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Stadtwerke Rastatt klagen

Prozess um PFC-Skandal in Mittelbaden beginnt vor Landgericht Baden-Baden

Der Skandal um mit Chemikalien verseuchtes Ackerland in Mittelbaden hat Wasserversorger, Kommunen und auch das Land schon viel Geld gekostet. Mit einer Zivilklage gehen die Stadtwerke Rastatt gegen den mutmaßlichen Verursacher vor. Es geht um Millionen Euro.

Auf einem Feld in der Nähe des Wasserwerks Bühl- Balzhofen stehen Bagger. Dort wird PFC-verunreinigter Boden abgetragen.
Vor dem Landgericht Baden-Baden beginnt an diesem Montag der Zivilprozess um den PFC-Skandal in Mittelbaden. Es geht um Millionen Euro. Foto: Uli Deck/dpa

Es geht um viel Geld und um die Frage nach der Haftung – wegen der Verunreinigung des Grundwassers mit den gesundheitsschädlichen Chemikalien PFC wollen die Stadtwerke Rastatt rund 6,5 Millionen Euro von einem Kompostunternehmen einklagen.

Der Zivilprozess dazu beginnt am Montag (10.30 Uhr) vor dem Landgericht Baden-Baden. Eigentlich hätte die mündliche Verhandlung schon vor einem Jahr stattfinden sollen, war wegen der Corona-Pandemie aber abgesagt worden.

Ein Urteil am selben Tag ist laut einer Gerichtssprecherin unwahrscheinlich.

Gericht spricht von flächenmäßig größtem Umweltskandal Deutschlands

Der Kompostunternehmer aus Baden-Baden ist laut der Klägerin verantwortlich für den laut Umweltschützern flächenmäßig größten Umweltskandal Deutschlands.

Über seine Firma soll bis Ende 2008 mit Papierschlämmen versetzter Kompost auf Äckern als Dünger verteilt worden sein – insgesamt sind in Mittelbaden rund 1.200 Hektar Felder betroffen.

Die Papierschlämme enthielten sogenannte per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC), die in der Natur kaum abbaubar sind. Die Schadstoffe gelangten später auch ins Grundwasser. Im Jahr 2012 wurde dies bei einer Routineuntersuchung im Landkreis Rastatt entdeckt.

PFC-Skandal: Auch Hügelsheim hat Bühler Komposthändler verklagt

Die Stadtwerke hatten wegen der Verunreinigungen unter anderem Wasserwerke schließen beziehungsweise sanieren und mit Filteranlagen nachrüsten lassen müssen. Die Kosten dafür zuzüglich künftig anfallender Kosten wollen sie dem Unternehmen in Rechnung stellen.

Auch die Gemeinde Hügelsheim hat das Unternehmen auf Schadenersatz verklagt. Hierfür gibt es nach Worten einer Gemeindesprecherin noch keinen Termin.

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