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Nach Vorfall am Bahnhof vor einer Woche

AfD-nahe Demo in Waghäusel verläuft friedlich

Deutschlandfahnen neben Regenschirmen: In Waghäusel haben am Montagabend AfD-nahe Demonstranten gegen die Asylpolitik der Bundesregierung demonstriert. Die Linke und die SPD hatten zur Gegendemo aufgerufen.

Demo und Gegendemo wegen Vorfall an Waghäuseler Bahnhof geplant​
Demo und Gegendemo wegen Vorfall an Waghäuseler Bahnhof geplant​ Foto: Martin Heintzen

Sie schwenken Deutschlandfahnen neben Regenschirmen: Am Waghäuseler Bahnhof - dort, wo vor etwa einer Woche zwei syrische Flüchtlinge einen 54-jährigen Mann ins Gleisbett stießen - haben sich am Montagabend Demonstranten versammelt. Sie folgten dem Ruf des AfD-Mitglieds Stefan Räpple.

Rund 80 Personen nahmen an der Demonstration mit anschließendem Zug vor das Rathaus teil, schätzt die Polizei. Ihnen gegenüber standen nach Polizeiangaben rund 150 Gegendemonstranten. Neben der SPD-Ortsgruppe Waghäusel hatte auch eine Einzelperson für das Offene Antifaschistische Treffen (OAT) Karlsruhe eine Versammlungen angemeldet.

Demo von Stefan Räpple organisiert

An der von Stefan Räpple organisierten Demonstration nehmen auch Alexander Veith aus dem Enzkreis und Heidi Scholz aus Speyer teil. Beide fühlen sich nicht mehr sicher, fordern, dass sich Migranten besser anpassen sollen. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass in Deutschland gewisse Dinge nicht stimmen”, sagt Veith. Als Rassisten empfinden sich beide nicht. „Das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun.”

Auf der anderen Seite des Bahnhofsvorplatzes haben sich linke Gegendemonstranten versammelt. David Heger, Schriftführer der SPD-Ortsgruppe Waghäusel, betont, dass sich die SPD bewusst für eine „stille” Mahnwache entschieden hat. Nach einer so schrecklichen Tat seien eher leise Töne angebracht, so Heger. Dennoch ist es für ihn wichtig, sich klar zu positionieren. „Bei uns wird Integration gelebt.” Unter den Demonstranten ist auch Oberbürgermeister Walter Heiler.

Demo und Gegendemo wegen Vorfall an Waghäuseler Bahnhof geplant

Rund 100 Polizisten waren im Einsatz, um die Gruppe zu trennen, bestätigt Polizeisprecher Ralf Minet. Zu Behinderungen für den Bahn- oder Busverkehr kam es am Bahnhof Waghäusel am Abend nicht. Die Veranstaltungen blieben friedlich.

Auf ihrem Weg zum Rathaus skandierten die Demonstranten Sätze wie „Merkel muss weg.” Kurz vor dem Ziel hatte sich dann eine kleine Gruppe Gegendemonstranten versammelt. Zu Ausschreitungen kam es jedoch auch an dieser Stelle nicht.

Gegendemonstration wegen fehlender Ordner aufgelöst - Linke schließen sich SPD-Demo an

Die Demonstration der Linken war zunächst aufgelöst worden, da keine ausreichende Zahl an Ordnern vor Ort war. Das war eine der Auflagen für die Veranstaltung. Viele Linken-Demonstranten schlossen sich daraufhin der Mahnwache der SPD-Ortsgruppe an.

Korrektur

In einer ersten Version dieses Textes war vom „ehemaligen AfD-Abgeordneten Stefan Räpple” die Rede. Das ist nicht korrekt und wurde korrigiert. Räpple ist laut Homepage der AfD-Landtagsfraktion deren Mitglied.

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