Wohl kein kompletter Rückzug vom Baden-Airpark
In diese Kategorie fällt auch der Baden-Airpark in Rheinmünster-Söllingen. Dort gibt man sich angesichts der Ankündigung aus Irland allerdings gelassen. "Wir sind weniger in Sorge", sagt Manfred Jung. Der Geschäftsführer des badischen Regionalflughafens macht deutlich: "Für Ryanair ist es wichtig, dass sie an einer Basis Geld verdienen. Und das tun sie bei uns."
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Von daher geht der Chef des Baden-Airparks davon aus, dass geplanten Kürzungen nicht zu stark auf die Region durchschlagen werden. Einen kompletten Abzug der Iren, wie ihn O'Leary für einzelne Stützpunkte angekündigt hat, hält Jung quasi für ausgeschlossen. Hier werde es sicher nur für Ryanair unwirtschaftliche Flughäfen treffen.
Flughafen Hahn gilt als bedroht
Vor allem der rheinland-pfälzische Airport in Hahn gilt in diesem Zusammenhang als bedroht. „Es wäre keine große Überraschung, wenn Ryanair die Basis auf dem Flughafen Hahn zum Winterflugplan 2019/2020 schließen würde“, hieß es kurz nach Veröffentlichung der Kürzungspläne von der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn.
Jung geht derweil davon aus, dass Ryanair seine profitablen Verbindungen nicht antasten wird. Zu diesen zählen in Rheinmünster-Söllingen etwa die Flüge nach Rom, London, Alicante, Malaga oder Barcelona. "An diesem Grundprogramm werden sie sicher nicht rütteln", meint Jung.
Vier Verbindungen ab Baden werden gestrichen
Spurlos gehen die Kürzungen jedoch auch am Baden-Airpark nicht vorbei. Vier Ziele - Warschau, Malta, Eilat in Israel sowie Lissabon - werden in diesem Winter nicht mehr von den Iren angeflogen. Dafür kommen aber Fès in Marokko sowie Kiev als neue Ziele dazu. "Für den kommenden Sommer haben wir bislang keine Angaben", sagt Jung.
Weil jedoch die Fluggesellschaften Wizzair und TUIfly ihr Angebot am Baden-Airpark erhöhen, seien die Ryanair-Kürzungen verkraftbar.
Flughafen erwartet Passagier-Rekord
Der Baden-Airpark ist dennoch stark abhängig von den Iren. Sie stellen laut Jung "zwischen 50 und 60 Prozent" des Flugangebots am badischen Regionalflughafen. Die aktuelle Entwicklung hält der Geschäftsführer aber für normal. Es könne nicht ewig Wachstum geben. Für 2019 rechnet der Baden-Airpark dennoch mit einem Passagierrekord. Erwartet werden in diesem Jahr 1,3 Millionen Flugreisende.