Skip to main content

Besuch in der Tourist-Information

Nicht nur das Schloss: Was den Touristen an Rastatt besonders gut gefällt

Erinnerungsfoto vor dem Schloss: Das Interesse an badischer Geschichte hat Helga und Thomas Billmeir aus Freiburg zu einem Zwischenstopp nach Rastatt geführt.
Erinnerungsfoto vor dem Schloss: Das Interesse an badischer Geschichte hat Helga und Thomas Billmeir aus Freiburg zu einem Zwischenstopp nach Rastatt geführt. Foto: Chris Heinemann

Sommer, Sonne, Spontanreisen: Nach der pandemiebedingten Tourismusflaute scheinen wieder mehr Kurzurlauber unterwegs zu sein. Was finden sie an Rastatt reizvoll? Wie ist ihr Blick auf die Stadt? Und was führt sie hierher? Wir haben uns vor und in der Tourist-Information umgehört.

An der Auffahrt zum Schlosshof wird erst mal das Handy gezückt. Ein Selfie oder Gruppenbild vor der imposanten Kulisse des Residenzschlosses ist ein Muss für viele Rastattbesucher.

So auch für Helga und Thomas Billmeir, die auf der Rückfahrt von einem Tagesausflug nach Speyer am Nachmittag in Rastatt Station machen. Um noch „ein bisschen badische Geschichte zu schnuppern“, wie sie sagen. „Wir haben uns vom Navi hierherleiten lassen“, erzählt der Freiburger und findet es „praktisch, dass man direkt vor der Tourist-Information landet“.

Das Residenzschloss ist erster Anlaufpunkt in Rastatt

Die landeseigenen Schlösser sind Rastatts beliebteste Touristenziele, wie der für Stadtmarketing zuständige Wirtschaftsförderer Torsten von Appen bestätigt. Mehr noch als Schloss Favorite ist das Residenzschloss mit der vorgelagerten städtischen Tourist-Information prädestiniert als erster Anlaufpunkt.

Die meisten Neuankömmlinge treten kurz ein, nehmen einen kostenlosen Stadtplan und ein paar Gratis-Faltblätter oder den neu erschienenen Reise- und Stadtführer „Rastatt entdecken“ mit. Thomas Billmeirs Interesse gilt vor allem dem Schloss als Schauplatz der Badischen Revolution von 1849. Seine Frau ergötzt sich derweil an den zahlreichen barocken Statuen auf Balustraden und Mauervorsprüngen.

Laura Handloike und Claudia Huber von der Tourist-Information registrieren derzeit täglich bis zu 90 Besucher, im Vorjahr waren es maximal 54 am Tag. Auf Wunsch wird individuell beraten. Für Besucher wie Thomas Billmeir ist ein Hinweis auf die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte obligatorisch.

Meist beantwortet Laura Handloike jedoch allgemeinere Fragen wie: „Was kann man in Rastatt machen?“ Gefragt seien auch Schlossführungen und die Historische Route zur selbstständigen Erkundung.

Wie die Billmeirs sind auch der 21-jährige André und seine 19-jährige Freundin Jane zum ersten Mal in Rastatt. Weil ihnen ihr ursprüngliches Fahrtziel Freiburg zu weit erschien, haben sich die beiden Freudenstädter kurzerhand für einen Streifzug durch die Barockstadt entschieden.

Auch Rastatter nutzen das Informationsangebot der Tourist-Information

Ein kurzer Blick in den Schlosshof, dann geht es weiter auf der Suche nach Attraktionen für jüngere Leute. Hätten sie in der Tourist-Information nachgefragt, wären sie vielleicht schneller fündig geworden. „Wir haben hier eine Menge Flyer zu lokalen und regionalen Veranstaltungen, das wissen auch sehr viele Rastatter zu nutzen“, stellt Claudia Huber fest.

Jetzt den Newsletter für Mittelbaden und die Ortenau abonnieren

Wie geht es weiter mit den heruntergekommenen Hotels an der Schwarzwaldhochstraße? Wie sieht die Zukunft aus für die Mitarbeiter von Daimler und Schaeffler? Und was wird aus dem Traditionslokal in meinem Ort?

Die wichtigsten Infos für Mittelbaden und die Ortenau und exklusive Hintergrundberichte: Das liefert der kostenlose BNN-Newsletter jeden Abend direkt in Ihr Postfach. Jetzt anmelden.

Ein Service, den Karl und Gerlinde Rapp nicht benötigen. „Wir gehen heute Abend ins Konzert auf die Freilichtbühne in Ötigheim“, erzählt die Stuttgarterin, lobt die barocke Schönheit Rastatts und sinniert, ob es vor dem Konzert noch für eine Stippvisite zum Park und Café von Schloss Favorite reicht.

Besuch in Rastatts ältestem Gasthaus und der Eisdiele

Die Verbindung ihres Besuchs mit kulinarischen Erlebnissen haben sich auch zwei Seniorenpaare auf die Fahnen geschrieben, die sich auf einer Sitzbank neben der Schlossauffahrt niedergelassen haben. „Wir waren sehr gut essen, sogar mit selbst gebrautem Bier“, schwärmt Klaus Erat von Rastatts ältestem Gasthaus und fügt schmunzelnd hinzu: „Jetzt gehen wir noch die Eisdiele testen.“ Das Quartett ist mit der Bahn aus Karlsruhe angereist.

Ebenso die 27-jährige Rumeng He. Die chinesische Studentin aus Offenburg klappert momentan die Museen am Oberrhein ab und kommt gerade aus der Galerie in der Fruchthalle. Ein Blick auf die Schlossfassade muss reichen, sie will noch so viel mehr sehen.

Die Rastatter Residenz fehlte mir noch auf meiner Liste.
Gisela Kienast, Besucherin

Anders Gisela Kienast, die extra wegen des Schlosses gekommen ist: „Die Rastatter Residenz fehlte mir noch auf meiner Liste“, sagt die Stuttgarterin mit Vorliebe für historische Architektur. Sie stöhnt nur ein bisschen über die Anreise mit dem 9-Euro-Ticket im „brechend vollen“ Zug.

Durch das 9-Euro-Ticket haben wir deutlich mehr Touristen in der Stadt.
Torsten von Appen, Wirtschaftsförderer

Für Wirtschaftsförderer Torsten von Appen eher ein Grund zur Freude, denn: „Durch das 9-Euro-Ticket haben wir deutlich mehr Touristen in der Stadt, wie uns Einzelhändler, Gastronomen und Hoteliers berichten.“ Bewährt habe sich auch die Werbung um niederländische Wohnmobiltouristen und um amerikanische und australische Gäste der Binnenschifffahrtslinien.

nach oben Zurück zum Seitenanfang