Skip to main content

Neue Corona-Regeln

Rastatter Einzelhandel begrüßt schrittweise Öffnung der Geschäfte

Die Rastatter Einzelhändler freuen sich auf den kommenden Montag: Dann dürfen viele Geschäfte wieder ihre Pforten öffnen. Doch es gibt strenge Hygiene- und Abstandsauflagen. Aber die Händler sind zuversichtlich, die Vorgaben erfüllen zu können. Die Stadtverwaltung sieht allerdings noch offene Fragen.

None
Ein Stück Alltag: Der Rastatter Wochenmarkt war am Donnerstag bei bestem Wetter gut frequentiert. Die Besucher hielten aber den gebotenen Abstand ein. Ab kommender Woche können auch die umliegenden Geschäfte wieder öffnen. Foto: Hans-Jürgen Collet

Der Rastatter Einzelhandel begrüßt den Beschluss von Bund und Ländern, dass Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern und, davon unabhängig, auch die Kfz-, Fahrrad- und Buchhändler ab Montag wieder öffnen dürfen. Allerdings gibt es noch offene Fragen, auch bei der Stadtverwaltung. Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch will das Gespräch mit den Händlern suchen.

Der Vorsitzende des Gewerbevereins Rastatt RA³ Thomas Richers sagt: „Ich bin überzeugt, dass sie die Hygienestandards und andere Maßnahmen einhalten und umsetzen können. Bis spätestens Dienstag wird alles funktionieren.“ Er freue sich über die ersten Schritte in Richtung Normalität.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Überblick

Gewerbevereinsvorsitzender erwartet keinen Ansturm auf Geschäfte

Die Entscheidung für eine schrittweise Öffnung sei gut, „weil sich die Händler jetzt entsprechend vorbereiten können“. Gerade kleinere Betriebe, Bäcker und Metzger hätten bewiesen, dass sie Abstandsgebote gut einhalten können. „Ich erwarte am Montag keinen Riesen-Run auf die Läden“, sagt Richers.

Auch Sabine Karle-Weiler, Inhaberin von Senger Moden und Sprecherin des Rastatter Einzelhandels, sagt: „Besser sukzessive hochfahren, als einen Rückfall riskieren.“ Die Auflagen zu erfüllen, sei zwar eine Herausforderung und vielleicht werde zu Beginn nicht alles 100-prozentig sein, „aber wir kriegen das hin, sofern sich alle bemühen“, sagt Karle-Weiler.

Bei ihr würden Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt. Mundschutz habe sie sich bereits besorgt und die Räume würden so gestaltet, dass die Kunden Abstand halten können. Im Moment warte sie noch auf die Verordnung des Landes.

Die Stadtverwaltung erwartet diese für Freitagabend. Dann werde feststehen, welche Geschäfte genau unter die neue Regelung fallen und welche Vorkehrungen die Händler treffen müssen. OB Pütsch kündigt an, den Einzelhandel am Wochenende zu einer Telefonkonferenz einzuladen, um dann noch offene Fragen gemeinsam zu klären.

Wir tappen noch im Dunkeln
Claudia Pickert-Schneider, Mitarbeiterin Center-Management Schlossgalerie

Unklarheit herrscht derzeit etwa in der Schloss-Galerie. Claudia Pickert-Schneider, Mitarbeiterin im Center-Management, erklärt, dass sie noch keine Information darüber habe, ob die Geschäfte mit der geforderten Größe nun öffnen dürfen, oder die Schlossgalerie als Gesamteinheit betrachtet werde und geschlossen bleibe. „Wir tappen da noch im Dunkeln, weil uns die Verordnungen des Landes noch nicht bekannt sind“, sagt Pickert-Schneider.

Verkauf im Autohaus ist komplett zum Erliegen gekommen

Michael Mauerhoff, Chef des gleichnamigen Opel- und Toyota-Autohauses in Rastatt, freut sich dagegen: „Wir begrüßen die in Berlin getroffene Entscheidung ausdrücklich und hoffen, dass es wieder bergauf geht.“ Der Verkauf sei komplett zum Erliegen gekommen; die Werkstatt war nur zur Hälfte ausgelastet. Er betont: „Wir sind auf den Neustart gut vorbereitet und können alle Hygienevorschriften einhalten.“

In dieser Hinsicht gut gewappnet zeigt sich auch die Inhaberin der Wortwerke-Buchhandlung Claudia Neudörfer. „Der Börsenverein will uns bis Samstag eine Liste mit Informationen schicken – aber vom Spuckschutz für den Tresen bis zu den Hinweisschildern mit den wichtigsten Regeln ist bei uns alles vorhanden“, erzählt Neudörfer, die noch nicht sicher ist, ob sie in der ersten Woche ganz- oder nur halbtags öffnet. „Ich habe einen Bringdienst eingerichtet, den werde ich auch nach Corona beibehalten.“

Am 4. Mai dürfen auch die Friseurbetriebe den Betrieb wiederaufnehmen. „Es gibt noch keine offizielle Bekanntgabe, aber meine Frau Anja hat vorsorglich einen Hygieneplan ausgearbeitet“, berichtet Friseurmeister Rainer Ganz. „Unter anderem haben wir beschlossen, im Salon nur jeden zweiten Stuhl zu besetzen und die ganze Woche mit zwei Teams im Schichtdienst zu arbeiten“, so Ganz. „Wir wären auch schon für diesen Montag gut gerüstet gewesen, sind jetzt aber nicht enttäuscht, dass es doch etwas länger dauert. Uns wird es im Moment nicht langweilig.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang