen Zeit, das Geschehene zu realisieren und zu verarbeiten“, sagte sie galopponline.de. Minarik war noch am Wochenende Gast bei der Großen Woche in Iffezheim gewesen.
1.669 Siege und eine Gewinnsumme von 18,2 Millionen Euro
Der in Prag geborene Minarik gab dem Dachverband Deutscher Galopp zufolge 1992 in einem Amateurrennen in München sein Deutschlanddebüt. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte. So stehen dem Verband zufolge insgesamt 1.669 Siege von Minarik zu Buche.
In 14 Rennen der Gruppe 1, der Champions League des Pferdesports, habe er als Sieger das Geläuf verlassen. Seine Gewinnsumme beläuft sich demnach auf stolze 18,2 Millionen Euro.
Insgesamt viermal, 2005, 2011, 2016 und 2017, habe er national die meisten Siege erzielt und wurde als deutscher Jockey Champion ausgezeichnet.
Schwerer Sturz in Mannheim
Im Jahr 2020 stürzte Minarik bei einem Rennen in Mannheim schwer, lag vier Wochen im Koma und musste später aufgrund der Verletzungsfolgen seine Jockeykarriere beenden. Zuletzt war er als Botschafter des Galopprennsports aktiv.
„Mit Filip Minarik verlieren wir einen geschätzten Kollegen und echten Freund, der Pferderennen bereits seit seiner Kinderstube liebte. Ich bin geschockt und tief betroffen“, sagt Daniel Krüger, Geschäftsführer von Deutscher Galopp.
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