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Hilfe nach Großbrand

Flüchtlingshilfe: Land nimmt 50 Menschen aus Moria auf

Nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos entscheidet sich Baden-Württemberg dazu 50 Flüchtlinge aufzunehmen. Diese sollen auf sogenannte „Sichere Häfen“ verteilt werden.

Thomas Strobl (CDU), Baden-Württembergs Innenminister, schaut in die Kamera.
Aus Sicht von Innenminister Thomas Strobl ist noch mehr Flüchtlingshilfe möglich. Foto: Uwe Anspach/dpa

Baden-Württemberg hat bereits zugesagt, 50 Flüchtlinge aus griechischen Camps aufzunehmen und aus Sicht des Innenministeriums wären auch mehr denkbar. Sollte der Bund nach dem Brand des Lagers Moria beispielsweise 1000 Flüchtlinge aufnehmen, würden 140 weitere Menschen ins Land kommen, teilte das Innenministerium am Freitag mit. „Das würde uns ganz sicher nicht überlasten“, sagte Ressortchef Thomas Strobl (CDU). Allerdings müsse eine gemeinsame europäische Linie gefunden werden. Zuvor hatte die „Rhein-Neckar-Zeitung“ darüber berichtet.

Bereits am Mittwochabend demonstrierten rund 250 Karlsruher auf dem Kirchplatz St. Stephan und forderten dabei die Aufnahme von Flüchtlingen.

Unabhängig von Moria hat sich Deutschland bereit erklärt, gut 900 Flüchtlinge, darunter 243 kranke, behandlungsbedürftige Kinder und mehrere Hundert Familienangehörige, aus überfüllten griechischen Lagern zu holen. Die ersten kamen Ende Juli an. Baden-Württemberg hat neun Hilfesuchende aufgenommen, 41 weitere sollen folgen. Bislang sind mit vier Flügen 465 Flüchtlinge nach Deutschland gebracht worden, unter ihnen 53 unbegleitete Minderjährige und 99 behandlungsbedürftige Kinder. Der nächste Flug ist Mitte September geplant.

Bei der gleichmäßigen Verteilung von Geflüchteten auf alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg wird laut Ministerium auch die Aufnahmebereitschaft der Gemeinden und Landkreise berücksichtigt, die sich zu „Sicheren Häfen“ erklärt haben. Darunter fallen Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart und der Landkreis Konstanz. Mannheim etwa hat angeboten, 50 Flüchtlingen aus dem abgebrannten Lager Moria zu helfen.

Allerdings gebe es neben der Bereitschaft der Kommunen auch andere Verteilkriterien, wie beispielsweise die Wahrung der Einheit der Familie oder Aspekte der medizinischen Versorgung, so das Ministerium. Wenn ein krankes Kind beispielsweise über einen längeren Zeitraum stationär in einer Spezialklinik behandelt werden muss, kann die Familie nicht einem „Sicheren Hafen“ in großer Entfernung zugeteilt werden.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bekräftigte bereits seine Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen. Baden-Württemberg sei bereit, „im Rahmen eines deutschen Hilfsprogramms Hilfe zu leisten und Verantwortung zu übernehmen“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ am Donnerstag.

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