Der Warnstreik des Sicherheitspersonals geht weiter. Nachdem der Betrieb an fünf deutschen Flughäfen bereits am Donnerstag weitgehend zum Erliegen gekommen war, müssen Passagiere auch am Freitag mit erheblichen Behinderungen rechnen.
Besonders betroffen ist der Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB), wo wegen des Streiks auch am Freitag keine Starts erfolgen werden. Es ist der einzige deutsche Flughafen, an dem das Sicherheitspersonal an beiden Tagen in den Ausstand tritt.
Davon sind nach Angaben des FKB-Bereichsleiters, Eric Blechschmidt, rund 2.800 Passagiere betroffen. „Die Passagiere und die damit verbundenen Erlöse fehlen uns“, so Blechschmidt zu den Folgen des Arbeitskampfes.
Flugreisenden rät Blechschmidt, sich bei der Airline direkt und am besten online über die Umbuchungs- und Rückerstattungsoptionen zu informieren.
Bundesweit wurden 580 Flüge abgesagt
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV dürften bundesweit mehr als 580 Flugverbindungen abgesagt sein, 90.000 Reisende müssten umplanen. Für Freitag hat Verdi neben Karlsruhe/Baden-Baden auch in Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig zu Warnstreiks bei den Sicherheitsbeschäftigten aufgerufen.
Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt ist von den Warnstreiks an beiden Tagen nicht betroffen. Dort wie auch in München könnte allerdings der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals vom Dienstag und Mittwoch vereinzelt noch Verspätungen und Flugausfälle nach sich ziehen.
Eine ganze Welle von Arbeitskämpfen
Derzeit überziehen Gewerkschaften den Luftverkehr mit einer ganzen Welle an Arbeitskämpfen, die mal mehr, mal weniger Einschränkungen für die Passagiere führen. Besonders häufig trifft es dabei die Lufthansa.
In der Woche zuvor gab es Warnstreiks beim Bodenpersonal der Lufthansa. Das Unternehmen konnte nur rund zehn bis 20 Prozent seiner Flüge anbieten. Dort startete nun die nächste Verhandlungsrunde.
Verdi verlangt für das Bodenpersonal bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während Lufthansa bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang zehn Prozent angeboten hat.
Fünf Verhandlungsrunden blieben ohne Ergebnis
Im Tarifstreit der aktuell streikenden Luftsicherheit geht es hingegen um die Arbeitsbedingungen von etwa 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich.
Bei dem Konflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.
Die Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro mehr pro Stunde in drei Stufen angeboten, wodurch die Monatslöhne um 432 Euro bis 470 Euro steigen würden. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 24 Monaten haben. Eine sechste Verhandlungsrunde mit Verdi ist für den 20. März verabredet.