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Meinung

von Wolfgang Weber

Glosse

Geheimnisvolle Hotels: Schlüssel und Schalter? Viel zu einfach!

Das waren noch Zeiten, als man sein Hotelzimmer noch einfach mit dem Schlüssel aufschließen konnte. BNN-Autor Wolfgang Weber erlebte letztens eine Nacht in einem modernen Hotel, mit neuster Technik.

Nummerierte Schlüssel an einem Schlüsselbrett
Es war lange gang und gäbe, dass mein sein Hotelzimmer einfach mit einem Schlüssel aufschließt. Foto: Radu Razvan - adobe.stock.com

Daran, dass man in Hotels mittlerweile fast nirgendwo mehr einen Schlüssel, sondern eine Art Scheckkarte bekommt, hat man sich ja mittlerweile gewöhnt.

Und dass man diese Karte dann im Zimmer in einen Schlitz stecken muss, weil sonst gar nichts funktioniert: Auch das haben wir gelernt. Dass es aber darüber hinaus viele weitere schöne Möglichkeiten gibt, den Hotelgast zu schikanieren und zum Wahnsinn zu treiben, davon soll heute mal die Rede sein.

Als wir neulich ausnahmsweise mal ein Haus der sehr gehobenen Klasse besuchten, wollten wir irgendwann vor Verzweiflung aus dem Fenster springen. Zum Glück konnte man dieses aber gar nicht öffnen.

Dafür gab es ja eine Klimaanlage. Doch wo war deren Schalter? Nach 15-minütiger Suche fanden wir heraus, dass man die Klimaanlage offenbar mit einem auf dem Tisch herumliegenden Tablet bedienen konnte.

Angeblich. Nach weiteren 15 Minuten versuchten wir, die Rezeption anzurufen. Doch das Telefon hatte weder Tasten noch eine Wählscheibe. Und das Display funktionierte auch nicht.

Da hängt ein Smartphone an der Wand

Ein noch größeres Abenteuer erlebte man aber, wenn man das Licht anschalten wollte. Einfach anknipsen? Von wegen, das wäre ja viel zu einfach. Irgendwo zwischen Bett und Badezimmer hing eine Art Smartphone an der Wand.

Auf ihm waren sehr viele Symbole zu sehen. Und egal, wo man draufklickte, es ging immerzu irgendwo ein Lichtlein an. Allerdings konnte man dieses dann nicht mehr ausschalten, es sei denn, man zog die Schlüsselkarte aus dem Schlitz. Dann aber funktionierte natürlich der Fernseher nicht mehr.

Apropos Fernseher: Der war eigentlich gar nicht vorhanden. Es gab lediglich eine Fernbedienung. Wenn man dort auf „On“ drückte, erschien wie von Zauberhand das Fernsehbild auf einem riesigen Wandspiegel.

Wahrscheinlich wurden in der Vergangenheit zu viele Flachbildschirme geklaut …

Der geheimnisvolle rote Knopf am Safe

Dass man die Dusche, die ans Cockpit eines Passagierflugzeugs erinnerte, nur betätigen konnte, wenn man ein Ingenieurs-Studium und zusätzlich eine Ausbildung zum Sanitärinstallateur absolviert hatte: Geschenkt!

Ärgerlich war dann nur noch die Tatsache, dass man beim Zimmer-Safe erst eine 16-stellige (!) Kombination eingeben musste, um dann einen roten Knopf an der Safetür zu drücken.

Zum Glück fanden wir diesen Knopf gar nicht. Wahrscheinlich wäre sonst gleich das ganze Hotel explodiert.

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