Skip to main content

Knapp 100 Teilnehmer

Afghanistan-Mahnwache in Rastatt als Zeichen der Solidarität

Die Situation in Afghanistan berührt viele Menschen. In Rastatt versammelten sich rund 100 Teilnehmer zu einer Mahnwache. Eine Afghanin schilderte dramatische Szenen.

Eine Kundgebung.
Kundgebung auf dem Marktplatz: Die Teilnehmer der Mahnwache wollen ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Afghanistan setzen. Foto: Hans-Jürgen Collet

Sakine Jafare erzählt von ihrem Bruder. Der 23-Jährige verstecke sich derzeit in Kabul vor den Taliban. „Ich kann nur um Eure Solidarität bitten“, ruft die 40-Jährige den Menschen auf dem Marktplatz in Rastatt zu.

Knapp 100 Teilnehmer haben sich dort am Freitagnachmittag zur einer Kundgebung zur Lage in Afghanistan versammelt.

Hinter Jafare vor dem Rathaus stehen mehrere junge Männer und Mädchen mit der Flagge Afghanistans in der Hand.

„Die Taliban haben viele Kinder getötet. Unsere Kinder sind unschuldig. Sie haben das Recht auf dieser Welt zu leben wie alle anderen Kinder auch“, sagt Jafare, die vor fünf Jahren nach Deutschland geflüchtet ist.

Ich hab selten bei Fernsehbildern so ein Grauen gespürt.
Claudia Peter, Geschäftsführerin IG Metall

Jama Maqsudi stammt aus Kabul und lebt seit 1973 in Deutschland. Er sagt: „Afghanistan wird seit 40 Jahren zwischen den Mühlsteinen der Weltmächte zermahlen.“

Auf die aktuellen Beteuerungen der Taliban, die Freiheitsrechte von Frauen zu achten, gebe er keinen Cent: „Sie haben sich noch nie an ein Versprechen gehalten.“

Organisiert hat die Kundgebung eine Gruppe an politisch Aktiven und Begleitern von Geflüchteten, darunter Ute Kretschmer-Risché vom Verein „Junge Flüchtlinge“.

Sie wendet sich an die zahlreichen Afghanen, die gekommen sind: „Es geht um die Geste. Wir wollen Euch Solidarität zeigen.“

Ans Mikrofon tritt auch Claudia Peter von der IG Metall Gaggenau. Sie sagt über die vergangenen Tage: „Ich hab selten bei Fernsehbildern so ein Grauen gespürt.“ Der Rastatter SPD-Fraktionsvorsitzender Joachim Fischer spricht von dunklen Tagen. Und er befürchte, „dass es dunkle Jahre werden könnten“.

nach oben Zurück zum Seitenanfang