„Mit Macht zur Acht“ lautet die Forderung der IG Metall, die die Gewerkschaftsangehörigen lautstark vor dem Tor 6 bei Mercedes-Benz Rastatt vertraten. Rote Schals, Trillerpfeifen und Fahnen unterstrichen die Forderung, die Bodo Seiler, zweiter Bevollmächtigter, vortrug.
Am Mittwoch tagte die zweite Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften in Kornwestheim, ohne dass die Arbeitgeber zuvor ein Angebot unterbreitet hatten.
Gewerkschaften machen Bereitschaft zum Arbeitskampf deutlich
Die erste Tarifrunde am 14. September war ergebnislos auseinandergegangen. Zwar herrscht noch bis zum 28. Oktober Friedenspflicht, aber die Gewerkschaften positionieren sich bereits, um ihre Kampfbereitschaft für die acht Prozent mehr Lohn deutlich zu machen.
„Wir halten die Kundgebungen in den Pausen oder beim Schichtwechsel ab“, so Claudia Peter, Erste Bevollmächtigte. 1.100 Beschäftigte waren es bei der internen Aktion während der Frühstückspause in Gaggenau, 220 bei Maquet-Getinge in der Mittagspause. Angeschlossen haben sich auch die Beschäftigten von Becker Avionics, Siemens oder Antolin.
Die Forderungen sind klar: Acht Prozent mehr Lohn, um die Kaufkraft zu erhalten, die Inflation und gestiegenen Energiepreise einigermaßen aufzufangen. „Wir müssen kämpfen“, so die Gewerkschafter, „und dürfen uns nicht von den Drohungen der Arbeitgeber, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, einschüchtern lassen, wenn gleichzeitig Konzerne hohe Gewinne einfahren und die Gehälter der Vorstände steigen.“