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Wirbel um Wahlkandidaten

Angebliche Randale im Drogenrausch: AfD-Politiker in Thailand im Polizeigewahrsam

Der Stuttgarter Niels Foitzik sorgt in Thailand für Schlagzeilen: Polizeieinsatz, mögliche Abschiebung und Drogenverdacht. Was steckt hinter den skurrilen Vorfällen auf Kho Phi Phi?

Blick von Ko Lipe auf Ko Adang, die drittgrößte Insel im Tarutao-Nationalpark.
In Thailand wurde der Cannabis-Konsum vor zwei Jahren legalisiert. Medienberichten zufolge wurde das einem AfD-Lokalpolitiker aus Deutschland zum Verhängnis, der sich angeblich im Rausch in einem Restaurant daneben benommen hat. Foto: Manuel Meyer/dpa

Was ist mit Niels Foitzik in Thailand passiert? Auf Facebook rühmt sich der AfD-Kandidat bei der kommenden Kommunalwahl in Stuttgart, für eine „vernünftige und transparente“ Politik zu stehen. Einen ganz anderen Eindruck vom 32-Jährigen vermitteln jedoch die Berichte über zwei Vorfälle, die sich kürzlich auf der idyllischen Insel Kho Phi Phi ereignet haben. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung wurde Foitzik dort festgenommen und könnte demnächst abgeschoben werden.

Der 32-jährige Lokalpolitiker der AfD, Niels Foitzik aus Stuttgart.
Der 32-jährige Lokalpolitiker der AfD, Niels Foitzik aus Stuttgart, musste während seines Urlaubs in Thailand eine Geldstrafe wegen ordnungswidrigen Verhaltens zahlen. Foto: Niels Foitzik/Screenshot Facebook

Gleich zweimal soll in den vergangenen Tagen die Polizei ausgerückt sein, um den Deutschen abzuholen, der sich demnach gar nicht vernünftig benommen hat. Nach Angaben der „Bild“, die sich auf thailändische Medien beruft, soll der Stuttgarter in einem Restaurant aus unbekannten Gründen ausgerastet sein und mit Tellern und Essen nach anderen Gästen geworfen haben.

Der Tourist zeigte Anzeichen von Trunkenheit bis zur Bewusstlosigkeit.
Thailändischer Polizeibericht
zitiert von der „Bild“-Zeitung

Das Mitglied des AfD-Kreisverbands sei danach auf die Wache mitgenommen worden, wo Foitzik wegen „ordnungswidrigen Verhaltens und der Unfähigkeit, das Bewusstsein auf einer öffentlichen Straße aufrechtzuerhalten“ eine Geldstrafe von umgerechnet knapp 26 Euro bezahlen musste. Die Zeitung hat ein Bild von dem Strafzettel veröffentlicht und einen Polizisten mit den Worten zitiert: „Der Tourist zeigte Anzeichen von Trunkenheit bis zur Bewusstlosigkeit.“

Tags darauf wurde die Polizei angeblich ein zweites Mal gerufen, um den Deutschen abzuholen, der erneut auffällig gewesen sei. Auf einem Video im Internet sieht man, wie mehrere Beamte und Sanitäter erfolglos versuchen, den leicht bekleideten Mann mit einem Strandtuch über den Schultern zum Einsteigen in einen Wagen zu bewegen. Am Ende fixieren sie ihn mit Handschellen auf einer Trage.

Laut „Bild“ geht die thailändische Polizei davon aus, dass der AfD-Politiker eine zu große Menge Drogen konsumiert hat, vermutlich Cannabis. In Thailand wurde vor zwei Jahren das Kiffen erlaubt. In Deutschland hatte Foitziks Partei kürzlich die Legalisierung von Cannabis unter anderem mit dem Argument abgelehnt, dass die „Einstiegsdroge“ besonders bei jüngeren Menschen „fatale Folgen für Gesundheit“ habe.

Urlauber bestreitet den Drogenkonsum

Während die thailändischen Behörden die deutsche Botschaft kontaktiert haben, um den mutmaßlich berauschten Urlauber nach Hause zu schicken, hat sich Foitzik selbst zu den seltsamen Vorfällen im sozialen Netzwerk X gemeldet. Er habe „eine Blutvergiftung sowie eine Gehirnerschütterung nach Aufprall“ erlitten, behauptet der Urlauber. Die Folge sei ein „gesundheitlicher Ausnahmezustand“ gewesen, den er sich nicht erklären kann.

Foitzik versichert: „Ich nehme keine Drogen.“ Seine mit grammatikalischen Fehlern gespickte Erklärung und die Aufnahmen von seiner Festnahme haben zu einer Welle von sarkastischen Kommentaren im Internet geführt.

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