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Baden-Württemberg-Check

Die Menschen im Südwesten blicken mit Sorgen in die Zukunft

Zwei Monate vor den Kommunalwahlen erkunden Demoskopen die Stimmung im Bundesland. Ergebnis: Mau. Einen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch.

Ein Wähler steckt bei einer Wahl seinen Wahlzettel in eine Urne. Am 9. Juni sind die Wahlberechtigten in Baden-Württemberg zur Wahl ihrer Kommunalparlamente aufgerufen. Laut einer Umfrage im Auftrag der baden-württembergischen Tageszeitungen ist das Interesse daran hoch.
Am 9. Juni sind die Wahlberechtigten in Baden-Württemberg zur Wahl ihrer Kommunalparlamente aufgerufen. Laut einer Umfrage im Auftrag der baden-württembergischen Tageszeitungen ist das Interesse daran hoch. Foto: Bernd Weißbrod/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa/Symbolbild

Die Jüngeren in Baden-Württemberg blicken weitaus optimistischer in die Zukunft als die älteren Mitbürgerinnen und Bürger. Laut dem Baden-Württemberg-Check, der Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der regionalen Tageszeitungen im Südwesten, sehen 41 Prozent der unter 30-Jährigen und sogar 44 Prozent der 30- bis 44-Jährigen mit Hoffnungen den kommenden zwölf Monaten entgegen. Bei den 45- bis 59-Jährigen sind das nur 25, bei den 60-Jährigen und Älteren nur 19 Prozent.

„Generell ist Zukunftsoptimismus in der Regel altersabhängig, zurzeit allerdings besonders ausgeprägt“, stellt das Institut für Demoskopie im Baden-Württemberg-Check dazu fest.

Insgesamt hat sich die Stimmung in Baden-Württemberg in den vergangenen drei Monaten jedoch noch nicht nennenswert aufgehellt. Von der Bevölkerung insgesamt blicken 30 Prozent mit Hoffnungen in die Zukunft, 29 mit Skepsis und 26 mit Befürchtungen.

Die Wahlbeteiligung könnte in diesem Jahr höher ausfallen als 2019

Das Institut aus Allensbach fragte im Auftrag der baden-württembergischen Tageszeitungen zwei Monate vor der Kommunalwahl zudem nach den Themen, die die Menschen auf lokaler Ebene interessieren. Zu den wichtigen Themen zählen demnach Wohnungsbau, Ärzteversorgung, Flüchtlingssituation und Verkehrspolitik.

Bei der letzten Kommunalwahl 2019 lag die Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg bei 59 Prozent. Aktuell sind laut der Umfrage 62 Prozent der baden-württembergischen Bevölkerung entschlossen, an den Kommunalwahlen am 9. Juni teilzunehmen. „Die aktuellen Absichtserklärungen deuten darauf hin, dass die Wahlbeteiligung zumindest das Niveau von 2019 erreicht oder übertrifft“, heißt es in der Allensbacher Analyse.

Parteizugehörigkeit der Kandidatinnen und Kandidaten spielt kleinere Rolle

Bei ihrer Entscheidung für bestimmte Kandidaten und Parteien sind denjenigen, die zur Wahl gehen wollen, vor allem Inhalte wichtig: 68 Prozent machen ihre Wahlentscheidung bei den Kommunalwahlen unter anderem von den Zielen und Programmen der Parteien und Kandidaten vor Ort abhängig, 54 Prozent von der Haltung zu bestimmten Projekten, die den Bürgern persönlich wichtig sind. 

Für nur 19 Prozent ist die Parteizugehörigkeit der Kandidatinnen und Kandidaten wichtig. Allerdings ist davon auszugehen, dass über den Bundeseinfluss die Parteizugehörigkeit doch wieder eine größere Rolle spielt: Immerhin 39 Prozent wollen ihre Wahlentscheidung von der Politik der Parteien auf Bundesebene abhängig machen. „Angesichts der derzeitigen Unzufriedenheit mit der Ampel-Koalition in Berlin bedeutet dies einen nicht unbeträchtlichen Gegenwind für die Kandidaten der Koalitionsparteien“, heißt es.

Große Mehrheit findet Berichterstattung über lokales Geschehen wichtig

Die überwiegende Mehrheit der Befragten hält es demnach für wichtig oder sogar sehr wichtig, dass in den Medien ausführlich über das Geschehen in der Kommune und auch über die Kommunalpolitik berichtet wird. 35 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg halten diese Berichterstattung für sehr wichtig, weitere 47 Prozent für wichtig, lediglich 13 Prozent für weniger wichtig oder unwichtig. Auch in der jungen Generation messen 80 Prozent der Berichterstattung über das lokale Geschehen große Bedeutung bei. 

Regionale Tageszeitung ist die wichtigste Informationsquelle

Die wichtigste Informationsquelle über das lokale Geschehen ist laut der Umfrage die regionale Tageszeitung: 58 Prozent der Befragten informieren sich in der regionalen Tageszeitung. Bei denjenigen mit ausgeprägtem Interesse am lokalen Geschehen ist die Quote sogar noch höher: 70 Prozent von ihnen informieren sich in der regionalen Tagespresse wie den BNN.

Das Institut für Demoskopie hat für die Datengewinnung Mitte März insgesamt 1.029 Menschen befragt.

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