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Corona-Pandemie

Baden-Württemberg: Maskenpflicht in Klassen aufgehoben

Wenn der Unterricht beginnt, können ab Montag die Masken in den Schulklassen eingepackt werden. Viele in Baden-Württemberg können dann buchstäblich aufatmen. Doch es gibt auch Ängste.

Ein Mund-Nasen-Schutz liegt im Unterricht auf Unterlagen.
Gerhard Brand (VBE) hebt hervor, dass man jetzt besonders auf die Infektionszahlen achten müsse um früh genug handeln zu können. (Symbolbild) Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild

In Baden-Württemberg müssen Schüler im Unterricht künftig keinen Mund- und Nasenschutz mehr tragen, wenn sie an ihrem Platz sitzen. Auch Lehrer können im Unterricht auf die Maske verzichten, sofern sie den Mindestabstand von 1,5 Metern zu den Schülern einhalten. „So kann die Lehrkraft beispielsweise die Maske ablegen, wenn sie am Pult steht oder an der Tafel etwas erklärt“, erläuterte das Kultusministerium vorab. Überall sonst im Schulgebäude muss weiterhin eine Maske getragen werden. In Grundschulen entfällt die Maskenpflicht im Klassenzimmer komplett.

Lockerungen auf Zeit

Das Land will nach Angaben des Ministeriums Sicherheitsmechanismen einbauen, falls sich die Corona-Lage zuspitzt. Masken am Platz müssten wieder getragen werden, wenn die Corona-Alarmstufe des Landes greife, hieß es.

Die in der Corona-Verordnung des Landes verankerte Alarmstufe tritt in Kraft, sobald 390 Covid-19-Patienten an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen auf Intensivstationen behandelt werden oder die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz an fünf Werktagen in Folge bei 12 liegt. Auch wenn es in einer Klasse einen positiven Corona-Fall gibt, müssen die Schüler der jeweiligen Lerngruppe oder Klasse die Masken an ihren Plätzen wieder nutzen.

Die Infektionszahlen müssen jetzt mit besonderer Rücksicht beobachtet werden

„Masken sind ein Sicherheitszaun, erschweren aber auch die Kommunikation“, teilte das Kultusministerium dazu mit. „In Abwägung der Vor- und Nachteile hat sich die Landesregierung zu einer Lockerung entschieden.“

„Das ist für uns mehrheitlich in Ordnung, wir tragen das soweit mit“, sagte der Landesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand. „Aber wir müssen Acht darauf geben, wie es sich entwickelt. Und wir wollen natürlich wissen, was passiert, sollten die Infektionszahlen wieder steigen, nachdem man sich vom Maskentragen verabschiedet hat.“

Die GEW hält das Wegfallen der Maskenpflicht für ein vermeidbares Risiko

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) tritt dagegen auf die Bremse. „Warum jetzt unnötig ins Risiko gehen?“, fragte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. „Vor einem Jahr haben wir es im Dezember bereut, dass wir im Herbst nicht vorsichtiger waren.“ Die Maskenpflicht sollte bis zu den Herbstferien beibehalten und dann entschieden werden, wie es im November weiter geht. „Mit Blick auf die zu niedrige Impfquote und weiter fehlende Sicherheitsmaßnahmen wie Luftreinigungsgeräte bleibt uns derzeit nichts anderes übrig, als weiterhin Masken zu tragen, wenn wir die Präsenz in Kitas und Schulen nicht gefährden wollen“, sagte Stein der dpa. „Wir wissen noch viel zu wenig über Langzeitfolgen einer Covid-Infektion.“

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