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Zum Tag der Deutschen Einheit

So war die Matinee zum „Tag der Deutschen Einheit“ in der Rastatter Badnerhalle

Die Gesellschaft befindet sich stets im Wandel, stellten Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch und der Journalist Christoph von Marschall zur Matinee anlässlich des Tags der Deutschen Einheit in der Rastatter Badnerhalle fest. Eine Lösung liege global gesehen in Bündnissen der Demokratien.

Blick zurück: Bei der Matinee in der Badner Halle richtete Festredner Christoph von Marschall seinen Blick auf die zahlreichen Herausforderungen, die sich durch rasante Veränderungen ergeben.
Blick zurück: Bei der Matinee in der Badner Halle richtete Festredner Christoph von Marschall seinen Blick auch auf die zahlreichen Herausforderungen, die sich durch rasante Veränderungen ergeben. Foto: Hans-Jürgen Collet

Deutschland befindet sich im Wandel. „Und das nicht erst seit diesen Wahlen“, stellte Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch zur festlichen Matinee der Barockstadt am Tag der Deutschen Einheit fest.

In seiner Eröffnungsrede appelliert er, gemeinsam etwas zu bewirken: „Unsere Zukunft können wir nur gestalten, wenn alle an einem Strang ziehen.“

Es mutete an wie eine Antwort auf drei Mitglieder der Bürgerinitiative Rastatt, die vor der Badnerhalle Flugblätter mit Spitzen gegen „links-grünen Populismus“ verteilten. In seiner Festrede ging Christoph von Marschall auf die Herausforderungen einer steten Veränderung der Gesellschaft ein.

Herausforderungen stellen sich auch 30 Jahre nach der Einheit noch

„Die Wiedervereinigung Deutschlands, die mittlerweile über 30 Jahre zurückliegt, ist nicht automatisch ein Garant für ewigen Frieden in Deutschland, in der Welt und in Europa“, betonte Hans Jürgen Pütsch vor rund 350 Gästen.

Es sei unsere Pflicht, das Geschehene in Erinnerung zu behalten und „uns immer wieder aufs Neue darum zu bemühen, den Zusammenhalt zu wahren und für Frieden, Freiheit und Demokratie einzustehen. Das gilt für jede und jeden von uns.“

Ins Zentrum seiner weit reichenden Ausführungen stellte der Journalist Christoph von Marschall die Transformation, den steten Wandel, der auf unterschiedliche Weise unser Leben bestimme.

Er sei die zentrale Herausforderung an unsere Gesellschaft, die mal mehr und mal weniger gelinge. „Die Welt bleibt nicht, wie sie ist“, stellte er lapidar fest, um zum Tag der Deutschen Einheit in die Runde zu sagen: „Es ist eine Freude, an diesem 31. Jahrestag der Deutschen Einheit in Rastatt zu sein. Diese Stadt hat Erfahrung mit Transformation – in der freiwilligen wie in der aufgezwungenen Variante“, erinnerte er an Freiheitsbewegung und Revolution, die einst hier stattfanden.

Rastatt spürt die globalen Veränderungen.
Christoph von Marschall, Journalist

Jetzt stehe die Autoindustrie vor einer grundlegenden Transformation. „Auch Rastatt ist Schauplatz dieser Veränderungen. Wohin geht die Reise, wenn e-mobility die Zukunft ist, aber ein E-Auto weit weniger Teile benötigt als ein Verbrenner und damit die Zahl der Arbeitsplätze sinkt?“, fragte er in die Runde.

Die deutsche Industrie sei einst der globale Platzhirsch des Autobaus gewesen und habe Wohlstand gebracht.

„Diesen Status haben wir verloren. Rastatt spürt also die globalen Veränderungen, den Abbau militärischer Garnisonen, die Zuwanderung aus Russland und anderen Regionen. Transformation ist immer mit Spannung verbunden“, stellte der in Freiburg geborene Christoph von Marschall fest. Er verstehe die Klimabewegung nicht.

„Es gibt für mich keinen Sinn, dass wir in Deutschland noch schneller Kohlekraftwerke abschalten, während in China hunderte Kohlekraftwerke gebaut werden“, bilanzierte er und forderte die Bewegung auf, vor den chinesischen Botschaften in aller Welt zu demonstrieren.

Die größten Herausforderungen warten seiner Ansicht nach in Europa. „Es liegt in unserem Interesse und in unserer Verantwortung, dass die EU nicht auseinander fliegt. Sondern dass sie handlungsfähiger wird“, stellte er fest. Allein sei das aber nicht möglich, nur wenn Koalitionen und Kooperationen EU-weit gebildet würden.

Das fange schon mit der Bildung der neuen Bundesregierung an und gehe nicht ohne innere, äußere und soziale Sicherheit. „Bei allen Herausforderungen, vor denen wir stehen, sollten wir uns immer wieder erinnern: Einigkeit macht stark. Heute, am Tag der deutschen Einheit. Und an allen anderen Tagen des Jahres. Hier in Rastatt. Und anderswo.“

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