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Höhepunkt der Straßenfastnacht

Narren feiern bei Rastatter Fastnachtsumzug ausgelassen und friedlich

Zum 57. Mal ist in Rastatt ein bunter Narrenkorso durch die Innenstadt gezogen. Erstmals konnten die Besucher dabei über ihre Favoriten abstimmen.

Blick auf den Rastatter Fastnachtsumzug, im Hintergrund das Schloss
In der Innenstadt drängen sich die Menschen, die den 57. Rastatter Fastnachtsumzug verfolgen. Foto: Hans Jürgen Collet

Das Glück ist den Narren hold in diesem Jahr: Das Wetter hält, sogar die Sonne kommt mal durch, während sich der 57. Rastatter Fastnachtsumzug durch die Innenstadt schlängelt. Tausende Besucher feiern ihn fröhlich, ausgelassen und friedlich.

Genau das hat sich der Umzugschef der Großen Karnevals-Gesellschaft (GroKaGe), Jochen Fuchs, zuvor gewünscht. „Es ist die schönste Art zu demonstrieren, dass aktive Bürger eine lebendige Innenstadt ausmachen“, sagt er.

Auch Menschen von weiter her säumen die Umzugsstrecke in Rastatt

Freilich säumen auch Menschen von weiter her die Strecke von der Bahnhof- über die Kapellen-, Herren- und Schlossstraße bis zum Marktplatz. Eine kleine Gruppe aus Frankreich hat sich in Schlossnähe positioniert. Eine Stunde Fahrzeit hat sie dafür auf sich genommen. Der Sohn eines Paars, das dazu gehört, läuft bei der Parade mit, erklären sie – in den Reihen der Risheffer Schloss-Hexen.

Sie haben nicht die weiteste Anfahrt: Die „Rechaspitza“ der Althütter Narrenzunft legen rund 140 Kilometer zurück, um in Rastatt dabei zu sein. Sie gehören damit zu der Tradition, die den Korso am meisten prägt: die der alemannischen Fastnacht.

Hexen, Teufel und Trolle im aufwendigen Häs sind unterwegs, darunter die stattliche Zahl Rastatter Vereine, und verbreiten ihren närrischen „Schrecken“. Gerade hat es vier Mädchen erwischt: Sie sind eingesperrt in einem Käfig – und haben sichtlich Spaß. Ein paar Meter weiter sind sie wieder frei – und laufen lachend davon.

Kommunalpolitik und eine „grausame Barbara“ beim Rastatter Umzug

Plötzlich ein Riesenknall. Krawumm! Die „grausame Barbara“ hat zugeschlagen – eine antike Kanone der Belrem-Gilde aus Pforzheim. Aber auch die ist irgendwie achtsam: „Ohren zuhalten“, heißt es auf einem Schild, das hochgehalten wird. Auf der Rückseite die Warnung: „Es wird laut!“

Teilnehmer beim Rastatter Fastnsachtsumzug
Der OSV Rastatt macht auf seine Sportplatzproblematik aufmerksam: Der Bund hat den Vertrag über die langjährige Spielstätte des Vereins gekündigt. Foto: Hans Jürgen Collet

Diesmal wird es sogar wieder etwas kommunalpolitisch: Der Oberschlesische Sportverein (OSV) beklagt seine Vertreibung vom angestammten Sportplatz (der Bund als Eigentümer hat den Vertrag gekündigt). Und die Närrischen Freunde 2.0 nehmen die Kreißsaal-Diskussion ums geplante Zentralklinikum aufs Korn: „Wer etwas auf sich hält, kommt in Baden-Baden auf die Welt!“

Erstmals stimmen Besucher über ihre Favoriten ab

Doch was hat den Besuchern am besten gefallen? Erstmals konnten sie parallel zum Umzug online für ihre Favoriten abstimmen. Den ersten Platz heimst der Skiclub Bischweier mit Motivwagen und Gruppe zum Thema „auf dem Weg nach Olympia“ ein, auf den Plätzen zwei und drei: die Siedlerhexen aus dem Münchfeld und die Närrischen Freunde 2.0.

Dann wird im Narrendorf mitten auf dem Marktplatz weitergefeiert – getreu dem Motto „Niemand zu Leid, allen zur Freud“, wie die Polizei am frühen Abend bestätigt. Sie war wie auch DRK, THW, Feuerwehr und Security vor Ort.

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