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Große Hilfsbereitschaft

Junge Familie steht nach Brand in Steinmauern vor dem Nichts

Bei einem Brand hat eine Familie in Steinmauern kurz vor Weihnachten ihr Hab und Gut verloren. Im Ort ist eine Welle der Hilfsbereitschaft in Gang gekommen.

Vollbrand: Das mehr als 100 Jahre alte Heim einer vierköpfigen jungen Familie beim Steinmauerner Friedhof wird durch das Feuer komplett zerstört.
Das mehr als 100 Jahre alte Heim einer vierköpfigen jungen Familie beim Steinmauerner Friedhof wird durch das Feuer komplett zerstört. Foto: Frank Vetter

Nach dem verheerenden Brand eines Einfamilienhauses in der Steinmauerner Friedhofstraße am Montagabend ist in der Gemeinde eine Welle der Hilfsbereitschaft in Gang gekommen. Eine vierköpfige junge Familie hat kurz vor Weihnachten ihr Hab und Gut verloren.

Das Feuer war am Montag gegen 18.45 Uhr ausgebrochen. Am Tag danach gibt die Polizei erste Details zur Ursache bekannt. Demnach war der Brand im Heizraum ausgebrochen – und zwar beim Befeuern einer Holzscheitanlage. Warum, bleibt aber vorerst unklar. Das Feuer breitete sich durch das ganze Gebäude aus. Einsatzkräfte der Feuerwehren Rastatt, Steinmauern und Ötigheim waren mit 21 Fahrzeugen und 86 Wehrleuten vor Ort.

Feuer in Steinmauern: Flammen schlugen aus dem Erdgeschoss

Als sie eintrafen, schlugen bereits die Flammen aus dem Erdgeschoss des Gebäudes, berichtet der Steinmauerner Kommandant Heiko Jung. Ins Haus selbst konnten die Trupps nicht mehr eindringen. „Das Abschirmen der Nachbargebäude war das Wichtigste“, sagt Jung, nachdem man wusste, dass niemand mehr im Haus war.

In der Tat konnten die Einsatzkräfte ein Übergreifen des Feuers auf die direkt angrenzende Scheune und das Nachbarhaus verhindern. Gegen 22 Uhr war der Brand gelöscht; die Feuerwehr hatte den Brandort aber noch die ganze Nacht im Blick.

Die junge Familie, der das über 100 Jahre alte Haus gehört, steht vor dem Nichts. Der Familienvater war an dem Abend außer Haus; die Ehefrau versuchte offenbar noch, das Feuer selbst zu löschen – vergeblich. Als erkennbar war, dass sie gegen die Flammen nichts ausrichten konnte, floh sie mit den drei und sechs Jahre alten Töchtern zur Nachbarin. Die Familie blieb unverletzt. Auch die Einsatzkräfte kamen bei dem Großeinsatz ohne Blessuren davon. Das Deutsche Rote Kreuz war zwar vor Ort, konnte sich aber auf die Versorgung der Wehrleute mit Essen und Trinken bei dem nächtlichen Einsatz konzentrieren

Elternbeirat startet noch in der Brandnacht Spendenaktion

Noch in der Nacht lief auf Initiative des Elternbeirats des Flößerkindergartens eine Hilfs- und Spendenaktion an. Bürgermeister Toni Hoffarth (parteilos), der bereits am Abend drei Stunden am Ort des Geschehens war und im engen Kontakt mit der Familie steht, holte die Beteiligten der Hilfsaktion am Morgen an einen Tisch. Die Gemeinde koordiniert jetzt die Unterstützung. „Wir sind im ständigen Austausch“, sagt Kita-Leiterin Lena Heeß, die mit ihrer Kollegin Lena Bilharz am Dienstag in Kooperation mit Rathaus, Eltern und der Familie viel zu klären hatte.

„Das ist natürlich katastrophal – gerade so kurz vor Weihnachten“, zeigt sich Rathaus-Chef Hoffarth von dem Schicksalsschlag betroffen. Am Dienstagmorgen schaute der Bürgermeister bei der Familie erneut vorbei und überbrachte für Tochter Marina ein Geschenk. Denn just am Tag nach der Brandnacht feierte das Mädchen seinen dritten Geburtstag. Gefeiert wurde erst mal im Kindergarten, den Marina mit ihrer sechsjährigen Schwester Fiona besucht.

Das ist natürlich katastrophal – gerade so kurz vor Weihnachten.
Toni Hoffarth, Bürgermeister Steinmauern

Die obdachlos gewordene Familie ist derweil beim den Eltern des Ehemanns untergekommen, die nebenan wohnen, wie Hoffarth berichtet. Noch in der Nacht hatten Freunde und Verwandte allerlei hilfreiche Dinge des täglichen Lebens zusammengetragen, damit die Familie zunächst mal mit dem Nötigsten versorgt ist.

Gemeinde Steinmauern richtet Spendenkonto für Brandopfer ein

Von der Sammlung von Sachspenden wolle man in Absprache mit der Familie vorerst absehen, sagt Hoffarth. Dafür hat die Gemeinde ein Spendenkonto bei der VR-Bank Mittelbaden eingerichtet: IBAN: DE28 6656 2300 0022 0053 08. Verwendungszweck: Hausbrand.

Wie es jetzt mit dem unbewohnbaren Haus der Familie weitergeht, ist erst mal offen. Den Brandschaden siedelt die Polizei nach ersten Schätzungen im unteren sechsstelligen Bereich an.

Der Verlust des Eigenheims trifft die Familie nicht nur deshalb, weil sie ein Dach über dem Kopf verloren hat. Die Beziehung zu dem alten Bauernhaus ist eine besondere. Das Gebäude steht seit Generationen im Familienbesitz. Über mehrere Jahre, so ist aus dem Umfeld zu hören, hatte man das Haus mit Unterstützung von Verwandten aufwendig saniert.

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